Auf den ersten Blick verwunderlich: Obwohl er der Sohn des großen Kenny Drew ist, zählt ihn der Filius nicht zu seinen Einflüssen. Bei Lichte betrachtet macht dies durchaus Sinn. Schließlich wuchs der Junge hauptsächlich bei seinen Großeltern in New York auf, während sich Papa in Kopenhagen niederließ, um gemeinsam mit dem Bassisten Nils Henning Ørsted Pedersen die Hausrhythmusgruppe im legendären Club Montmartre zu bilden. Gerade wegen dieser besonderen Form der Abnabelung gilt Kenny Drew jr. heute selbst als einer der weltweit interessantesten Jazzpianisten. Sein aufregendes Duo mit dem unglaublich virtuosen Vibrafonisten Thomas Dobler aus Zürich tourt seit Juni 2010 erfolgreich durch ganz Europa. In mancherlei Hinsicht erinnert die Kollaboration an die Liaison zwischen Gary Burton und Chick Corea. Doch Kenny und Thomas fühlen sich sowohl in der amerikanischen Jazz-Tradition wie auch in der europäischen klassischen Musik verwurzelt.