Der Mann aus Weilheim, der in München, Graz und New York studierte, gilt als umtriebiger, kreativer Geist, dessen immenser künstlerischer Output voller Überraschungen steckt. Mit dem Tied & Tickled Trio und seinem Studioprojekt „Enders Room“, beide geprägt von stetig wechselnden Besetzungen, lotet der 46-Jährige vornehmlich das weite Spannungsfeld zwischen Electronic und Jazz aus und experimentiert dort als Multiinstrumentalist vor allem mit Klangatmosphären. Darüber hinaus verfolgt Enders seit Jahren als Leader diverser Ensembles eine intime, entspannte, nach innen gehende Jazz-Philosophie. Sein Quartett ist ein Herzensprojekt, weil es die Freundschaft zu dem 72-jährigen amerikanischen Drum-Giganten Billy Hart, dem Schweizer Pianisten Jean Paul Brodbeck und dem serbischen Kontrabassisten Milan Nicholic markiert. Eine Aura so klassisch wie zeitlos modern, so melancholisch rot wie Miles Davis in seinen besten Jahren. Ein kontinuierlicher, sanfter Flow, der bis weit in die jazzlose Zeit hinein anhält.
Johannes Enders (ts, ss) Jean Paul Brodbeck (p), Billy Hart (dr), Milan Nicholic (b)