Es war Gruntz’ ausdrücklicher Wunsch, in Neuburg nicht in einer größeren Location wie dem Stadttheater, sondern im stimmungsvollen Ambiente des Hofapothekenkellers aufzutreten. Als der heute 78-jährige Pianist und Arrangeur 1972 seine Concert Jazz Band gründete, hatten Big Bands, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen keine Konjunktur. Das Unternehmen war ein Wagnis. Es gelang Gruntz nur, weil er auf die vielen Amerikaner zählen konnte, die in Zeiten des Rock nach Europa exilierten. So entstand eine Musik, die einen europäischen kompositorischen Anspruch mit den Hardcore-Erfahrungen des „modernen“ amerikanischen Jazz verband. Diese Polarität prägt die GG-CJB bis zum heutigen Tag. Ihre Besetzungen wechselten in den 38 (!) Jahren ständig. Die, die nun in Neuburg ihre Instrumente auspackt, ist ein besonders guter Jahrgang: Eine explosive Mischung aus alten Haudegen und neuen Temperamenten. Komplex und mitreißend.
George Gruntz (p, lead), Tanya Darby (tp), Joe Magnarelli (tp), Mike Rodriguez (tp), Jeff Stockham (tp, frenchhorn), Dave Bargeron (tb, euphonium), René Mosele (tb), Luciano Biondini (acc), Howard Johnson (tuba), Chris Hunter (as, ss, fl), Sal Giorgianni (as, ts, fl), Andy Scherrer (ts, ss), Larry Schneider (ts, ss, fl), Tom Timko (bs), Arie Volinez (b), Danny Gottlieb (dr)
Aktuelle CD:
Pourquoi Pas?-Why Not? – TCB 119651/sunnymoon