Mit Sechs lernte er das Klavierspielen, mit 18 ging er in die USA, mit 25 wurde er Dozent am Brüsseler Conservatoire Royal. Der junge Mann hatte es eilig. In den 1990er Jahren entdeckte ihn Aldo Romano, er traf den Trompeter Flavio Boltro, den Saxofonisten Stefano Di Battista und die Belmondo-Brüder. Nun geht Legnini mit seinen exzellenten Mitstreitern Mathias Allamane am Bass und Franck Agulhon an den Drums neue Wege. Melodien und Groove lösen sich bei ihnen in Strukturen auf, die den Bebop in die Postmoderne überführen. Die Drei swingen sich mit großartiger Lässigkeit durch eigene Stücke und Covers, die von Phineas Newborn über Duke Ellington und Keith Jarrett bis zu Björk reichen. Ohne Ego-Trips, ohne Nostalgie und den Wunsch, Altes wiederaufleben lassen zu wollen, lassen sie sich in der Gegenwart nieder und offenbaren dabei eine vielförmige Identität. Legnini ist wie eine große Klammer an den Tasten. Sie umfasst Hiphop, Swing, die Mixtapes der 2000er aber auch grandiose Improvisationen und ästhetischen Soul. Eine lebendige, unmittelbare, überaus sinnliche Erfahrung.
Art Of Piano 118
Eric Legnini (p, fender rhodes), Mathias Allamane (b), Frank Agulhon (dr)
Aktuelle CD:
Trippin – Discograph B-Flat 3700426905886/Al!ve