Hans Magnus Enzensberger ist kein Dachstubenpoet, sondern ein Mann der Öffentlichkeit, Medienkritiker, Mediengründer, kritischer Theoretiker, Übersetzer, Vermittler, Weltgeist auf Achse – und als Autor schwer fassbar. Nun kann man ihm im Art Room Würth Austria auf interaktive Weise begegnen. Achtzehn Literatur-Objekte werden unter dem Titel WortSpielZeug präsentiert und laden zur anregenden Auseinandersetzung mit Wort, Text und ihrem Bedeutungsgehalt ein. Alle Exponate der Ausstellung stammen aus der Sammlung Würth.
Automaten erschaffen Poesie
Die Idee, Texte automatisch herstellen zu lassen, ist alt. Erste Automaten der Texterstellung gab es schon im 18. Jahrhundert. Hans Magnus Enzensberger nahm in den 1970er Jahren die Idee des Poesieautomaten mit seinen Literaturobjekten wieder auf. Zum 2000-jährigen Bestehen der Stadt Landsberg am Lech schuf er im Jahr 2000 den Landsberger Poesieautomaten, der später als Leihgabe der Sammlung Würth an das 2006 eröffnete, neuerrichtete Literaturmuseum der Moderne in Marbach ging. Reinhold Würth ließ sich für die Erfindung Enzensbergers begeistern und ermöglicht nun die Umsetzung der Literaturobjekte in der Ausstellung WortSpielZeug.
Literatur als Spiel erleben
Im Titel der Ausstellung steckt der Imperativ im Wörtchen „Spiel!“ und als eine Aufforderung will WortSpielZeug verstanden sein. Sie begegnen Literatur-Objekten, die zu einer spielerischen, hintergründigen und anregenden Auseinandersetzung mit Wort, Text und ihrem Bedeutungsgehalt einladen.
Neben dem Fokus auf bildender Kunst und Musik ist die Förderung von Literatur ebenfalls Bestandteil der Würth Kulturaktivitäten. Die Stiftung Würth vergibt regelmäßig zwei wichtige Literaturpreise, den Preis der Tübinger Poetik-Dozentur und den Würth Preis für Europäische Literatur.
Der Eintritt ist frei!