Zunächst überarbeitete Arnulf Rainer (*1929) die Blätter malerisch, mit denen dann anschließend Günter Brus (*1938) in einen vorwiegend literarischen Diskurs tritt. Bereits 1986 waren unter dem Titel "Vertiefung mit Bewölkung" Gemeinschaftsarbeiten der beiden Künstler publiziert worden. Auch diesmal arbeiteten die Künstler - mit Ausnahme des Titelblattes zum Katalog "Am Horizont der Sinne. Am Horizont der Dinge" - zeitversetzt und jeweils allein an dem Konvolut, und nicht in einer zeitgleichen und unmittelbaren Zwiesprache. Die Grenzen zwischen den „Bild-Dichtungen“ von Brus und den Übermalungen von Rainer verfließen. Thematisch aufeinander bezogene Gruppen wechseln sich mit Einzelblättern ohne vorgegebene Anordnung ab. Das Ergebnis ist ein sensibler Dialog zwischen den vielfältigen und differenzierten Formensprachen der beiden Künstler.
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Galerie Heike Curtze, Wien-Berlin.