Werkbeschreibung:
Die Alten warten und hoffen, dass die Jungen nicht kommen, um ihr Erbe schon jetzt und heute anzutreten. Aber die zukünftigen Generationen kommen – Karl und Franz, die Räuber – und sie wollen sich ihr Erbe holen, bevor es nichts mehr gibt. Aber sie müssen es den Alten abringen, abpressen, stehlen. Die Reichen, die Gesättigten, halten ihre Kühlschränke zu. Erst wenn alles aufgegessen und ausgetrunken ist, kommen die anderen dran, die Zukünftigen.
In der Mitte des Titels von Palmetshofers Stück steht wie eine Art Scharnier, wie eine Drehstelle, ein Kern oder ein Bindeglied, wie ein Magnet, der die beiden anderen Worte angezogen hat und jetzt festhält: "Schulden". Und diese Mittlerposition zwischen Davor und Danach liegt vermutlich in der Natur dieses Wortes. Schulden zeigen immer in zwei Richtungen. Sie wenden sich von der Gegenwart weg hin auf ein vergangenes Davor, auf ihren Geburtsort quasi, den Ort des Mangels oder des unleistbaren Genießens, um sich im selben Moment umzukehren und in eine Zukunft zu weisen, in der es sie nicht mehr geben soll, der Tag der Tilgung, der unter Umständen in ewige Ferne rückt, wie ein Jüngstes Gericht, weil diese verschuldete Gegenwart nicht enden will.
Regie - Stephan Kimmig
Bühne - Oliver Helf
Kostüme - Johanna Pfau
Musik - Michael Verhovec
Licht - Felix Dreyer
Dramaturgie - Klaus Missbach
Besetzung:
Barbara Petritsch
Sarah Viktoria Frick
Martin Schwab
Michael König
Philipp Hauß
Christoph Luser
Therese Affolter