Ein Kind ist tot, überfahren auf offener Straße, dem „schmalen Grat zwischen dem Himmel und der Hölle“. Zurück bleibt nichts als ein Stiefel im Rinnstein. Roland Schimmelpfennigs Stück erzählt von einem unaussprechlichen Verlust. Es spricht zu uns direkt aus der Hölle. „Das fliegende Kind“ ist ein poetisches Requiem, in dem die Großstadt mit ihren hochmodernen Fahrzeugen, Fernsehtürmen und Leuchtreklamen als finsterer Moloch erscheint, den der Text – buchstäblich – von unten erforscht. Selbst Kinderlieder und Laternenumzüge haben in dieser Welt plötzlich etwas sehr Gespenstisches an sich. Der Untergrund der Metropole wabert.
„Das fliegende Kind“ ist ein Nachtstück über den Untergang und eine – kaum mehr vorstellbare – Zukunft. Es entfaltet einen tunnelhaften Sog ins Nichts, es ist wie „ein Wagen ohne Licht“, „schwer, gewaltig, riesig, lautlos“. Seine bittere, unerwartete Schlusspointe gleicht einer Totenglocke, die noch lange nachhallen wird.
Regie: Roland Schimmelpfennig
Bühne: Johannes Schütz
Kostüme: Lane Schäfer, Johannes Schütz
Dramaturgie: Klaus Missbach
Licht: Felix Dreyer
Eine Frau um die Vierzig
Christiane von Poelnitz
Eine Frau um die Fünfzig
Regina Fritsch
Eine Frau um die Sechzig
Barbara Petritsch
Ein Mann um die Vierzig
Peter Knaack
Ein Mann um die Fünfzig
Falk Rockstroh
Ein Mann um die Sechzig
Johann Adam Oest