Konzertabend 1

26. Juli 2023
Einem Phänomen auf der Spur: In seinen wenigen Jahren macht Hank Williams (1923–1953) Country zur Musik für Massen. Er ist Radiostar, unermüdlich Reisender, Erzähler schier zahlloser Geschichten – „Hillbilly Shakespeare“ wird er genannt. Und er weiß, von welchen Härten er singt: In Alabama, wo er aufwächst, bringt die Mutter während der Großen Depression die Familie durch. Er selbst leidet von Geburt an unter chronischen Rückenschmerzen, die er mit Alkohol und Drogen bekämpft.

Am 1. Jänner 1953 stirbt Hank Williams am Rücksitz eines Autos, das ihn zu einem Auftritt bringen soll – soweit der Stoff, aus dem Legenden sind. Nicht umsonst hat Williams’ Stil, seine Synthese aus Western Swing und Honkey Tonk, Blues und Gospel, Nachfolger*innen in den Bann gezogen: Bob Dylan, Johnny Cash, Merle Haggard ... und Zur Wachauerin. „Bei aller Ambivalenz der heute klischeehaft wirkenden Texte – der nicht enden wollende Fluss seiner Melodien ist für mich beeindruckend und großartig“, sagt Gitarrist Michael Bruckner. Authentizität lässt Hank Williams’ Songs herausragen. Wie Zur Wachauerin extended sie bringen wird? Hochspannung!

Der Konzertabend beginnt um 19:00 Uhr mit Zur Wachauerin extended plays Hank Williams

Gespräch mit Bia Ferreira um 18:00 Uhr

Bia Ferreira
Mit 12 schreibt sie ihren ersten Song. Mit 18 veröffentlicht sie „Cota Não é Esmola“, wörtlich „Quote ist kein Almosen“, bezugnehmend auf das Quotensystem brasilianischer Universitäten, und erreicht damit mehr als 13 Millionen Klicks. Ihr Debütalbum heißt „Igreja Lesbiteriana“. Sie ist die kämpferische Hohepriesterin dieser „lesbyterianischen Kirche“, eine leidenschaftliche Advokatin der LGBTQIA+ Community. Früh stellt sie fest, ihr Anliegen am besten durch Musik erreichen zu können.
Bia Ferreira, geboren 1993 in Minas Gerais, musste von klein auf erleben, wie Rassismus und Homophobie einen Großteil der Menschen in Brasilien an einer erfolgreichen Laufbahn oder ganz einfach einem erfüllten Leben hindern. Schwarz und lesbisch zu sein bedeutet chancenlos zu sein. Besonders deutlich wurde das während der Bolsonaro-Ära, in der die Musikerin immer wieder von der Polizei drangsaliert wurde.

Angeblich beherrscht die vielseitig Ausgebildete 24 Instrumente, aber die klassische Triobesetzung dieses Konzertes genügt vollauf. Brasilianische Genres wie Maracatu oder Samba-Reggae, aber auch Funk, Afrobeat oder Hip-Hop sind die Rhythmen, auf denen ihre Poesie groovt. Trotz aller politischer Inhalte vermitteln ihre packenden Songs vor allem eines: unabhängige, intensive, schrankenlose Liebe.

Besetzung
Bia Ferreira | Stimme, Gitarre
Marcelo Araújo | Schlagzeug, Perkussion
Priscila Azevedo | Keyboards

Details zur Spielstätte:
Sandgrube 13, A-3500 Krems
Im Rahmen des Festivals:
Glatt&Verkehrt

Veranstaltungsvorschau: Konzertabend 1 - Winzer Krems

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