Musikalische Leitung Stefan Soltesz
Inszenierung Anselm Weber
Bühne Raimund Bauer
Kostüme Bettina J. Walter
Dramaturgie Bettina Bartz
Videoinstallation Bibi Abel
Der goldene Ring der Weltherrschaft ist verflucht. Trotzdem scheint niemand etwas aus den alten Geschichten gelernt zu haben. Alle wollen den verfluchten Ring besitzen. Der Riese Fafner hat sich in einen Lindwurm verwandelt und erwartet schlafend seinen Drachentöter. Die Zwerge Alberich und Mime, verfeindete Brüder, setzen ihre Hoffnung in den unwissend aufwachsenden Wotanenkel Siegfried. Und der ewig gierige, vertragsbrüchige Gott Wotan sucht Hilfe ausgerechnet bei Urmutter Erda, die er einst vergewaltigte. Doch seine mit Erda gezeugte Lieblingstochter, die Walküre Brünnhilde, musste er selbst in einen von Feuer umschlossenen Schlaf verbannen, weil sie ihm zuliebe das inzestuös gezeugte Kind Siegfried rettete. Bevor Brünnhilde am Ende dieses Abends endlich von Siegfried wieder erweckt wird, erlebt das Publikum die erbarmungslosen Kämpfe der Machtbesessenen. Diese „Rededuelle am Abgrund“, wie der Philosoph Theodor W. Adorno bemerkte, finden in einer rücksichtslos verwüsteten, pittoresken Welt statt. Das Produktionsteam nutzt das Spannungsfeld von negativer und positiver Utopie und versetzt uns in eine futuristisch-mythologische Welt, in der fantastische Kreaturen hausen. In Wagners genialer Zukunftsvision haben alle diese seltsamen, fremd/alltäglichen Mischwesen schon lange jede Orientierung verloren. So kann am Ende mit der Liebe zwischen Siegfried und Brünnhilde – den beiden einzigen Figuren, denen Gold und Macht gleichgültig sind – umso strahlender wieder Hoffnung ausbrechen.