Nikolaus Harnoncourt gratuliert dem Neuen Opernhaus im Theater an der Wien zu dessen 10-jährigem Bestehen mit einer konzertanten Aufführung von Fidelio, der bedeutendsten Oper, die mit diesem Haus verbunden ist. Von der Direktion des Theater an der Wien in Auftrag gegeben, fanden hier die Uraufführungen der ersten (1805) und der zweiten Fassung (1806) statt.
Ein weiterer besonderer Augenblick, den Beethovens einzige Oper mit diesem Haus teilt, war im Oktober 1945 die Eröffnung des Spielbetriebs der zerstörten Wiener Staatsoper im Theater an der Wien – also 140 Jahre, nachdem Fidelio zum ersten Mal hier erklungen war. Leonore gewinnt, als Mann verkleidet, unter dem beziehungsvollen Tarnnamen „Fidelio“ das Vertrauen des Kerkermeisters Rocco, in dessen Gefängnis sie ihren vermissten Gatten Florestan als politischen Häftling vermutet. Als Florestans Widersacher, der Gouverneur Pizarro, befiehlt, Florestan heimlich zu töten, kann Leonore dies in letzter Sekunde verhindern. Im Theater an der Wien können Sie das Werk nun mit dem Text Roccos Erzählung von Walter Jens erleben, der die Ereignisse aus der Sicht des Kerkermeisters schildert und die gesprochenen Dialoge ersetzt.