Klassik

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Bild: KurhausBild: Andreas Cappello und Martha ArgerichBild:  Faz¦l Say

Tradition und Vielfalt

Die Meraner Musikwochen: ein herausragender Event in der europäischen Festivallandschaft.
Freiheitsstraße 45, INT-39012 Meran

Im Stadttheater hatte vor 24 Jahren alles begonnen. Dort wurden 1986 die ersten Meraner Musikwochen als Beitrag zur 150-Jahr-Feier der Kurstadt eröffnet. Der Präsident des Musikwochen-Vereins, Hermann Schnitzer, und der künstlerische Leiter, Andreas Cappello, die dem Festival seit Anbeginn verbunden sind, haben schnell das Vertrauen des Publikums gewonnen. Dass die damaligen 400 Sitzplätze des Jugendstilbaus nicht ausreichen würden, stellte sich schon 1987 heraus. Selbst die geräumige Sankt-Nikolaus-Pfarrkirche konnte damals anlässlich eines Konzerts der Solisti Veneti nicht alle Konzertbesucher aufnehmen. Die Tore mussten versperrt werden, nachdem sich über 1000 Menschen im Innenraum der Kirche drängten. Bereits vor 22 Jahren setzte das Festival auf höchste musikalische Qualität. Im Stadttheater gastierten in der zweiten Festivalsaison die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker, das Emerson String Quartet und das Orpheus Chamber Orchestra – Spitzenensembles, die sonst nur in den Musikmetropolen der Welt zu hören sind.
Der Anspruch, nur die besten Künstler in die Kurstadt zu holen, bestimmte das Programmangebot der Meraner Musikwochen auch nach dem Umzug in den restaurierten Kursaal im Herbst 1989. Heute nimmt das Südtirol Classic Festival in der europäischen Festivallandschaft eine herausragende Stellung ein. Seit 1999 sind die Musikwochen Mitglied der Europäischen Festivalvereinigung. Die Gartenstadt Meran ist zu einem beliebten Treffpunkt für Solisten, Orchester und Klassikfans aus ganz Europa geworden. Kurt Masur, Zubin Mehta, Lorin Maazel, Sir Neville Marriner, Sir John Eliot Gardiner, Christoph von Dohnányi: In den vergangenen 24 Jahren kehrten die wichtigsten Orchesterchefs und deren Ensembles immer wieder nach Meran zurück.
Kein Wunder: Meran verfügt mit dem Kursaal nicht nur über einen der schönsten Konzertsäle im Alpenraum. Die Stadt bietet mit der Therme Meran ein modernes Thermalzentrum und mit den botanischen Gärten von Schloss Trauttmansdorff eine in Italien einmalige Blumen- und Pflanzenlandschaft. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts gaben sich hier die Mitglieder des europäischen Hochadels ein Stelldichein – heute können Wanderer und Naturliebhaber die mediterrane Vegetation Merans auf der Kurpromenade, auf dem Tappeinerweg oder auf der Gilfpromenade bewundern.
Der Festivalkalender umfasst drei Konzertreihen. Veranstaltungsort der „Cross-over“-Reihe „colours of music“ ist das Stadttheater. Die Kammermusikkonzerte der Reihe „matinée classique“ finden im Pavillon des Fleurs statt. Höhepunkte des sinfonischen Programms im Kursaal sind in diesem Jahr die Konzerte des Prague Symphony Orchestra unter Vladimír Válek (24. August, Solistin: Sophia Jaffé), des Royal Philharmonic Orchestra London unter Charles Dutoit mit der Ausnahmepianistin Martha Argerich (27. August) sowie die Gastspiele des Deutschen Symphonieorchesters Berlin unter Ingo Metzmacher (7. September; Solist: Christian Tetzlaff), der Academy of Saint Martin in the Fields (10. September; Solist: Murray Perahia), des schwedischen Radio-Sinfonie-Orchesters unter Daniel Harding (14. September) und des Concerto Copenhagen (17. September) mit der Solistin Anne Sofie von Otter, die in Meran ein Barockprogramm singt. Das von Kristjan Järvi geleitete Münchner Rundfunkorchester mit dem Solisten Faz¦l Say (Klavier) schließt das Festival am 24. September mit Werken von Leonard Bernstein, George Gershwin und Camille Saint-Saëns ab.

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Bild: Hermann NitschBild: Peter Jan Marthé

Die Wiederkehr der Magie der atmenden Klänge

Peter Jan Marthé: exzessiver Bruckner-Dirigent und Klangmagier.
Waldstraße 44-46, A-2130 Mistelbach

Peter Jan Marthé, Chef des 1994 von Sir Yehudi Menuhin gegründeten European Philharmonic Orchestra, streitbarer Bruckner-Dirigent und Meisterschüler Sergiu Celibidaches, meldet sich nach einer selbst verordneten „Phase des geistigen Atemholens“ mit einem Paukenschlag ins internationale Musikgeschehen zurück.
Marthé, der nicht nur für enormes Aufsehen und Schlagzeilen mit seinen aufwühlenden „Bruckner Reloaded“-Einspielungen der Symphonien Nr. III, V und IX sorgte (als CDs bei Preiser Records, Wien, erschienen), sondern mit seiner Vollendung der unvollendeten Symphonie Nr. IX von Anton Bruckner die Musikwelt gespalten hat („Geniestreich oder Sakrileg?“, fragte Die Welt), lässt nun die Fachwelt mit der angekündigten Welturaufführung der monumentalen Ägyptischen Symphonie von Gesamtkünstler Hermann Nitsch erneut aufhorchen.
Wie kommt ein beinahe ausschließlich auf Anton Bruckner eingeschworener Dirigent wie Peter Jan Marthé dazu, sich ausgerechnet einem Künstler zu widmen, der mit seinem skandalumwitterten Orgien-Mysterien-Theater-Spektakel auch heute noch die Gesellschaft zu polarisieren vermag wie kaum ein anderer Künstler der Gegenwart?
„Nicht nur unsere westliche Gesellschaft, sondern auch unser gesamter Kunstbetrieb als Spiegel ebendieser Gesellschaft drohen immer stärker in eine Harmlosigkeit und Verlogenheit abzudriften, die mir Angst macht. Solche Entwicklungen brauchen ganz einfach einen starken Gegenpol. Es war wirklich die Vorsehung, die Nitsch und mich über Bruckner zusammengeführt hat. Wir haben ungeheure Gemeinsamkeiten entdeckt – und daraus ist dann eben Die Ägyptische hervorgegangen. Und je mehr ich mich gerade in die Partitur dieser Ägyptischen vertiefe, desto fester bin ich davon überzeugt, dass hier von Nitsch das Tor zu einer im Westen vielfach unbekannten ‚Musik der pulsierenden Energiefelder‘ geöffnet wird, die in ihrer elementaren Archaik wie ein Meteor einschlagen wird …“
Während Hermann Nitsch sich sein gigantisches Klanguniversum durch unentwegtes Experimentieren erschloss, erhielt Peter Jan Marthé seine Initiation in die Geheimnisse der Musik in Indien, zu Füßen eines großen Meisters, Ustad Ameer Mohamad Khan. „Sich in Indien der Musik zu verschreiben heißt, täglich um vier Uhr Früh damit zu beginnen, einen einzigen Ton eine Dreiviertelstunde zu singen. Monatelang. Entweder du wirst dabei verrückt, oder du machst einen gewaltigen inneren Quantensprung. Seitdem kann ich nicht mehr das Geringste mit dem westlichen Musikbetrieb anfangen, der großteils nur noch ‚Salonkunst‘ hervorzubringen vermag. Deshalb sehe ich ja auch gerade in der Musik von Hermann Nitsch einen äußerst zukunftsträchtigen Gegenpol zur gegenwärtigen zeitgenössischen Musik, die generell geradezu panische Angst vor Größe, Pathos, Inbrunst, Leidenschaft und Sinnlichkeit zu haben scheint und deshalb lieber in unverbindlichen, intellektuell musikalischen Glasperlenspielen das Heil sucht.“
Aber schon Richard Wagner – exzessiver Gesamtkünstler wie Hermann Nitsch – wie auch Anton Bruckner (beiden musikalischen Giganten ist Nitsch bekanntlich in besonderer Weise verpflichtet) und später auch der französische Klangmystiker Olivier Messiaen haben dieser den gegenwärtigen Kulturbetrieb prägenden Art des Musikmachens eine klare Absage erteilt.
Andererseits hat sich die „Alte Musik“-Bewegung mit ihrem „Originalinstrumentenwahn“ in eine künstlich hochstilisierte und oftmals nur hohl tönende Affekthysterie verstiegen, die meilenweit davon entfernt ist, die Seele oder das Herz zu berühren.
„Musik muss auch im 21. Jahrhundert erschüttern und bewegen. Wir – Interpreten und Komponisten – müssen wieder zurück zu den Wurzeln, zurück zur Erde und damit zum Leben. Das Neue an der Musik von Hermann Nitsch ist, Klänge als lebendige Wesenheiten zu verstehen, zu respektieren und zu behandeln – im Gegensatz zu unserer westlichen Umgangsart mit Tönen, wo Töne nichts weiter sind als willfährige Puzzlesteine für Akkordgebilde, Tonleitern, Skalen oder serielle Reihen. So sperren wir Töne wie Tiger in die Käfige unserer musikalischen Systeme. Aber Töne und Klänge sind wesentlich mehr als nur x-beliebig zu verwendende Bausteine. Entsprechend lang gehaltene Töne, Klänge, Akkorde beginnen zu atmen, sie entwickeln ein Eigenleben, sie werden zu Schwingungsqualitäten, die einen Zeitraum ausfüllen und so jeweils unterschiedliche Bewusstseinszustände im Hörer hervorzurufen vermögen – mein Gott, wie meilenweit gerade unser gegenwärtiger Musikbetrieb von einem derartigen Wissen über Musik entfernt ist, habe ich selbst erst an mir erfahren, als mir in Mexiko und Indien von wirklichen Meistern der Klänge Augen und Ohren geöffnet wurden!“
Genau hier liegt der wahre Schlüssel zum Verständnis der Musik Hermann Nitschs. Aber nicht nur der seinigen. Schon die alten Maya experimentierten mit „Tönen“ als Schwingungsqualitäten, die sich auch im Universum als unterschiedliche und höchst differenzierte, „schwingende“ Zeitqualitäten entfalten, um auf Mensch, Umwelt und den ganzen Kosmos einzuwirken.
„Gerade aus diesem Wissen heraus bedeutet die Ägyptische Hermann Nitschs für mich die vielversprechende und heiß herbeigesehnte Wiederkehr der Magie der atmenden Klänge. Ja, ich orte in seiner Musik generell ‚schamanische‘ Wurzeln. Wir können es uns heute einfach nicht mehr leisten, Musik als unverbindliches ‚Glasperlenspiel‘ zu missbrauchen. Musik, die diese Bezeichnung verdient, dient zur Hervorrufung veränderter Bewusstseinszustände, zur Erweckung ungeahnter innerer Ressourcen sowie zum ‚Öffnen des Tors zur nicht alltäglichen Welt‘. Einer der Ersten, die das erkannt haben, war übrigens Anton Bruckner, als er lakonisch feststellte: ‚Das Stigma unserer Zeit ist Schwäche. Deshalb setze ich ihr eine Musik der Stärke entgegen.‘“
Und wie kann man sich – angesichts dieser seiner Einsichten in die Geheimnisse der Magie der Klänge – die nähere künstlerische Zukunft des Klangmagiers Peter Jan Marthé vorstellen? „Ich werde in Zukunft nur noch Musik dirigieren, die diese Kriterien erfüllt. Dazu gehört für mich selbstverständlich auch weiterhin Anton Bruckner – und in ganz besonderer Weise natürlich Hermann Nitsch. Als Komponist, der ich ja auch bin, werde ich mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln versuchen, eine Musik zu schreiben, die der ‚Magie der atmenden Klänge‘ genügend Raum schafft.“

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Bild: George Benjamin, Foto: Michiharu OkubuBild: Das Mahler Chamber Orchestra

Kulturbotschafter für das Land Nordrhein-Westfalen

Das Mahler Chamber Orchestra beginnt seine NRW-Residenz.

Das Mahler Chamber Orchestra ist ein international gefeiertes Ensemble. Als es von ehemaligen Mitgliedern des von Claudio Abbado gegründeten Gustav-Mahler-Jugendorchesters ins Leben gerufen wurde, war ein Erfolg zwar nicht vorherzusehen, aber die „Rezeptur“ war gewiss mit den richtigen Gewürzen verfeinert: Ein spezielles Auswahlverfahren zur Wahrung eines besonders hohen musikalischen Anspruchs und die Selbstbestimmung des Klangkörpers gehören unter anderem dazu. Heute ist das Ensemble sowohl mit seinem Chefdirigenten Daniel Harding als auch mit anderen Größen wie Claudio Abbado, George Benjamin, Ton Koopman, Susanna Mälkki, Seiji Ozawa und Kent Nagano auf den Bühnen der Welt zu erleben.
Das Mahler Chamber Orchestra beginnt mit der kommenden Spielzeit eine NRW-Residenz. Für die Jahre 2009 bis 2012 wird das Land Nordrhein-Westfalen mit Ankerpunkten in Dortmund, Düsseldorf, Essen und natürlich in Köln, und dort in der Kölner Philharmonie, das kreative Zuhause des Mahler Chamber Orchestra in Nordeuropa sein. In Zusammenarbeit mit renommierten Dirigenten, Solisten und talentierten Nachwuchsmusikern entstehen Projekte, die mit neuen, lebendigen Konzertformen experimentieren und in Konzert- und Opernerlebnissen auf höchstem künstlerischem Niveau münden werden. Unter dem Dirigat von beispielsweise George Benjamin und Seiji Ozawa und mit Solisten wie Renaud Capuçon, Heinz Holliger und unter der Leitung der jungen Violonistin Janine Jansen bietet das Mahler Chamber Orchestra eine musikalische Vielfalt dar, die dem guten Ruf des Ensembles mehr als gerecht wird.
Diese Residenz ist für die Stadt Köln und für das Land Nordrhein-Westfalen eine große Chance. Das Ensemble wird als Kulturbotschafter über die Region hinaus für das Land NRW und für Köln seine Einzigartigkeit präsentieren und die kulturelle Vielfalt dieser Region erneut unterstreichen. Zudem wird das Ensemble mit seinen Akademien dem internationalen musikalischen Nachwuchs eine Fortbildungsmöglichkeit schaffen, die das Land NRW, Köln und die weiteren Residenzstädte als zentrale Orte musikalischer Entwicklung erneut bestätigt und zum Anziehungspunkt begeisterter junger Musiker macht.
Die KölnMusik GmbH als Betreibergesellschaft der Kölner Philharmonie ermöglicht zusammen mit den größten Konzerthäusern Nordrhein-Westfalens und mit dem Orchesterzentrum Dortmund diese Residenz und bereichert damit auch das Kölner Musikleben um einen weiteren renommierten Klangkörper.
Das erste Konzert des Mahler Chamber Orchestra findet am 30. August 2009 um 20 Uhr in der Kölner Philharmonie statt.

Informationen
www.koelner-philharmonie.de

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Bild: Corinne ChapelleBild: Österreichisch-Ungarische Haydn-PhilharmonieBild: Leipziger  StreichquartettBild: Münchener KammerorchesterBild: Dina Ugorskaja

Haltet die Zeit!

Unter diesem Motto stehen große Jubilare und Jubiläen im Brennpunkt des diesjährigen Festivals.
Heinrich-Schütz-Allee 35, D-34131 Kassel

Das Jahr 2009 steht im Zeichen auffällig vieler Jubiläen großer Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft. Grund genug für die Kasseler Musiktage, sich auf Spurensuche nach den Beweggründen für den exzessiven Jubiläumskult unserer Tage zu begeben. Die thesenartige Beantwortung der Frage, ob dahinter möglicherweise das Bedürfnis steckt, in einer Zeit unablässiger Veränderungen und zwanghafter Fortschrittshörigkeit für einen Augenblick innezuhalten in der Besinnung auf unverbrüchliche (kulturelle) Werte, gab dem diesjährigen Festival seinen Titel.
Unter dem Motto „Haltet die Zeit!“ ermöglichen die Kasseler Musiktage an 18 Festivaltagen Erlebnisse, die den Wert des Vergangenen für unsere Gegenwart aufscheinen lassen. In mehreren Konzertzyklen wird dabei Gegenwärtiges in ein Spannungsverhältnis zu Vergangenem gesetzt und der kausale Zusammenhang zwischen Fortschritt und Musealität unmittelbar erfahrbar gemacht.
In verschiedenen Serien von Orchester- und Kammermusikkonzerten werden Werke der Jubilare Georg Friedrich Händel, Louis Spohr, Felix Mendelssohn Bartholdy, Joseph Haydn und anderer Komponisten mit Werkschöpfungen unserer Tage konfrontiert. Die Komponisten Jörg Widmann und Heinz Holliger sind in Schwerpunktprojekten vertreten.
Eingeladen sind das hr-Sinfonieorchester mit der Geigerin Alina Pogostkina unter der Leitung von Karl-Heinz Steffens, die Österreichisch-Ungarische Haydn-Philharmonie mit ihrem Leiter Ádám Fischer mit der Geigerin Corinne Chapelle, das Ensemble Modern, das Münchener Kammerorchester mit dem Geiger Pekka Kuusisto unter Alexander Liebreich sowie das Staatsorchester Kassel mit dem Pianisten Vladimir Stoupel und Patrik Ringborg am Pult.
Unter dem Titel „Vierklang“ sind bedeutende Streichquartette in Kassel zu Gast, darunter das Leipziger Streichquartett, das Auryn Quartett, das Quiroga Quartett aus Spanien und das tschechische Bennewitz Quartett.
„Antasten“ nennt sich der diesjährige Klavierzyklus mit den Pianist(inn)en Ulrich Murtfeld, Wladimir Stoupel, Dina Ugorskaja, Florian Uhlig und Sophie-Mayuko Vetter.
Darüber hinaus sind das Ensemble Modern und die Frankfurter Musikhochschule mit einem Großprojekt zu Louis Spohr vertreten, in Kooperation mit dem Staatstheater Kassel wird es eine konzertante Aufführung von Spohrs Oper Jessonda geben. Des Weiteren ergänzen Kolloquien das Programm des Festivals.

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Bild: Stefan Schweiger

Die Welt ist Klang

Musik geht nicht nur unter die Haut – sie weckt auch unser „Spiritualitätsorgan“. Spannende Zugänge zu geistlicher Musik eröffnet das Projekt „Kultur.Raum.Kirche“.
Winklern 17, A-9063 Maria Saal

Zwei Punkte zwischen den Buchstaben, die nicht nur trennen, sondern auch verbinden. Und dazu animieren, mit den Wortkombinationen zu spielen: Kirchenkultur. Kulturraum. Kirchenraum. Raum für Kultur.
All diese Bedeutungen sind in jenem Projekt enthalten, das Domorganistin Gerda Heger und Trigonale-Festspielleiter Stefan Schweiger vergangenes Jahr ins Leben riefen – mit dem ehrgeizigen Ziel, Maria Saal als Zentrum für geistliche Musik zu etablieren.
Die „Hardware“, nämlich die weithin sichtbare Wallfahrtskirche, ist ja bereits vorhanden und eignet sich exzellent für Vorhaben der musikalischen Art. Die „Software“ liefern großartige Künstler, die mit Musik vom Mittelalter bis zur Gegenwart einen weiten Bogen spannen und die diversen Ausprägungen geistlicher Musik hörbar und erlebbar machen.
Das Wochenende vom 6. bis 8. November bestreitet das spanische Ensemble Le tendre Amour mit geistlichen Liedern aus dem Frankreich zur Zeit der Gegenreformation. Unterstützt wird es dabei von Chris Pichler (Rezitation), österreichische Schauspielerin des Jahres 2009. „De profundis“ heißt es dann am 7. November: von Bach bis zu Spirituals mit dem vielfach preisgekrönten Vokalensemble Amarcord aus Leipzig. Am Klavier: Ingolf Wunder. Die „Kultur.Raum.Kirche“-Wochenenden enden jeweils mit einem feierlichen Gottesdienst am Sonntag, der von den Künstlern mitgestaltet wird.
Ein großes Anliegen von Heger und Schweiger ist es, Kinder und Jugendliche sanft an geistliche Musik heranzuführen. Dies gelingt nicht nur mit speziellen Konzerten, die auf Kinderohren zugeschnitten sind, sondern auch mit einer jugendfreundlichen Preisgestaltung. Bis zum 17. Lebensjahr gilt kurzerhand: Eintritt frei. Und Ohren auf!

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Bild: Rathaus

Virtuose Klangspiele im Herbst

Die Trigonale zieht neue Saiten auf. Und setzt nicht nur auf große Namen und vielversprechende Talente, sondern auch auf demokratisches Kulturerleben.
8.-Mai-Straße 10, A-9020 Klagenfurt

Alles neu heißt es bei der Trigonale, dem renommierten Kärntner Festival für Alte Musik. Und alt ist in der Tat nur die Musik: Stefan Schweiger, der neue Leiter des Festivals, hat bereits an so mancher Schraube gedreht. Mit dem Ergebnis, dass die Trigonale heuer erstmals vom 11. bis 20. September über die Bühne geht – um etwaige Dissonanzen in einem an Festivals überreichen Sommer zu vermeiden. Nur eines ist gleich geblieben: der Anspruch, allerhöchste Qualität zu bieten.
14 Konzerte sind es, die heuer an teilweise neuen Spielstätten über die Bühne gehen – eine wohldosierte Mischung aus „alten Hasen“ und aufstrebenden Jungstars der Alte-Musik-Szene. Statt eines Intendanten sorgen übrigens vier „Artistic Advisors“ für den rechten Ton: Im heurigen Jahr sind dies Veronika Skuplik, Robert Hollingworth, Guido Morini und David Skinner.
Ebenfalls neu: Einheitspreis (18 Euro) statt Staffelpreise. Und freier Eintritt für Jugendliche bis 17 – ohne Wenn und Aber. „Kultur“, sagt Stefan Schweiger, „muss leistbar sein für alle. Auch für Familien.“ Und was bekommt man für 18 Euro? Spitzenensembles wie Accordone mit Marco Beasley und Guido Morini. Oder I Fagiolini unter der Leitung von Robert Hollingworth. Stars der Alten Musik wie den Lautenisten Franco Pavan oder die katalanische Sopranistin Nuria Rial. Melopoetica mit Clare Wilkinson, die regelmäßig als Solistin mit John Eliot Gardiner auftritt. Oder das Ensemble Séverin mit den niederländischen Zwillingsschwestern Judith und Tineke Steenbrink, das – noch – als Geheimtipp gehandelt wird.
Auf dem musikalischen Menüplan stehen etwa Henry Purcells The Fairy Queen, Georg Friedrich Händels Acis and Galatea, L’Amfiparnaso von Orazio Vecchi oder „Surprise“, ein Überraschungskonzert mit Accordone. Wunderbar mystisch: Nox-Lux – Aus der Dunkelheit ins Licht mit dem Ensemble laReverdie, um sechs Uhr Früh in einer kleiner Kirche mit anschließendem Frühstück. Kommen und hören Sie!

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Bild: Stiftskirche Millstatt

Meister der Interpretation

Im wunderschönen historischen Ambiente des Stifts und der Stiftskirche Millstatt bringen Meister der Interpretation sowohl groß besetzte geistliche und weltliche Chor- und Orchesterwerke als auch bedeutende Kammermusikwerke aus allen Epochen der Musikgeschichte zur Aufführung.
Marktplatz 8, A-9872 Millstatt

Reizvoller Gegensatz
Friedrich Kleinhapl wird als Cellosolist im Cellokonzert in D-Dur von Joseph Haydn, begleitet vom Orchester Academia Ars Musicae, wie auch im Konzert für Cello und Blasorchester mit der Militärmusik Kärnten im Eröffnungskonzert zu hören sein.

Konzert für Schüler
Für die jungen Hörer konzertiert das Wiener Posaunenensemble. Die Große zoologische Fantasie, besser bekannt unter Camille Saint-Saëns’ Karneval der Tiere, steht auf dem Programm.
Für Musiker zum Mitmachen
Meisterkurse werden auch in diesem Sommer wieder angeboten: Wolfgang Brunner lehrt auf einem der ältesten Hammerflügel die stilistisch differenzierte Technik des Spiels auf diesem Instrument, das sich im Besitz der Musikwochen befindet.
Ein weiterer Meisterkurs kann im Rahmen des Gitarrenfestivals La Guitarra Esencial besucht werden, bei dem Julia Malischnig gemeinsam mit internationalen Gitarrenkünstlern Spiel- und Interpretationstechnik vermittelt.
Der „heilige“ Domitian
Das großartige, für Millstatt komponierte Oratorium Domitian erlebt eine Wiederaufführung – mit Unterstützung von Kärnten wasser.reich.

Auftragskompositionen, Uraufführung
Millstatt lässt auch wieder mit einer Uraufführung aufhorchen. In De groaße Gieß schildert Franz Podesser das dramatische Geschehen, hervorgerufen durch Erdrutsche und Überschwemmungen, das im vorigen Jahrhundert das Liesertal heimsuchte. Das persönliche Schicksal einer betroffenen Familie steht im Mittelpunkt dieser musikalischen Erzählung, deren Instrumentalteile von Günther Antesberger komponiert wurden. Mitwirkende sind der Carinthia-Chor Millstatt, der Singkreis Porcia, das HoViHoLoHoff Austrian Brass Quintet und das Orchester Academia Ars Musicae.

Millstatts berühmte Orgel
Natürlich kommen die Orgelliebhaber nicht zu kurz. Auf dem Programm stehen Solokonzerte ebenso wie Orgel und Percussions, Orgel und Trompete wie auch Orgel und Violoncello.

Band, Barock, Jazz und Sax
Die Vienna Klezmer Band bringt jüdische Musik in all ihrer rührenden Schlichtheit, virtuose Flötenmusik des Früh- und Hochbarock ist vom Duo Italianità zu hören. Auf der Feuerinsel werden die jazzigen Klänge der Band Organic Mode zu erleben sein, wasser.leben ist mit auf dem Floß. Wolfgang Puschnig mit Karen Asatrian und Jatinder Thakur werden die Kulturräume Kärnten, Armenien und Indien zusammenführen … die Mündung des musikalischen Flusses ist gemeinsames Atmen im Klang, im Raum, im Rhythmus …

Orchester, Chor, Kammermusik
Die Ungarische Kammerphilharmonie mit dem Balassa-Bálint-Chor Esztergom, der Kammerchor Wörthersee mit dem Kärntner Sinfonieorchester, die Salzburg-Orchester-Solisten, das Trio Mille Suoni, die Salzburger Hofmusik laden zu erwählten Programmen, in denen natürlich auch die Jahresregenten zu hören sein werden. Stabat Mater von Giovanni Battista Bergolesi wird in der Fassung für Orgel und Gesang geboten.

Nicht zu vergessen …
Die mediterranen Gefühle in der Musik werden uns „südwärts“ wecken, Counterpoint wird reizvolle und neue Klarinettenliteratur bieten, Lieder von Sinn und Unsinn sowie „A Simple Song“ sollen entspannen und erfreuen.

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Bild: GitarrenfestivalBild: GitarrenfestivalBild: Gitarrenfestival

La Guitarra Esencial … The Art of Guitar

Nach dem großen Erfolg von La Guitarra Esencial 2008 darf man sich auch heuer wieder im Rahmen der Musikwochen Millstatt auf ein spannendes Saitenspiel zwischen Form und Freiheit freuen.
Marktplatz 8, A-9872 Millstatt

La Guitarra Esencial präsentiert mit Konzerten hochkarätiger Musiker, Gitarre-Meisterklassen und unterschiedlichen Workshops, Jamsessions sowie einer Notenausstellung fünf Tage lang die faszinierende Vielfalt heutiger Gitarrenmusik.
Der amerikanische Weltklassegitarrist Ralph Towner wird beim Eröffnungskonzert am 5. August mit der ungewöhnlichen Instrumentenkombination von klassischer Nylon-String- und 12-saitiger Steel-String-Gitarre „The Art of Guitar“, den Spirit von La Guitarra Esencial, musikalisch zum Klingen bringen.
Spannung verspricht auch das abwechslungsreiche Programm am 6. August: In der „Long Night of Guitar“ werden mit Helmut Jasbar, Quique Sinesi & José Saluzzi sowie Luis Leite & Luis Ribeiro gleich drei unterschiedliche Musikerformationen aus den Ländern Österreich, Argentinien und Brasilien bis in die Nacht zu hören sein. Nach dem Riesenerfolg des spanischen Flamenco-Stars Gerardo Núñez vom Vorjahr konnte der Andalusier für La Guitarra Esencial 2009 im Projekt mit der spanischen Ausnahme-Flamenco-Tänzerin Carmen Cortés wieder gewonnen werden. Mit „Reunión Flamenca“ wird am 7. August in Millstatt ein Flamenco-Feuerwerk geboten, wie man es weltweit nur bei den größten Flamenco-Festivals erleben kann. Im Anschluss daran gibt es, wie auch am 8. August, wieder die beliebte Jamsession, zu der Musiker und Musikliebhaber eingeladen sind, gemeinsam mit der Festivalband in offener Atmosphäre bis in die späten Stunden zu musizieren.
Einen leidenschaftlichen wie spannungsreichen Konzertabend verspricht das Julia-Malischnig-Projekt „City of Dreams“ am 8. August, an dem auch das neueste Werk Malischnigs uraufgeführt wird, City of Dreams – a Hymn to Millstatt, das die Spittaler Gitarristin und Intendantin des Festivals als Hommage an die Gemeinde Millstatt komponiert hat und gemeinsam mit dem Carinthia-Chor Millstatt und vielen weiteren Musikern aus der Taufe heben wird.
Die Studierenden des Festivals werden in der Sonntagsmatinee am 9. August ihre Werke präsentieren und mit klingenden Saiten das 2. Internationale Gitarrenfestival in Millstatt musikalisch beschließen.

Julia Malischnig
Julia Malischnig ist Initiatorin und künstlerische Leiterin des internationalen Gitarrenfestivals La Guitarra Esencial in Millstatt.
Geboren in Villach, Österreich, erhielt sie ihren ersten Gitarrenunterricht bei Barbara Dietrich an der Musikschule Spittal. Später studierte sie an der Universität für Musik in Wien bei Prof. Konrad Ragossnig, an der Musikakademie in Basel bei Oscar Ghiglia sowie unter anderem bei Pepe Romero, Frank Bungarten und Alexander Swete.
Konzerte mit weltbekannten Musikern wie den Zagreber Solisten und Dino Saluzzi und regelmäßige Konzertreisen in Europa, Südafrika, Korea, Kuba und Argentinien, unter anderem beim Festival Internacional de Ushuaia, den südlichsten Festspielen der Welt in Patagonien, brachten ihr bisher große internationale Erfolge.
Julia Malischnig ist Sologitarristin, eine Gitarristin mit Stimme, die auch die Möglichkeiten von Gitarre und Gesang auslotet und mit eigenen Kompositionen zunehmend Anerkennung findet. Sie ist sowohl als Künstlerin als auch als Leiterin von Meisterklassen und Workshops
international aktiv und kreativ.

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Bild: OB Dr. Eckart Würzner, Sylvain Cambreling und Renaud CapuçonBild: Thomas HampsonBild: Annette Dasch und Joseph KaiserBild: Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern

Eines der schönsten Festivals Deutschlands

Auch 2009 bescherte das Publikum dem Heidelberger Frühling einen rauschenden Erfolg. Mehr als 25000 Musikinteressierte aus dem In- und Ausland besuchten das Festival, bei dem zwischen 21. März und 25. April unter dem Motto „Identität“ mehr als 80 Veranstaltungen auf dem Programm standen.
Ziegelhäuser Landstraße 5, D-69120 Heidelberg

Lachende junge Gesichter tauchen zwischen menschengroßen Instrumentenkisten auf, Glückwünsche werden ausgetauscht, und der Ruf nach einem kühlen Bier wird laut – dem 107-köpfigen Team der Jungen Deutschen Philharmonie sah man die Freude über das eben gegebene Konzert beim Heidelberger Frühling am 4. April an. Auch das Publikum hatte mit dem Orchester unter der Leitung von Lawrence Foster, dem Pianisten Jonathan Gilad und der Alpensinfonie op. 64 von Richard Strauss seinen Spaß. Von den Orchestermitgliedern in die Stücke des Abends eingeführt, genoss es das spektakuläre Klangerlebnis, nachdem zuvor mit dem Klavierkonzert Nr. 1 op. 15 von Johannes Brahms der Abend eröffnet worden war. Wie besonders die Atmosphäre auch in diesem Jahr war, formulierte Starbariton Thomas Hampson nach seinem Liederabend von der Bühne herab, als er den Heidelberger Frühling als „eines der schönsten Festivals Deutschlands, wenn nicht sogar ganz Europas“ bezeichnete.
Auch 2009 prägten herausragende Projekte im Bereich der Kammermusik und der Förderung des musikalischen Nachwuchses das Festival. So stellten sich im Rahmen einer Kooperation mit dem Goethe-Institut mehrere deutsche Preisträger internationaler Musikwettbewerbe unter dem Titel „Auf dem Sprung … Nachwuchsforum“ dem Publikum vor, darunter so vielversprechende Talente wie der Klarinettist Sebastian Manz, der Cellist Maximilian Hornung und der soeben zum ersten Preisträger des Internationalen Beethoven-Klavierwettbewerbs Wien gekürte Pianist Alexander Schimpf. Zu den großen Publikumserfolgen zählte zudem das mittlerweile fest im Festivalprogramm etablierte Streichquartettfest, in dessen Rahmen Ensembles von Weltrang wie das Arditti Quartet und das Hilliard Ensemble zu Gast waren. Besondere Bedeutung erhielt hier die Aufführung zeitgenössischer Musik, insbesondere Werke der mexikanischen Komponistin Hilda Paredes standen im Zentrum. Zudem begeisterten die Lied-Masterclass mit Thomas Hampson und Wolfram Rieger sowie die zahlreichen Konzerte mit Künstlern wie Pierre-Laurent Aimard und den Bamberger Symphonikern, Renaud Capuçon und dem SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Julia Fischer und der Academy of Saint Martin in the Fields, Gautier Capuçon und Gabriela Montero sowie Frank Peter Zimmermann und Piotr Anderszewski. Spannende Konzerteinführungen und eine eigene Festivalzeitung waren daneben die Ergebnisse des Musikvermittlungsprojekts „classic scouts“, bei dem Jugendliche das Festival aktiv begleiteten und Gleichaltrigen den Zugang zu klassischer Musik erleichterten.
Neben den künstlerischen Erfolgen konnte der Heidelberger Frühling sich auch über die Gründung einer Stiftung Heidelberger Frühling freuen, welche die langfristige Finanzierung künstlerischer Projekte des Festivals sicherstellen soll. Darüber hinaus hat sich der Hauptsponsor des Heidelberger Frühlings, die HeidelbergCement AG, für eine unveränderte Fortführung des Hauptsponsorings im Jahr 2010 entschieden.

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Bild: Boulanger TrioBild: Apollon Musagète Quartett

Aus Freude an Musik

Ein Podium junger Künstler gastiert beim 7. Internationalen Musikfest Goslar-Harz.
Schieferweg 7, D-38640 Goslar

Zum siebten Mal findet in der Zeit vom 14. bis 30. August das Internationale Musikfest Goslar-Harz statt. Mit vielen Veranstaltungsorten in der Kaiser- und Welterbestadt Goslar und kulturellen Ausflügen in die Region nimmt das hochkarätige Festival „im Musikleben Südniedersachsens inzwischen einen wichtigen Platz ein“, so Wolfgang Hartmann von NDR Kultur, Hamburg.
Bei dem kleinen und feinen Musikfest stellen sich auf dem eigens für entdeckenswerte junge, aber auch namhafte Künstler eingerichteten Podium bei 20 Veranstaltungen an 15 ausgewählten Spielstätten insgesamt ungefähr 40 Interpreten und ein Chor vor.
Es sind erstklassige Künstler wie das Apollon-Musagète-Quartett – erster Preisträger des ARD-Wettbewerbs in München vom vergangenen Jahr –, das einen „International Apollon Musagète Quartet Chamber Music Workshop“ veranstaltet. Hinzu kommen weitere hochkarätige Kammermusikensembles wie das Boulanger-Trio, das mit seinem feinsinnigen und leidenschaftlichen Spiel Publikum und Presse gleichermaßen begeistert, das hochmusikalische Leibniz-Trio, Preisträger des Internationalen Haydn-Wettbewerbs in Wien, und das Avodah-Trio, das Stile und Musizierweisen verschiedener Kulturen zu einem stimmigen Ganzen verbindet. Klassische Musik von Claudio Monteverdi bis Igor Strawinsky, traditionelle Volks- und Zigeunermusik, Flamenco, Madrigale … in zuweilen verblüffenden Gegenüberstellungen gelingt es dem Trio, dass sich Kunst- und Volksmusik, ernste und unterhaltende Musik gegenseitig unterstützen und bereichern.
Mit weiteren Konzerten ist auch das Cremona-Quartett aus Italien dabei. Es hat sich in der kurzen Zeit seines Bestehens als eines der interessantesten jungen europäischen Streichquartette positioniert und wichtige Auszeichnungen in verschiedenen der größten internationalen Streichquartettwettbewerbe errungen. Hinzu kommt das Quarrel-Quartett, das gerade den ersten Preis beim 5. Internationalen Joseph-Joachim-Kammermusikwettbewerb in Weimar gewann. Es spielen Gerrit Zitterbart am Hammerflügel sowie weitere junge Solisten, Ensembles und Pianisten.
Ein außergewöhnliches Konzert findet mit der Capella St. Crucis unter der Leitung von Anne Kohler mit Chormusik und Texten zum Thema „Licht“ als gemeinsame Veranstaltung des Musikfests mit dem 1. Harzer KlosterTag am 30. August in der Klosterkirche des Klosters Wöltingerode statt.
Parallel zu den Konzerten wird seit Jahren schon vom Träger des Musikfests, der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Internationalen Musikfests Goslar-Harz e. V., ein Musikförderprogramm in den Schulen angeboten. Unter dem Motto „Jugend für Jugend – Musik in den Schulen“ geben ausgewählte junge Musiker in den Schulen der Region Konzerte und stellen sich den Fragen des Publikums. So werden auch ganz junge Menschen in das Musikerlebnis mit einbezogen. Erreicht werden auf diese Weise viele Kinder und Jugendliche, die einen Einblick in die Faszination Musik bekommen, die unser Bewusstsein in einer Weise zu beherrschen vermag, wie es vielen von uns kaum bewusst ist.

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