Ein Fest für Peter Rosei Tag 4

2. Aug. 2015
Der Literaturschwerpunkt der Salzkammergut Festwochen Gmunden 2015 wird dem Schriftsteller Peter Rosei gewidmet sein. Vier dicht programmierte Tage bieten eine einmalige Gelegenheit, sich intensiv mit der Person und dem Schaffen des vielfach ausgezeichneten Schriftstellers auseinanderzusetzen.

Moderation: Hannes Schweiger

Stadttheater Gmunden kleiner Kinosaal

10.30 Film: "Wer war Edgar Allan?"
Regie Michael Haneke (Österreich/Deutschland 1985, 83 min.)
Gespräch: Peter Rosei und Manfred Mittermayer

In Kooperation mit der Kulturinitiative 08/16

Stadttheater Gmunden

15:00 Gespräch: Peter Rosei und Franz Schuh

15:30 Referat: "FIGURENSPIEL. Erzählpositionen und Charaktere in Peter Roseis österreichischen Romanen" von Kurt Neumann

16:00 Referat: "Politische Metonymie.Anklänge zu einer Poetik Peter Roseis" von Ferdinand Schmatz

16:30 Gespräch mit Peter Rosei, Kurt Neumann, Ferdinand Schmatz und Hannes Schweiger

19:00 Ensemble Horizonte: "Urban Structure"
"Himmelwärts/vers le ciel" (2006) für Flöte, Schlagzeug Violine, Viola und Violoncello von Malika Kishino (* 1971)

"Lamento" (2008), Musik mit Monteverdi für Flöte, Oboe, Klarinette, Harfe, Violine, Viola und Violoncello von Jörg-Peter Mittmann (*1962)

19:30 Lesung. Peter Rosei liest aus den "Wiener Dateien": "Wien. Metropolis", "Das große Töten", "Geld!", "Madame Stern"

20:30 Uraufführung/Auftragswerk/Kleinoper/Opernskizzen
"Die Globalisten" von Christoph Theiler nach dem Roman "Die Globalisten" von Peter Rosei. Ensemble Horizonte - Musikalische Interpretation

Mit freundlicher Unterstützung Nordrhein Westfalen/Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen

Ensemble Horizonte
Dante Montoya - Flöte
Jörg-Peter Mittmann - Oboe
Merve Kazokoglu - Klarinette
Jens Brülls - Schlagzeug
Mareike Neumann - Violine
Maria Pache - Viola
Martina Styppa - Violoncello
Valeska Gleser - Harfe

Manfred Mittermayer, 1959 geboren, studierte Germanistik und Anglistik in Salzburg. Lehramt für Höhere Schulen, Lehrtätigkeit an der Paris-Lodron-Universität Salzburg etc.. Er ist seit 2012 Leiter des Literaturarchivs Salzburg, seit 2012 Intendant der Rauriser Literaturtage (mit Ines Schütz). Er verfasste zahlreiche Publikationen v.a. zu Thomas Bernhard, aber auch zu Ingeborg Bachmann, Walter Kappacher, Frank Wedekind sowie zu Filmbiographie, Biographie und Autobiographie. Er kuratierte Ausstellungen zu Thomas Bernhard, Peter Handke und Frank Wedekind.

Franz Schuh, geb. 1947 in Wien. Buchautor und Kritiker; Kolumnist, u. a. für Die Zeit, Neue Zürcher Zeitung und Literaturen. 1976-1980 Generalsekretär der Grazer Autorenversammlung. Bis 1993 Redakteur der Zeitschrift Wespennest. Lehrbeauftragter an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik (1985), Jean-Amery-Preis für Essayistik (2000), Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch / Essayistik (2006), Essay-Preis Tractatus des Philosophicum Lech (2009), Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (2009), Veröffentlichungen, u. a.: Der Stadtrat. Eine Idylle (Ritter, 1995), Schreibkräfte. Über Literatur, Glück und Unglück (DuMont, 2000), Schwere Vorwürfe, schmutzige Wäsche (Zsolnay, 2006), Hilfe! Ein Versuch zur Güte (Styria, 2007) Memoiren. Ein Interview gegen mich selbst (Zsolnay, 2008), Der Krückenkaktus (Zolnay, 2011).

Kurt Neumann, 1950 in Gmunden geboren, abgeschlossenes Medizinstudium, leitet seit 1977 das Literaturprogramm der Alten Schmiede Wien. Literarische Publikationen seit 1982, u.a. Ein Dutzend. ca. 15 Gedichte (2004); Zweitschriften. Texte, Reden, Aufsätze, Rezensionen, Interviews (2011); Hg. von Die Welt, an der ich schreibe (2005); Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945. 1. Lieferung (gemeinsam mit Klaus Kastberger, profile 14, 2007); mit Sprache unterwegs. Literarische Reportagen (gemeinsam mit Manfred Müller, 2010); Dichtung für alle. Wiener Ernst-Jandl-Vorlesungen für Poetik (gemeinsam mit Thomas Eder, 2013); Grundbücher der österreichischen Literatur seit 1945. 2. Lieferung (gemeinsam mit Klaus Kastberger, profile 20, 2013).

Ferdinand Schmatz, Dichter und Essayist, lebt in Wien. Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie. Er war von 1983 bis 1985 Lektor in Tokyo, 1992 Gastprofessor für Grafik an der Universität für angewandte Kunst Wien. Lehrtätigkeiten an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz und an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit 2012 ist er an letzterer als ordentlicher Professor Leiter des Instituts für Sprachkunst. Ferdinand Schmatz ist Herausgeber des Nachlasses von Reinhard Priessnitz. 1995 und 1996 war er Juror beim Ingeborg Bachmann-Preis. Er beteiligte sich 1994 am Autorenlabor, 2002 bis 2003 an den Wiener Vorlesungen zur Literatur in der Alten Schmiede in Wien. Zahlreiche Lesungen, Symposien und Veröffentlichungen im In- und Ausland. Ferdinand Schmatz wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. erhielt er 1999 den Christine Lavant-Lyrik-Preis, 2001 den Österreichischenr Förderungs-Staatspreis für Literatur, 2002 den Buch.Preis der Arbeiterkammer Oberösterreich sowie den Anton Wildgans- Preis, 2004 den Georg Trakl-Preis, 2006 den Heimrad Bäcker-Preis sowie den H. C. Artmann-Preis, außerdem Preise der Stadt Wien und des Landes Niederösterreich für Literatur 2008 und 2009 und den Ernst Jandl-Preis 2009.

Christoph Theiler lebt seit 1982 in Wien und ist dort als freischaffender Künstler tätig. Seine Arbeiten sind im Bereich Komposition/Multimedia/Klanginstallation angesiedelt. Sein Werk umfasst Kompositionen für Orchester, Kammermusik, elektronische Musik und Arbeiten für Hörspiel und Kunstradio. Letzte Arbeiten: AUSMISTEN - Klangaktion zum Österreichischen Nationalfeiertag 2004 Kunstradioproduktion); Bundesministerium für DNA-Hygiene - theatrale Amtsanmaßung (2005); MANA COMMUNITY GAME - Random-Auswahlverfahren zur Verteilung von Fördermitteln 2006; REPLY MOZART - Mailingaktion zum Mozartjahr 2006 (als Hörspiel nominiert zum Kriegsblindenpreis); KRYPTON für Orchester und Radiosender, Auftragswerk für das Siemensorchester Erlangen (2006); SHORT CIRCUIT - Klanginstallation in der masc-Foundation Wien 2006); FUNDSTÜCK - Plakat für Säulen der Erinnerung am Yppenplatz Wien (2008); KALBSEMBRYONENVERKOSTUNG - Social Hack und Feature (2009) (Deutschlandradio Kultur); PIEFKE-DENKMAL – Skulptur aus Cortenstahl in Gänserndorf bei Wien (2009); RE-ENTRY – interaktive Oper für die Oldenburgische Staatsoper (2010); LIQUID RADIO - Kunstradiosendung (2013)

Seit seiner Gründung 1990 widmet sich das Detmolder Ensemble Horizonte in variabler Formation nicht nur aber vor allem der zeitgenössischen Musik. Stets im Vordergrund steht dabei eine das sinnliche Erleben und Verstehen fördernde Einbettung in übergreifende Kontexte, etwa die Kombination mit alter Musik, mit Tanz, Malerei, Literatur, Philosophie, Film oder Architektur. So wenden sich die Programme nicht nur an die eingeschworenen Kreise der Neuen Musik, sondern an ein breites Publikum ohne Scheu vor neuen Hörerlebnissen. Das Ensemble Horizonte arbeitet mit verschiedenen deutschen Bühnen, mit zahlreichen Gastkünstlern und Komponisten, mit Rundfunkanstalten und vielfältigen Veranstaltern im In- und Ausland zusammen. Weltweite Beachtung fand 2012 die Henze-CD In lieblicher Bläue, die in Koproduktion mit Radio Bremen und Wergo erschien. Gemeinsam mit dem Deutschlandfunk und Wergo wurde 2014 die Portrait-CD Kontrapunkte mit Werken von Jörg-Peter Mittmann produziert.

Dante Montoya stammt aus Mexiko. Nach verschiedenen Wettbewerbserfolgen kam er als DAAD Stipendiat nach Europa. Hier erhielt er seine klassische Musikausbildung bei Hans-Jörg Wegner und Gaby Pas van Riet. Dem folgte ein Orchesterpraktikum beim Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR. Er beschäftigt sich intensiv mit der Interpretation neuer und klassischer Musik, aber auch der mexikanischen Folklore.

Jörg-Peter Mittmann, 1962 im westfälischen Minden geboren, studierte als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes Musik (u.a. Oboe bei Helmut Winschermann und Gernot Schmalfuß), Philosophie und Geschichte in Detmold, Bielefeld und München. Nach einer Promotion über den frühen Deutschen Idealismus (1992) engagiert er sich sowohl als Lehrer und Publizist im Bereich Musiktheorie und Philosophie wie auch als Komponist und ausübender Musiker (Dirigent und Oboist).

Merve Kazokoglu, geboren 1982 in Ankara, begann früh eine musikalische Ausbildung. Nach dem Abitur an der Deutschen Schule Istanbul studierte sie als Stipendiatin des DAAD Klarinette bei Hans Dietrich Klaus und Thomas Lindhorst in Detmold. Sie war Stipendiatin der Internationalen Ensemble Modern Akademie in Frankfurt und der Cité Internationale des Arts in Paris. Neben vielen Auszeichnungen war sie auch Preisträgerin der Internationalen Stockhausen-Kurse in Kürten. Ihre Bandbreite reicht vom klassischen Konzertrepertoire über südosteuropäische Folklore bis zum avantgardistischen Musiktheater.

Mareike Neumann, geb. 1983, stammt aus Kronberg im Taunus. Sie studierte von 2002 bis 2010 bei Walter Forchert, Elisabeth Kufferath und Ulrike-Anima Mathé in Frankfurt und Detmold. Nach Orchesterengagements im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und im Museumsorchester Frankfurt ist sie seit 2011 Mitglied des Beethoven Orchesters Bonn. Daneben beschäftigt sie sich gleichermassen mit Neuer Musik (seit 2007 ist sie Mitglied im Ensemble Horizonte) wie auch mit barocker Aufführungspraxis.

Maria Pache erhielt ihren ersten Geigenunterricht bei Karel Kadic in ihrer Heimatstadt Villingen-Schwenningen. Später lernte sie Viola bei Rudolf Rampf (Trossingen) und studierte in Hannover u.a. bei Christian Pohl, Jutta Rübenacker, Walter Nussbaum, Anne Röhrig und Michael Brockhaus. Mit Vorliebe spielt sie in kammermusikalischen Formationen. Dabei begeistern sie Renaissance-Fantasien ebenso wie avantgardistische Klangexperimente oder ein Tango Misterioso. Immer wieder neu macht sie sich auf die Suche nach Ausdrucksmöglichkeiten und magischen Momenten in der Musik, unter anderem als Mitglied des Ensemble Horizonte, Orchester im Treppenhaus, Ensemble Megaphon, Salonorchester Weimar und Barockorchester La Fontana.

Martina Styppa studierte Violoncello bei Xenia Jankovic, David Grigorian und Stefan Fuchs in Detmold und Würzburg. Seit 2005 widmet sie sich im Ensembles Horizonte zeitgenössischer Musik, bringt sich aber auch regelmäßig in crossover-Projekte ein. Von der Neuen Musik und der unmittelbaren Arbeit mit Komponisten inspiriert gilt ihr Interesse auch der historischen Aufführungspraxis - im steten Bemühen den Zeitgeist jeder Epoche zu verstehen und ihren Exponenten gerecht zu werden.

Details zur Spielstätte:
Theatergasse 7, A-4810 Gmunden
Im Rahmen des Festivals:
Salzkammergut Festwochen Gmunden

Veranstaltungsvorschau: Ein Fest für Peter Rosei Tag 4 - Stadttheater Gmunden

Keine aktuellen Termine vorhanden!