Tobias Rehberger, „the moon in alabama” 2013 (Modell), Foto: Roman Mensing

Tobias Rehberger, the moon in alabama

Das Kunstprojekt „the moon in alabama” von Tobias Rehberger rückt das Münsteraner Bahnhofsareal in den Mittelpunkt künstlerischer Intervention und lenkt die Aufmerksamkeit auf die unspektakulären Schalt­stationen dezentraler Telekommunikation. Ausgehend von den Schaltschränken im Bahnhofsviertel, soll der transitorische Ort „Bahnhof“ als repräsentativer, beschleunigter Ereignisort und Drehkreuz disparater Bewegungsströme von Tobias Rehberger eine künstlerische Umdeutung erfahren.

Die Installation „the moon in alabama” will aus „Unorten“ lebendige Orte mit hoher Aufenthaltsqualität machen – so der Wunsch des Künstlers. Die elf ausgewählten und mit Rohrkonstruktionen umkleideten Schaltkästen sollen zu Treff- und Ruhepunkten im städtischen Treiben werden. Der über ihnen auf- und zugehende installierte Mond verleiht ihnen eine romantische Note – doch nicht ganz ohne Ironie. Denn sobald der Mond in der ihr vom Künstler zugeordneten Stadt aufgeht, geht die jeweilige künstliche Mondlampe in Münster an. Tobias Rehberger selbst zu seinem Projekt: „Die Idee, etwas mit den Schaltkästen in Münster zu machen, fand ich im ersten Moment noch etwas seltsam. Aber wie in meiner Arbeit bei den Skulptur-Projekten 1997 hat es mich gereizt, diese Unorte, die man ansonsten wie blinde Flecke gern in ihrer Wahrnehmung ausblendet, in einen Ort zu verwandeln, der eine gewisse Qualität hat und so überhaupt erst zu einem Ort wird.“
Die ersten Installationen wurden im September 2013 präsentiert. Die elf Standorte umfassende Arbeit soll im Mai 2014 eingeweiht werden.

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