Wiener Streichersolisten © Arno Meusburger

Leise rieselt der Schnee …

Wenn der Advent vor der Tür steht, scheint er besonders leise zu rieseln, richtig weihnachtlich. Jedenfalls hier, in Schwarzenberg, einem der schönsten Dörfer im Bregenzerwald, wo sich die Flocken zu weißen Polstern türmen.

Auf dem Schwarzenberger Dorfplatz dringt abends aus den Sprossenfenstern der Wälderhäuser das warme Licht nach draußen. Ein Anblick, der Bilder von gemütlichen Stuben mit niedrigen Decken weckt, von knisternden Flammen im Kamin, duftendem Punsch und selbst gezaubertem Weihnachtsgebäck. So kommt die süße Ahnung vom stressfreien Weihnachtsfest auf.
Am 29. und 30. November ist zwischen Pfarrkirche, Brunnen und Schindelhäusern die Adventsmarktbeleuchtung entzündet. Der sanfte Schimmer von Laternen und Holzfeuern lässt die sonnen­gebräunten Holzfassaden wie in einem Samtkleid erstrahlen. Lichterketten erhellen den halbrunden Platz, auf dem der Markt mit rund 25 Ständen aufgebaut ist. Um 17 Uhr erklingen traditionelle Weihnachtslieder, mal spielen die Schwarzenberger Weisenbläser, mal die Kinder der Musikschule. Nur dann, nur für zwei Stunden. Sonst herrscht adventliche Stille.
Mit Pudelmütze und Schal eingemummte Menschen stapfen von Stand zu Stand, und man fühlt sich ein wenig wie in einer Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Im Schein von Petroleumlampen bestaunen die Leute die ausgebreiteten Schätze. Schönes und Nützliches, das unter dem Weihnachtsbaum ein Plätzchen sucht. Hungrig reiht man sich am Stand mit den Raclettebroten in die Schlange ein. Man sieht zu, wie der köstliche Bregenzerwälder Raclettekäse geschmolzen und auf ein Roggenbrot gestrichen wird. Eine Spezialität von Vorarlberg, der Appetit wächst. Pfeffer drauf und fertig. Wer mag, bekommt Paprika und Zwiebelringe drauf.

Wärmende Kunst in der kalten Kirche
Wollige Socken und mollige Fäustlinge braucht der Kunstverehrer schon, wenn er in der Pfarrkirche der heiligsten Dreifaltigkeit eines der Konzerte, etwa mit dem HMBC & Augustin Jagg (22. Dezember, 19 Uhr) oder Franz Schuberts Missa in G mit den Wiener Streichersolisten und dem Kirchenchor Schwarzenberg (8. Dezember, 10 Uhr), hören will. Nach dem Konzert­besuch findet man sich auf dem romantischen Dorfplatz wieder. Da man doch gefroren hat, sehnt man sich in eines der gemütlichen Wälderhäuser, nach einem gemütlichen Platz am knisternden Feuer. Dies kann man am 1. Dezember im Kaminzimmer des Hirschen haben, bei einem literarischen Dinner mit dem Schauspieler Michael Lerchenberg. Und draußen rieselt auch der Schnee wieder. Leise. 
28. November bis 22. Dezember 2013
Text Beate Schümann

Informationen

Tourismusbüro Schwarzenberg

Hof 454, A-6867 Schwarzenberg

Tel. +43 (0) 55 12/35 70

http://www.schwarzenberg.at

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