Egon Schiele, Sonnenblume I, 1908, Öl auf Karton, Landessammlungen Niederösterreich Egon Schiele, Holländische Kinder im Hafen, 1906, Aquarell auf Papier, Sammlung GradischEgon Schiele, Mutter mit Kind (Madonna), um 1908, Rötel, weiß und schwarze Kreider auf Papier, Landessammlungen Niederösterreich Egon Schiele, Selbstbildnis mit Gilet, 1910, Kohle, Aquarell auf Papier, Landessammlungen NiederösterreichKiyoshi Furukawa und Wolfgang Muench. Bubbles: Kiyoshi Furukawa / Wolfgang Muench, Bubbles, 2000, Installationsansicht, © ZKM

Egon Schiele – Der Anfang

Erstmals ist außerhalb Österreichs das Frühwerk von Egon Schiele (1890–1918) in einer Ausstellung zu sehen.

Der Schwerpunkt der Schau umfasst die behüteten Jahre in Tulln bis zum selbstbewussten Austritt des jugendlichen Schiele aus der Wiener Akademie des Jahres 1909. Dabei geht die Ausstellung über eine Darstellung des Frühwerks hinaus, indem frühe Arbeiten dem reifen Schaffen gegenübergestellt werden. Diese Gegenüberstellung zeigt, wie früh Schiele das für sein Werk Charakteristische, wie die Thematisierung des Ichs oder rätselhafte Allego­rien, bearbeitet hat und damit den Weg in die Moderne findet.
Die Ausstellung des Kunstmuseums Ravensburg erklärt die Faszination Schieles aus seinen Anfängen heraus und beleuchtet die Entwicklungslinien der Frühzeit in Gegenüberstellung mit Beispielen des expressionistischen Schaffens der reifen Jahre anhand von zahlreichen wichtigen Werken, darunter die Sonnenblumen der Landessammlungen Niederösterreich.
Der wichtigste Werkblock der Ausstellung wird von der einzigen Privatsammlung im Besitz der Nachfahren der Künstlerfamilie bereitgestellt. Die Sammlung von Melanie Schuster-Schiele, der ältesten Schwester des Künstlers, ging nach ihrem Tod an den Neffen Norbert Gradisch, dessen Sohn Werner Gradisch das kostbare Erbe bis heute bewahrt. Die Stadtgemeinde Tulln, die Landessammlungen Nieder­österreich und zahlreiche weitere Privatsammlungen stellen dem Kunstmuseum Ravensburg wichtige Werkblöcke zur Verfügung, die zum großen Teil noch nie außer­halb Österreichs zu sehen waren. Mehr noch: Die neun Werke der Landessammlungen Niederösterreich, eine fast vollständige Reihung der Schlüsselwerke der Kollektion, haben in dieser Dichte noch nie das Land Niederösterreich verlassen.
Insgesamt rund 70 Werke ‒ Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen ‒ bilden damit die bislang ambitionierteste Schau zum „frühen Schiele“, welche die Entwicklung des „ganzen Schiele“ von den ersten künstlerischen Arbeiten im Knabenalter bis zur beruhigten Formensprache der letzten Jahre in den wesentlichsten Etappen nachzeichnet.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Egon-Schiele-Museum in Tulln und wird von der Baden-Württemberg-Stiftung gefördert.
16. November 2013 bis 23. März 2014

Selinka Classics
Selinka Classics 02 ist die zweite Ausstellung der Reihe Selinka Classics, die in wechselnden Präsentationen ausgewählte Werke aus der Sammlung Peter und Gudrun Selinka zeigt. Dank dieser großzügigen Dauerleihgabe der Stiftung Selinka verfügt das Kunstmuseum über ein Konvolut an Werken aus dem Bereich des Expressionismus sowie der Gruppen Cobra und Spur.
Die Präsentation in der zweiten Etage vermittelt einen Einblick in alle Facetten des expressiv-gestischen Bestands der Sammlung. Schwerpunkt der Sammelleidenschaft von Peter Selinka war die Künstlergruppe Die Brücke mit Werken von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Otto Muel­ler. In den 1970er-Jahren weitete Peter Selinka seine Sammeltätigkeit auf Werke der Gruppen Cobra und Spur aus. In den Werken dieser Künstlergruppierungen brechen sich Emotionen in automatisch-gestischer Malweise auf der Leinwand Bahn.
16. November 2013 bis 23. März 2014

Kiyoshi Furukawa und Wolfgang Muench. Bubbles
Im Foyer des Kunstmuseums werden in loser Folge Favorites (Lieblingswerke) ­kooperierender Institutionen vorgestellt. Den Anfang macht das Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZKM) mit der interaktiven Installation Bubbles (2000). Dieses Werk gehört in Karlsruhe zu den beliebtesten Installationen. Bubbles ermöglicht den Betrachtern auf überraschende Art und Weise, mit virtuellen Seifenblasen zu spielen. Die Interaktion mit den umherschwebenden Seifenblasen zieht sowohl „kleine“ als auch „große“ Benutzer gleichermaßen auf spielerische Art und Weise in ihren Bann.
bis 13. Februar 2014

Informationen

Kunstmuseum Ravensburg

Burgstraße 9, D-88212 Ravensburg

Tel. +49 (0) 751/82 8 10

geöffnet Di–So 11–18 Uhr, Do 11–20 Uhr

24. Dezember geschlossen, 25. und 26. Dezember geöffnet, 31. Dezember bis 16 Uhr und 1. Januar ab 14 Uhr geöffnet

http://www.kunstmuseum-ravensburg.de

Leserkommentare

Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.