Von Lucas Cranach bis Wilhelm Trübner

Die 1927 vom damaligen Freistaat Anhalt gegründete Anhaltische Gemäldegalerie im Schloss Georgium beherbergt heute mit zirka 1800 Gemälden die größte Sammlung alter Malerei in Sachsen-Anhalt. Sie umfasst deutsche Gemälde des 15. bis 19. Jahrhunderts sowie einen he­rausragenden Bestand an niederländischer Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts.
Die altdeutschen Gemälde stammen vorwiegend aus dem ehemaligen Besitz anhaltischer Fürstenhäuser. Zu nennen sind Werke von Hans Baldung genannt Grien, Bartholomäus Bruyn und Lucas Cranach dem Älteren. Auch die Bestände der deutschen Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts weisen Schlüsselwerke von bedeutenden Künstlern auf, etwa von Johann Heinrich Roos, Philipp Hackert, Johann Friedrich August Tischbein und Joseph Anton Koch. Auf die Stiftung der Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt-Dessau geht ein Großteil der exzellenten Niederländersammlung zurück. Mit Landschaften, Port­räts und Genrestücken von Pieter Breughel, Joos de Momper, Salomon van Ruysdael, Nicolaes Maes, Jan Mijtens, ­Claes Molenaer ist die Blütezeit der flämischen und holländischen Malerei hervor­ragend dokumentiert.
Aufgrund einer umfassenden Bausanierung des mit seinem Park zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Schlosses Georgium gehen nun rund 100 Meisterwerke von Lucas Cranach bis Wilhelm Trübner auf Reisen. Dabei steht die Auswahlpräsentation unter einem leitenden Aspekt: Sie verfolgt den Beziehungswandel zwischen Mensch und Lebenswelt, wie er sich in der Malerei von der Renaissance bis zur Neuzeit darstellt. Da diese Beziehung wesentlich auch vom Selbstverständnis des Menschen bestimmt ist, werden jeweils zeitspezifische Porträts, Landschaften und Genrestücke in ein spannendes wechselseitiges Kommentarverhältnis gesetzt.
Begleitend zur Ausstellung, die im Anschluss an Paderborn im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg (26. Mai bis 18. August 2013) zu sehen ist, erscheint ein Katalog mit Beiträgen von Alice Klaassen, Agnes Kulik, Norbert Michels und Andrea Wandschneider.
20. Januar bis 21. April 2012