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Via Regia in Sachsen:
Aufklärer zum Anfassen

Lessing-Museum Kamenz

Er versuchte sein Glück in der Zahlenlotterie, brach sein Theologiestudium ab, um – zum Leidwesen seines Vaters – „Komödienschreiber“ zu werden und hat eines der eindrucksvollsten Plädoyers für religiöse Toleranz und die Überwindung von Vorurteilen geschrieben: Gotthold Ephraim Lessing, der berühmteste Sohn des beschaulichen Städtchens Kamenz. Der Schriftsteller und Gelehrte, der als wichtigster deutscher Aufklärer gilt, war ständig in Bewegung. Er lernte auf seinen Reisen Vieles kennen und setzte seine Erkenntnisse in Visionen vom gleichberechtigten Miteinander aller Menschen um, die noch 230 Jahre nach seinem Tod nach wie vor höchst aktuell sind.

Heute ist der hübsche Ort stolz auf seinen bekanntesten Sprössling: Kamenz hat sich den Beinamen Lessingstadt zugelegt, veranstaltet Lessing-Tage und hat vor kurzem das neue, moderne Lessing-Museum eröffnet. In diesem kommt man dem großen Denker und Dichter, aber auch dem Menschen Lessing näher. Die Auseinandersetzungen mit dem Vater, der die Schauspielerei anrüchig fand, die Geldsorgen, die Lessing mit dem Kauf von Losen aus der Welt schaffen wollte – die Ausstellung ist bewusst so konzipiert, dass der Besucher die Jahrhunderte zwischen sich und dem großen Namen überbrückt und Parallelen zum heutigen Leben zieht.

„Alles lädt dazu ein, sich ein Bild von dem streitbaren Aufklärer zu machen, dessen kühnen Gedanken wir weit mehr zu verdanken haben als die Ringparabel“, fasst Dr. Sylke Kaufmann zusammen, die das Museum leitet und zu berichten weiß, dass das erste Lessing-Haus 1929 mithilfe von Spenden und einer Lotterie ermöglicht wurde.

Text: Manuela Geiger

Lessing-Museum Kamenz

Di bis Fr 9 bis 17 Uhr

Sa, So und feiertags 13 bis 17 Uhr

Neu: Klosterkirche mit

Sakralmuseum St. Annen

Tel. +49 (0) 35 78 38 05 0

www.lessingmuseum.de

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