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Via Regia in Sachsen:
Bummel durch die Jahrhunderte

Görlitz

Immer dann, wenn historische Szenen im Drehbuch stehen, kommen die Produzenten nach Görlitz, berühmte Kinostreifen wurden in der Stadt an der Neiße gedreht: Die Jules-Verne-Verfilmung „In 80 Tagen um die Welt“, „Der Vorleser“ mit Kate Winslet und Ralph Fiennes oder Quentin Tarantinos „Inglourious Basterds“. „Man kann hier im Handumdrehen in einem anderen Jahrhundert sein“, erläutert Eva Wittig von der Europastadt GmbH, „das wissen die Filmleute zu schätzen“. Auf wenigen hundert Metern bietet Görlitz europäische Architekturgeschichte aus mehr als einem halben Jahrtausend: Bauwerke der Spätgotik, der Renaissance, des Barocks, Klassizismus und Jugendstils machen die östlichste Stadt Deutschlands zu einem Gesamtkunstwerk mit über 4.000 Denkmalen. Vom Zweiten Weltkrieg nahezu verschont und nach der Wende wunderbar restauriert, wird aus einem Spaziergang durch Görlitz eine kleine Zeitreise.

Am Endpunkt des sächsischen Abschnitts der Via Regia, war die Straße der Kaufleute einmal mehr ausschlaggebend für die Entwicklung des Wohlstands. Aus dem Dorf Görlitz wurde schnell eine reiche Stadt, in der vor allem der Handel mit kostbarem Tuch und dem blauen Farbstoff Waid blühte. Große Hallenhäuser mit imposanten Kreuzgewölben, in die ganze Pferdefuhrwerke fahren konnten, zeugen heute noch von dieser Zeit. „Burgen der Kaufleute“ nannte Goethe die eindrucksvollen Bauten, in denen nun Geschäfte, Weinlokale und Cafés eingezogen sind.

Doch nicht nur die Händler reisten und brachten ihre Erfahrungen mit anderen Kulturen mit, auch den Sohn eines Bürgermeisters zog es im 15. Jahrhundert aufgrund einer unglücklichen Liebesgeschichte in die Ferne. Von seiner Sühnereise nach Jerusalem kam er mit Zeichnungen des Heiligen Grabes zurück, das er nach der Übernahme des Amtes seines Vaters, in Görlitz nachbaute. „Dabei ging es ihm weniger um die exakte Nachahmung aller heiligen Stätten, als vielmehr um die symbolische Aussage“, so Dr. Rudolf Hippe. Die Anlage wurde im Laufe der Zeit weder zerstört noch umgebaut und ist nahezu „originaler als das Original“ und eine weitere bedeutende Sehenswürdigkeit und Pilgerstätte von Görlitz.

Text: Manuela Geiger

Görlitz

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