Peter Patzak: Ein Schnitt, Bilder aus sieben Zyklen

Eine Ausstellung der Reihe Heiß und Kalt von Wien Energie Fernwärme.
Spittelauer Lände 45, A-1090 Wien

Die Ausstellungsreihe „Heiß und Kalt“ von Wien Energie Fernwärme bietet Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Kunst- und Stilrichtungen eine Plattform, um ihr Werk der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Schauen sind dementsprechend vielfältig und in den unterschiedlichsten Medien und Formulierungen zu finden. Neben bildender Kunst bietet „Heiß und Kalt“ auch Raum für kunstvolle Verschmelzungen von Projektionen, Videokunst, Sounds und vielem mehr. Im Rahmen von vier Kulturveranstaltungen pro Jahr werden die Kunstwerke im Foyer von Wien Energie Fernwärme der Öffentlichkeit präsentiert.

Peter PATZAK. 1945 Wien. Regisseur, Maler, Autor.
Er studierte Psychologie, Kunstgeschichte und Malerei. Erste Ausstellung unter der Patronanz von Albert Paris Gütersloh. Mitte der 60er Jahre wurde er zu der „Films of Art“ Show nach New York eingeladen. Von 1968 bis 1970 arbeitete er in New York an Experimental- und Kurzfilmen. Bis heute entstanden rund hundert szenische Arbeiten für Kino und Fernsehen. Darunter „Kassbach“ nach Helmut Zenker, „Das Einhorn“ nach Martin Walser, „Frau Berta Garlan“ nach Arthur Schnitzler, „Wahnfried – Richard und Cosima“, dem offiziellen Beitrag bei den Filmfestspielen Cannes. Nach der Rückkehr nach Wien drehte er bereits 1972 seinen ersten Kinofilm „Die Situation“. Seit 1990 ist er o. Univ. Prof. an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien.

Peter Patzak hat von 1976 bis 1983 mit der anarchistischen Parodie auf das Kriminalgenre „Kottan ermittelt“ Fernsehgeschichte geschrieben. Er wurde mit vielen Preisen bedacht, u.a. mit dem Adolf Grimme Preis, der Goldenen Kamera, der Goldenen Romy, dem Preis der Berliner und Moskauer Filmfestspiele für „Kassbach“, dem Preis der Russischen Filmschaffenden in Moskau 1996 für „Shanghai 1937“, dem UNESCO Preis für „Gelobtes Land“. Mit Retrospektiven aus seinem umfangreichen und vielseitigen Schaffen wurde Peter Patzak, u.a. bei der Cinématèque Francaise und auf dem Max Ophüls-Festival geehrt. Weitere Retrospektiven fanden in Berlin, den österreichischen Filmtagen, bei den Festivals in Kairo, Damaskus und Shanghai statt. 2002 erhielt Peter Patzak für die Verfilmung „Die Wasserfälle von Slunj“ nach dem gleichnamigen Roman von Heimito von Doderer den Regiepreis in Venedig. Der Film erhielt auch den österreichischen Volksbildungspreis. 2003 erhielt er für „Zodiac Sign“ den Director’s Award: Emerging Maverick Award, San Jose Film Festival.

Bereits 1961 startete Patzak seine Karriere als Maler mit regelmäßigen Ausstellungen unter dem Titel „Halbzeit der Physiker“ ab 1966 „Kommunikationsmaschinen und TV-Bilder“, später unter „Farbe Weiss“, „Körperservietten und Tischtücher“, „Spuren und Schreine“, „Shanghai Notebook“, „Le Porte Delle Vecchie“ und „Finestre con Vedute“. Seine letzte Ausstellung hatte den Namen „Daten“ mit dem geschlossenen Zyklus „Briefe nach Perigord“.

Peter Patzak fungierte bei vielen seiner Filme auch als Autor, Co-Autor und Produzent. Viele seiner Bücher wurden auch vertont u.a. auch sein letzter Roman „Der Geist der Farbe“ der 2005 erschienen ist. Sein Stück „Akte – im Schweigen vermählt“ wurde 2008 im Stadttheater Wien uraufgeführt. Im Ralph Klever Verlag erschien im Oktober 2008 der Prosatext zu der Theaterarbeit als Buch.

Seit 2007 entstanden die Zyklen: „Die ungleichen Stunden“, „Stimmen aus dem Lupanar“, „Das Buch der Nikarete“, „Rectinas Brief“ und „Fenster mit Einsicht“.

Univ. Prof. Dr. Walter Schurian schrieb eine
Kunstwahrnehmungspublikation über die Zusammenhänge Film, Wort, Bild, Peter Patzak, die anlässlich der Ausstellung „Fenster mit Einsicht“ im Jänner 09 in der „Galerie Elisabeth Michitsch“ präsentiert wurde. 2009 entstand der Zyklus: „Die Zeit und elf Räume“, der 2010 ebenfalls in dieser Galerie gezeigt wird. Das „Filmarchiv Austria“ und das „Filmmagazin Ray“ veranstalten von Dezember 2009 bis Jänner 2010 eine umfassende Retrospektive, zu diesem Anlass erschein eine Publikation „Peter Patzak. Regisseur, Autor, Künstler“.

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