Spuren bewahren – Kultur erleben – Zeichen setzen

Faszination Siegel, die neue Sonderausstellung im lebensspuren.museum.
Pollheimerstrasse 4, A-4600 Wels

Das lebensspuren.museum in Wels hat viele Gesichter. Da ist einmal die Architektur des Gebäudes, die Besucher oft von weit her in die oberösterreichische Messestadt pilgern lässt. Der Berliner Architekt Hermann Muthesius, ein Gründungsmitglied des Deutschen Werkbundes, hat das Haus 1916/18 im englischen Landhausstil erbaut. Durch seine rote Farbe und die unkonventionelle und klare Gliederung hebt sich der durch seine Schlichtheit bestechende Bau von den damals üblichen, mit Stuck und Ornamenten überwucherten historischen Villen deutlich ab. Im Inneren der Villa befindet sich ein kulturhistorisch orientiertes Spezialmuseum über Siegel und Stempel, von dem es weltweit wohl kein zweites gibt. Die private Sammlung umfasst zirka 700 Exponate aus allen Kontinenten der Erde. Sieben Räume im Tiefgeschoss der Villa sind der Gründung und der Entwicklung der Firma Trodat gewidmet. Mit multimedialer Ausstellungstechnik, vielen Stationen zum Ausprobieren und historischen Exponaten vermittelt die Schau in ansprechender Weise die Welt der Stempelproduktion und die Zukunftskompetenz des Global Players aus Wels. Audio- und Videoinstallationen machen den Besuch zu einer abwechslungsreichen Entdeckungsreise durch die Geschichte der individuellen Markierung.
Bis 29. März 2009 präsentiert das lebensspuren.museum die Sonderausstellung Faszination SIEGEL – Neuerwerbungen eines leidenschaftlichen Sammlers, die von der eindrucksvollen Sammeltätigkeit des Museumsgründers Walter Just zeugt. Zahlreiche neue, kunstvoll gearbeitete Siegel geben Einblick in die international ausgerichtete und überregional bedeutende Basissammlung des Trodat-Privatmuseums. Zu sehen sind Siegel von Sigmund Freud (Begründer der Psychoanalyse), Hermann Hesse (Literaturnobelpreisträger), Albert Schweitzer (Theologe und Philosoph), Henri Dunant (Begründer des Roten Kreuzes), von den Schriftstellerinnen Marie von Ebner-Eschenbach und Annette von Droste-Hülshoff und viele andere mehr. Selten gezeigte Siegelexponate aus Tibet, Nepal und Bhutan ergänzen die sehenswerte Schau, die im ersten Obergeschoss des Hauses drei Räume einnimmt. Die klare Museumsgrafik gibt den ausgestellten Objekten einen würdigen Rahmen.
Dem lebensspuren.museum ist es ein großes Anliegen, der interessierten Öffentlichkeit regelmäßig die Sammlungsbestände zu präsentieren. Angeboten werden individuelle Führungen, Vermittlungsprogramme und Workshops für Erwachsene, Kinder und Jugendliche inner- und außerhalb des Klassenverbands.

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