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Die Wikinger. Der Goldschatz von Hiddensee

Das Historische Museum der Pfalz Speyer lädt seine Besucher ab dem 14. Dezember 2008 zu einer abenteuerlichen Zeitreise ein: Die kulturhistorische Ausstellung Die Wikinger macht sich auf die Suche nach dem wahren Leben der Menschen, die von etwa 800 bis 1100 nach Christus ganz Europa in Angst und Schrecken versetzten.
Domplatz, D-67346 Speyer

Bis heute sind die Wikinger als erbarmungslose Plünderer bekannt, doch sie haben auch einzigartige Zeugnisse kunsthandwerklichen Schaffens hinterlassen. Zu den wertvollsten Exponaten der Ausstellung zählt der geheimnisvolle Goldschatz von Hiddensee.
In den Jahren 1872 und 1874 wurde die westlich von Rügen gelegene kleine Insel Hiddensee von schweren Sturmfluten getroffen. In den Dünen des Neuendorfer Strands an der Westküste der Insel fand man in der Folge einige der kostbarsten Goldobjekte der Wikingerzeit. 16 reich mit Filigran und Granulation verzierte Schmuckstücke mit einem Gesamtgewicht von fast 600 Gramm Gold kamen im Sand zutage. Das Ensemble besteht aus einem Halsreif, einer großen Scheibenfibel sowie einer Halskette aus zehn kreuzförmigen Anhängern und vier kleineren Zwischengliedern.
Vergleichbare Funde weisen darauf hin, dass der Schmuck im späten 10. Jahrhundert in Dänemark angefertigt wurde. Dort fand man im Hafen der wikingerzeitlichen Siedlung von Haithabu einen Beutel mit Prägeformen, die zur Herstellung derartiger Anhänger und Fibeln benutzt wurden. Vielleicht schuf der Goldschmied, dem diese Formen einst gehörten, auch den Schmuck von Hiddensee.
Doch wer trug die reich mit Filigran und Granulation verzierten Schmuckstücke? Aufgrund der kreuzförmigen Ornamentik des Schmucks war die Trägerin möglicher Weise eine reiche Wikingerin, die sich schon früh zum Christentum bekannte. Handelte es sich bei ihr vielleicht sogar um eine Angehörige des dänischen Königshauses? Oder stammt der Goldschatz von einem Raubzug der Wikinger und wurde absichtlich auf dem Strand von Neuendorf vergraben?
Bis heute gibt der Goldschatz von Hiddensee Rätsel auf. Niemand weiß, wo genau der Schatz lag, wer ihn gefunden hat und ob er ursprünglich aus mehr als den überlieferten 16 Objekten bestand.
Selbst nach fast 2000 Jahren haben die Schmuckstücke von Hiddensee nichts von ihrer Schönheit verloren. Bei einem Gang durch die Ausstellung Die Wikinger können sich die Besucher von der einzigartigen Pracht des Goldschatzes überzeugen.
Parallel zur Ausstellung Die Wikinger ist bis 26. April 2009 die Familienmitmachausstellung Mit den Wikingern auf großer Fahrt zu sehen. Auf den Spuren von Leif Eriksson stechen die jungen Besucher in See und begeben sich auf eine atemberaubende Entdeckungsreise.

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