Basilika © JungBernard Haitink © Clive Barda Ton Koopman © Eddy Posthuma de Boer Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth

Ottobeurer Konzerte 2014 im Jubiläumsjahr

Im Jahr 2014 wird in Ottobeuren ein großartiges und außergewöhnliches Jubiläum ­gefeiert: 1250 Jahre Benediktinerabtei Ottobeuren. Im Kloster leben auch heute noch Mönche nach der Regel des heiligen Benedikt – und dies ununterbrochen seit 1250 Jahren.

Jubiläen erinnern an die Anfänge von Ereignissen, die bis zum heutigen Tag von Bedeutung sind. Wenn es sich um das Jubi­läum einer Mönchsgemeinschaft handelt, deren ununterbrochener Weg sich über ­einen Zeitraum von 1250 Jahren erstreckt, lässt dies aufhorchen. Es war Benedikt von Nursia (480–547), der in einer Zeit gewaltigen Umbruchs mit der Gründung des Benediktinerordens für nachfolgende Zeiten Stabilität schaffte. So gab er den Mönchen die Weisung, dem Gottesdienst nichts vorzuziehen und ihn würdig zu gestalten. Diese Anweisung schlägt eine Brücke zu den „Ottobeurer Konzerten“, denn sakrale Kunst lebt aus dieser Grundhaltung.
Wie bereits das Jubiläumsjahr 1964 mit einer Bruckner-Symphonie (der Fünften unter Eugen Jochum) „eingeläutet“ wurde, so erklingt im ersten Basilikakonzert 2014, am 29. Juni, wieder eine Symphonie von Anton Bruckner, die Achte. Ottobeuren freut sich auf ein erneutes Gastspiel des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin und seines Chefdirigenten Marek Janowski.
Am 20. Juli wird Die Schöpfung von Joseph Haydn in der Basilika aufgeführt. Ottobeuren hat zu Joseph Haydn und seinem Werk eine besondere Beziehung. Es ist das einzige Oratorium, das hier eine Geschichte von mehr als 200 Jahren hat. Zum ersten Mal erklang Die Schöpfung 1801 im Kaisersaal der Abtei, zwei Jahre nach der Uraufführung in Wien, dann 1809 im Todesjahr von Joseph Haydn, sieben Jahre nach der Säkularisation. Haydns Schöpfung ist das erste Oratorium, das überhaupt in der Basilika aufgeführt wurde. Aufführungsort war noch die Orgelempore. Das war 1946, ein Jahr nach Kriegsende. Im Jubiläumsjahr 2014 wird dieses grandiose Werk unter der Leitung von Bernard Haitink von Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks präsentiert.
Die Ottobeurer Basilikakonzerte schließen am 21. September mit der Aufführung der Missa solemnis von F. X. Schnizer und J. S. Bachs Magnificat, dargeboten vom Amsterdam Baroque Orchestra & Choir unter dem Dirigat von Ton Koopman. Mit der Missa solemnis des Ottobeurer Paters Franz Xaver Schnizer OSB (1740–1785) kommt im Jubiläumsjahr der Benediktinerabtei erstmals eine „heimische“ Messe im Rahmen der großen Basilikakonzerte zur Aufführung. Schnizer wurde schon früh Chorknabe im Benediktinerstift in Ottobeuren, bis zu seinem Tod 1785 nahm er neben seinen geistlichen Pflichten auch die Funktion des Chorregenten und Musikinstruktors wahr. Johann Sebastian Bach schrieb sein großes Magnificat für das Weihnachtsfest des Jahres 1723. Das zwölfsätzige Werk schließt mit der Anrufung des Dreifaltigen Gottes. In einer Benediktinerabtei gehört dieser Lob- und Preisgesang zum täglichen Offizium.
Zum festen Bestandteil des Jahresprogramms gehören auch die Konzerte im ­barocken Kaisersaal. Vom 29. Mai bis 27. September 2014 bietet er den idealen Rahmen zur Entfaltung von Kammer­musik in ihrer Vielfalt.

Neueröffnung: Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth
Als Pendant zum Klostermuseum der Benediktinerabtei wird am Sonntag, 25. Mai 2014, das Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth eröffnet und gleichzeitig zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. In diesem neuen Museum wird für die Besucher das Lebenswerk des heimischen Künstlers Diether Kunerth erlebbar – Kunst von außergewöhnlicher Qualität und Strahlkraft.

Informationen und Tickets
Touristikamt Kur & Kultur
Marktplatz 14, D-87724 Ottobeuren
Tel. +49 (0) 83 32/92 19 50
[email protected]
http://www.ottobeuren.de

Leserkommentare

Zum Kommentieren kostenfrei registrieren oder anmelden.