Einblick in die Hansengalerie Foto: Gisela Erlacher Hieronymus Bosch, Das Jüngste Gericht © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste WienJan Asselijn, Küstenlandschaft mit Reitern © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste WienBotticelli, Madonna mit Kind und zwei Engeln © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste WienPeter Paul Rubens, Die drei Grazien, 1620–1624  © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien

HIERONYMUS BOSCH | TIZIAN | RUBENS | REMBRANDT | TIEPOLO

Es lohnt sich, dieses Sammlungsjuwel zu entdecken! Gut versteckt hinter der klassisch-ausgewogenen Fassade der Kunstakademie auf dem Wiener Schillerplatz befindet sich in deren erstem Stock die ­Gemäldegalerie – eine der drei international bedeutenden Altmeistersammlungen Wiens. Sie gilt als Geheimtipp in der Museumslandschaft der ehemaligen Kaiserstadt.
Schillerplatz 3, A-1010 Wien

Die prachtvoll ausgestatteten, großzügigen Sammlungsräume haben ihren Platz inmitten von Künstlerateliers und Klassenzimmern im ersten Stock von Theophil Hansens repräsentativem Akademieneubau von 1877. Heute erfreut sich das Museum einer modernen Infrastruktur mit Lift und Museumsshop.
Der umfangreiche Sammlungsbestand reicht vom Spätmittelalter bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, davon permanent ausgestellt sind rund 180 Spitzenwerke. Zu den Highlights zählt allem voran der Weltgerichtsaltar von Hieronymus Bosch mit seinen düster-fantastischen Visionen der Apokalypse, der flankiert wird von der Ma­rien­krönung von Dirc Bouts und Hauptwerken von ­Lucas Cranach dem Älteren.
Weitere Sammlungsschwerpunkte liegen ­einer­seits in der flämischen Malerei mit Meisterstücken von Jacob Jordaens oder ­Peter Paul Rubens, von dem eine Reihe eigenhändiger, schwungvoller Ölskizzen besticht, wie auch besonders in der facettenreichen bürgerlichen Malerei des holländischen 17. Jahrhunderts. Vertreten sind all ihre Genres: Landschaften von Jacob van Ruisdael, Porträts von Rem­brandt oder Pieter de Hooch, lichtdurchflutete italianisante Landschaften von ­Asselijn oder Berchem sowie Still­leben von Rachel Ruysch und Jan Davidsz. de Heem.
Unter den Gemälden der italienischen, spanischen und französischen Schulen sind Werke von Botticelli, Ti­zian und Tiepolo, von Murillo und Pierre Subleyras besonders erwähnenswert. Repräsentativ vertreten ist auch die Kunst an der Wiener Akademie um 1800.
Die Gemäldegalerie ist seit dem 18. Jahrhundert eng mit der historischen Akademie verbunden: In dieser Zeit entsteht mit den jährlich prämierten Preisstücken und den Aufnahmewerken der Akademiemitglieder ein erster Grundstock an Gemälden. Aber erst 1822 schlägt die eigentliche Geburtsstunde der Akademiegalerie durch die Stiftung des Grafen Lamberg-Sprinzenstein, der seine damals schon berühmte, fast 800 Werke umfassende Gemälde­sammlung der Akademie vermacht.
Erweiterungen durch staatliche Kunst­ankäufe sowie weitere Schenkungen und Akte des Mäzenatentums folgen. Das Wesen der Sammlung ist und bleibt aber durch das Profil der „Gräflich Lam­berg’schen Gemäldegalerie“ geprägt.
Neben ihrem bedeutenden musealen Auftrag ist die Gemäldegalerie heute immer noch der Unterstützung der akademischen Lehre verpflichtet. Die entsprechenden Schwerpunkte liegen im kunsthistorischen und restauratorischen Anschauungsunterricht. Darin ebenso wie organisatorisch und räumlich ist die Sammlung Teil der zeitgenössischen Akademie – in einzigartiger Weise sind hier nach wie vor die traditionelle und die moderne Kunstausbildung unter einem Dach vereint.

Ausstellungen
Meisterwerk IM FOCUS:
SICHTBAR – UNSICHTBAR.
Eine Renaissancetafel verrät ihr Geheimnis
11. März bis 11. Mai 2014

BILDER IM FOCUS:
WASSER. LUFT. LICHT
Die holländische Marinemalerei des ­
17. Jahrhunderts
20. Mai bis 7. September 2014

Informationen

Gemäldegalerie der Akademie

der bildenden Künste Wien

Schillerplatz 3, A-1010 Wien

Tel. +43 (0) 1/588 16-2222

Di–So und Fei 10–18 Uhr

http://www.akademiegalerie.at


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