Hans Hofmann, Autumn Chill and Sun, 1962, Öl auf Leinwand, 152 x 130 cm  Privatsammlung, VG Bild-Kunst Bonn, 2013. The project of Hans Hofmann: Magnum Opus is funded by a grant from the Renate, Hans and Maria Hofmann Trust, © 2013. Photo: Tom Powel IHans Hofmann, Magnum Opus, 1962, Öl auf Leinwand, 213,4 x 198,1 cm, University of California, Berkley Art Museum and Pacific Film Archive, Geschenk des Künstlers, photo: University of California, Berkeley Art Museum and Pacific Film Archive, VG Bild-Hans Hofmann painting on the dunes, 1942. Photograph by Herbert Matter, © 2002 Estate of Hans Hofmann / Artists Right Society (ARS), New York

Hans Hofmann – Magnum Opus

Die Ausstellung im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern hat das Ziel, mit erstklassigen Leihgaben aus den USA, Europa und Asien das fulminante Œuvre Hofmanns einem breiten Publikum bekannt zu machen.
Museumsplatz 1, D-67657 Kaiserslautern

Hans Hofmann, ein Künstler mit enormem Forscherdrang und einem unstillbaren ästhetischen Interesse, beeinflusste zahlreiche Künstler wie Jackson Pollock, Helen Frankenthaler, Robert Motherwell oder Barnett Newman und ist dennoch in Deutschland nahezu unbekannt. Zwar hat Hans Hofmann (Weißenburg in Bayern 1880–1966 New York) in seiner Heimat Deutschland als Lehrer zu Beginn des 20. Jahrhunderts durchaus erfolgreich gearbeitet, seinen eigentlichen Durchbruch, eine grandiose Karriere als Lehrer und Künstler, feier­te er jedoch erst von Mitte der 1940er-Jahre an in den Ver­einigten Staaten.
Hofmann zählt zu den wichtigen Impulsgebern des abstrakten Expressionismus. Das mpk rückt mit einem Überblick über das Œuvre des Künstlers dessen außergewöhnliches Werk ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Bedeutende Leihgaben kommen unter anderem vom Museum of Modern Art und dem Whitney Museum of American Art (New York), dem Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, D. C., sowie aus bedeutenden Privatsammlungen in Amerika, Europa und Asien.
Hans Hofmann, dessen späte Werke den Künstlerkollegen Frank Stella bewogen haben, ihn als „Artist of the Century“ zu bezeichnen, empfand sich kulturell stets als Europäer.
Zu dieser Tradition stand er, auch als es nach dem Zweiten Weltkrieg wenig angesagt schien. Er hatte in Paris an den Akademien „de la Grande Chaumière“ und „Colarossi“ studiert und Kontakt zu Künstlern wie Picasso, Braque, Delaunay und Derain gepflegt. Zu seinen Vorbildern zählte neben Matisse vor allem Kandinsky, wobei Ersterer ihn vor allem in Bezug auf seine Farbgebung und Letzterer in seinem beson­deren Verständnis von Geistigkeit geprägt hatte. Sein Frühwerk spiegelt diese Einflüsse, während er von den späten 1950er-Jahren an, als er von seinen Aufgaben als Lehrer entbunden war, räumlich hochinteressante Gemälde voller Bewegung und Spannung malt. In der von ihm entwickelten Technik des „Push and pull“ baut der Künstler in kraftvoll farbige, informell oder organisch angelegte Malflächen monochrome Rechtecke von unterschiedlicher Farbigkeit ein. Sie reißen die optische Einheit der Bilder auf und versetzen sie in eine virtuelle Bewegung. Dabei suggerieren die geometrischen Formen Farbvolumen und ihr Schwingen fühlbare Räumlichkeit.
In seinen reifen Werken war Hofmann stets darauf bedacht, die grundlegenden Elemente der Malerei, Oberfläche, Farbe und Form, in eine eigene, dabei aber non-relationale Wirklichkeit zu überführen. Die Vielfalt der Möglichkeiten, die sich Hofmann bei der Gestaltung erschlossen hat, legt Zeugnis ab von seiner durchdringenden Lust am Experiment und dessen markanter visueller Umsetzung.
Obwohl Ruhm und Verdienste des Künstlers in den USA unstrittig und durch zahlreiche Ausstellungen und Ankäufe nahezu aller bedeutenden Häuser dokumentiert sind, blieb es in Deutschland, auch nach Hofmanns Teilnahme an der documenta 2, unverhältnis-mäßig still um ihn. Nur wenige Ausstellungen haben sich der Entwicklung seiner Werke gewidmet (zuletzt 1997 das Lehnbachhaus in München und als Übernahme die Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Main). Da die Kootz Gallery, die Hofmann seit 1947 in den USA vertrat, auf den führenden europäischen Messen nicht vertreten und auf dem Kunstmarkt des Alten Kontinents nicht beteiligt war, fehlte seinen Werken hierzulande die oft entscheidende Repräsentanz. Ein Grund mehr, das fulminante Werk dieses vielseitigen, außergewöhnlichen Künstlers einer aufmerksamen Betrachtung zuzuführen.
9. März bis 16. Juni 2013

Informationen

Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern

Museumsplatz 1, D-67657 Kaiserslautern

Tel. +49 (0) 631/36 47-201

Di 11–20 Uhr, Mi–So 10–17 Uhr

[email protected]

www.mpk.de

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