Franz Gertsch, Natascha III, 1986 Holzschnitt auf Hanga-Shi Japanpapier  © Franz GertschFranz Gertsch, Gräser I, 1999-2000, Holzschnitt auf Kumohadamashi-Japanpapier von Heizaburo Iwano © Franz Geruch, Foto: © Jochen Littkemann, BerlinFranz Gertsch beim Schneiden », 7.7.2006, Fotograf: Herr Dominique UldryFranz Gertsch, Schwarzwasser II, 1994, Holzschnitt auf handgeschöpftes Kinkaku-Japanpapier © Franz Geruch, Foto: © Matthias Baus, Köln

Franz Gertsch. Holzschnitte. Aus der Natur gerissen

Die Ausstellung im Museum Sinclair-Haus zeigt eine repräsentative Auswahl von Gertschs Holzschnitten.
Löwengasse 15, D-61348 Bad Homburg v.d.Höhe

Franz Gertsch gab 1986 für einige Jahre die Malerei auf und wandte sich dem Holzschnitt zu. Gertsch, der Ende der 1970er zunächst mit hyperrealistischen Gemälden bekannt wurde, fand in den Holzschnitten das Medium, das ihm die serielle Bearbeitung eines Motivs mit unterschiedlichen Farben ermöglicht. Die Ausstellung im Museum Sinclair-Haus zeigt eine repräsentative Auswahl von Gertschs Holzschnitten.
Die Porträts Natascha (1986) und Silvia (2008) bilden die chronologische Klammer der Ausstellung, die überwiegend großformatige Drucke und umfangreiche Serien mit Natur- und Landschaftsdarstellungen zeigt. Gertsch nimmt in den fein gearbeiteten Holzschnitten seichte Bewegungen an der Wasseroberfläche auf, lässt auf dem Papier Waldwege entstehen und lenkt den Fokus auf Gräser in Nahsicht. Durch fotografische Vorlagen zunächst aus der realen Umwelt gegriffen, verwandeln sich die Motive im Lauf eines mehrstufigen Entstehungsprozesses in die faszinierende Immaterialität eines atmosphärischen Farbraums. Gertsch überträgt während dieses Prozesses die Bildvorlage in ein filigranes Schema aus Lichtpunkten und treibt mit dem Hohleisen das Motiv Punkt für Punkt in eine Holzplatte. Hinter dem durchlässigen Vorhang monochromer Farbe ermöglichen seine Holzschnitte eine völlig neue Sicht auf vertraute Naturmotive. Die in Zusammenarbeit mit Franz Gertsch konzipierte Ausstellung führt in einer konzentrierten Auswahl die drei entscheidenden Werkkomponenten Zeit, Motiv und Farbe zusammen.
10. März bis 26. Mai 2013

Programm-Highlights zur Ausstellung im Museum Sinclair-Haus

John von Düffel
John von Düffel arbeitet als Dramaturg am Deutschen Theater Berlin. 1998 schrieb er seinen Debütroman Vom Wasser, eine große Hommage an das fließende Element, und wurde dafür unter anderem mit dem aspekte-Literaturpreis des ZDF ausgezeichnet.
13. März 2013, 19 Uhr

Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war? Alle Toten fliegen hoch, Teil 2
Joachim Meyerhoff ist Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, wo er in seinem sechsteiligen Zyklus Alle Toten fliegen hoch als Erzähler auf die Bühne trat und 2007 zum Schauspieler des Jahres gewählt wurde. 2011 erschien die Romanfassung der ersten Episode.
In seinem aktuellen Roman erzählt Joa-chim Meyerhoff liebevoll und komisch von einer außergewöhnlichen Familie an einem außer­gewöhnlichen Ort, die aneinanderhängt, aber auseinandergerissen wird.
5. April 2013, 19 Uhr

Stefanie Zweig
Raffiniert montiert Stefanie Zweig Briefe von verschiedenen Absendern und erzählt eindrucksvoll  die Geschichte ihrer Kindheit und Jugend. Atmosphärisch dicht verwebt sie Zeitgeschichte mit den prägenden Erlebnissen in Afrika und dem Schicksal ihrer jüdischen Familie, die 1938 nach Kenia emigrierte und nach dem Zweiten Weltkrieg in ihre deutsche Heimat zurückkehrte.
Die Verfilmung des Bestsellers Nirgendwo in Afrika erhielt den Deutschen Filmpreis und wurde 2003 mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet.
15. Mai 2013, 19 Uhr

Eintritt zu den Veranstaltungen: 7 Euro

Anmeldung zu allen Terminen erforderlich

Tel. +49 (0) 61 72/404-120

[email protected]

Museum Sinclair-Haus

Löwengasse 15, Eingang Dorotheenstraße

D-61348 Bad Homburg vor der Höhe

Di 14–20 Uhr, Mi–Fr 14–19 Uhr

Sa, So und Fei 10–18 Uhr

Mo sowie 18. bis 20. April geschlossen

Informationen zur Ausstellung:

Tel. +49 (0) 61 72/404-128

www.altana-kulturstiftung.de

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