Intendant Michael Lakner mit Verena Barth-Jurca (Gigi) und Reinhard Alessandri (Graf von ­Luxemburg, 2014) Foto: www.fotohofer.atKurt Schreibmayer Marianne NentwichLeo Fall, Foto Willinger

Hommage an Paris

Das Lehár Festival Bad Ischl bringt 2014 eine Hommage an Paris. Komponisten auf der ganzen Welt haben sich mit Hingabe in ihrem Schaffen der Stadt der Liebe verschrieben und ihr weltberühmte Stücke gewidmet. So huldigt Franz Lehár ihr in seiner Erfolgsoperette Der Graf von Luxemburg ebenso wie der aus Österreich stammende Frederick Loewe in der musikalischen Komödie Gigi. Deswegen erscheint es reizvoll, 2014 diese beiden Beispiele hervorragenden Unterhaltungstheaters in Ischl gegenüberzustellen.

Franz Lehár begann 1909 mit der Arbeit an seiner Operette. Die Geschichte handelt von einem Pariser Lebemann und ­einer gefeierten Sängerin, die – aus nicht sehr ehrenhaften Gründen – eine arrangierte Ehe eingehen. Er braucht Geld und sie seinen Adelstitel, um ihren fürstlichen Verehrer heiraten zu können. Natürlich verlieben sie sich und entscheiden sich am Ende für die Liebe.
Die Neuinszenierung von Der Graf von Luxemburg in Bad Ischl hat am 12. Juli 2014 Premiere (Regie: Wolfgang Dosch, musikalische Leitung: Marius Burkert). Reinhard Alessandri ist in der Titelrolle zu hören.
Die Ischler Erstaufführung von Gigi kommt eine Woche später, am 19. Juli 2014, heraus, wobei Intendant Michael Lakner zum ersten Mal in seiner Laufbahn das Regiezepter selbst in die Hand nehmen wird. Lakners Ischler Entdeckung László Gyükér wird zum ersten Mal eine eigene Produktion musikalisch einstudieren. Die Story um die junge Göre Gigi, die mithilfe ihrer Grußmutter und ihrer Tante Alicia die Metamorphose zu einer Dame von Welt mitmacht, ist mit Kammerschauspielerin Marianne Nentwich als Tante Alicia, Helga Papouschek als Gigis Großmutter und Kammersänger Kurt Schreibmayer prominent besetzt.
Die dritte Produktion des LFBI – zweimal in halb szenischer Weise zu bestaunen – ist eine echte Rarität und wird von der cpo wieder für CD mitgeschnitten: Die Kaiserin von Leo Fall beschreibt Jugend und Regentschaft der charismatischen Habsburgerin Maria Theresia und findet punktgenau zum Kaiserfest am 15. und 16. August 2014 statt.
Die Kaiserin basiert auf dem vieraktigen Lustspiel Maria Theresia von Franz von Schönthan. Für Leo Fall wurde Die Kaiserin zu einem Erfolg, der sein künstlerisches Schaffen neu definieren sollte. Allerdings galt es, einige Hindernisse zu überwinden. Die Berliner Uraufführung der Kaiserin am 16. Oktober 1915 geriet zwar zum ­Triumph, die Wiener Zensurbehörde hingegen war von der Art, die große Maria Theresia „weanerisch“ singend und tanzend zu zeigen, gar nicht begeistert. Der Titel musste in Fürstenliebe geändert werden, und erst am 18. Januar 1916 kam es zu der stürmisch gefeierten Premiere in Wien. Während die Monarchie dem Untergang geweiht war, begeisterte man sich noch einmal an der glorreichen Vergangenheit.
In Bad Ischl übernimmt Miriam Portmann die Titelrolle, Marius Burkert hat die musikalische Leitung inne, und Leonard Prinsloo sorgt für die halb szenische Umsetzung.
12. Juli bis 31. August 2014

Informationen und Tickets
Büro des Lehár Festivals
Kurhausstraße 8, A-4820 Bad Ischl
Tel. +43 (0) 61 32/23 8 39
www.leharfestival.at

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