Von oben her betrachtet

Im architektonischen Erscheinungsbild von Städten gibt es eine fünfte Schauseite, die, weil nur aus der Vogelschau sichtbar, nur wenig wahrgenommen wird: die Dächer und die Dachlandschaften. Dabei gibt die Perspektive von oben den Blick frei auf unterschiedliche Dachformen, verschiedene Deckungsmaterialien, Kamine und anderes Dachmobiliar und damit gute Auskunft über die soziale und bauliche Entwicklung ländlicher wie städtischer Räume. Viele Dachlandschaften sind heute zum Weltkulturerbe erklärt und daher gerade in historischen Städten wie Krumau oder Kitzbühel auch eine permanente Herausforderung an die Städteplanung und den Denkmalschutz.
Im Sommer 2013 nimmt sich das Mu­seum Kitzbühel dieses spannenden Themas an. Ausgehend von Egon Schieles ­berühmten Krumauer Bildern und den Stadtansichten des in Kitzbühel lebenden österreichischen Malers Alfons Walde, wird ein kulturhistorischer wie zeitgenössischer Blick auf Dächer und Dachlandschaften geworfen. Dabei werden internationale Positionen in Malerei, Fotografie, Film und Plastik gegenüber gestellt. Zu sehen sind Werke von Bas Ader, Andreas Faistenberger, David Goldblatt, Siggi Hofer, Thoralf Knob­loch, Inés Lombardi, Alois Mosbacher, Wilhelm Nikolaus Prachensky, Olaf Quantius, Gerhard Richter, Egon Schiele, Nikolaus Schletterer, Hubert Schmalix, Alexandra Wacker, Rudolf Wacker, Alfons Walde, Hans Weigand und Erwin Wurm gegenübergestellt.
Für die Dauer der Ausstellung bietet eine Dachterrasse einen Blick auf die beeindruckende Dachlandschaft, Kirchen und historische Bauten der Kitzbüheler Altstadt und das sie umgebende Bergpanorama. Der begleitende Katalog vertieft das Thema in architektonischer, kunsthistorischer und soziologischer Hinsicht und nach Aspekten des Denkmalschutzes.
bis 31. Oktober 2013