Tara Donovan, Untitled (Mylar), 2011, Polyesterfilm und Heißkleber, verschiedene Maße Foto: G. R. Christmas, mit freundlicher Genehmigung der Pace GalleryTara Donovan, Bluffs, 2006, Knöpfe und Klebstoff Foto: Kerry Ryan McFate, mit freundlicher Genehmigung der Pace Gallery Tara Donovan, Untitled, 2012, Acryl und Klebstoff, Installationsansicht Currents 35: Tara Donovan, Milwaukee Art Museum, 2012 Foto: Tom BambergerTara Donovan, Untitled, 2008, Metallisiertes Polyesterfolienband, Verschiedene Maße, Foto: Dennis Cowley, courtesy Pace Gallery

Tara Donovan: The Way Things Grow

Erstmals zeigt das Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Kooperation mit dem dänischen Louisiana Museum die spektakulären Arbeiten der US-Amerikanerin Tara Donovan in Europa.
Hans-Arp-Allee 1, D-53424 Remagen

In den USA ist die Bildhauerin bereits mit Ausstellungen im Metropolitan Museum of Art, New York, dem Institute of Contemporary Art Boston und zuletzt im Milwaukee Art Museum sehr erfolgreich. Sie erhielt den renommierten Calder Prize und war 2008 MacArthur Fellow. Nun endlich feiert ihre Kunst auch in Europa Premiere. Ab 29. September 2013 präsentiert das rheinland-pfälzische Arp Museum rund 21 raumgreifende Skulpturen und groß angelegte Wandarbeiten der Künst­lerin, welche die Ausstellungsetage des ­Richard-Meier-Baus in einen eindrucks­vollen „Makrokosmos“ verwandeln. Tara Donovans Kunstwerke sind Gebilde von einer zunächst unbestimmbaren Schönheit, die mal an Mineralien, mal an Korallen oder an Edelsteine erinnern. Erst auf den zweiten Blick lässt sich erkennen, woraus sie geschaffen wurden: Gebrauchs­gegenstände wie Tesafilm, Trinkhalme, Pappteller, Nadeln oder Zahnstocher werden in hundert-, tausend- oder sogar mil­lionenfacher Ausführung zu abstrakten Formen zusammengefügt, sodass beeindruckende großflächige Wand- oder Bodenarbeiten entstehen.
Donovans Werke treten dabei in einen Dia­log mit dem sie umgebenden Raum und mit der landschaftlichen Umgebung. Der auf den Rheinhöhen gelegene Neubau des Arp Museums von Richard Meier öffnet sich mit großen Fensterflächen zum romantischen Rheintal hin und ermöglicht damit ein wundervolles Wechselspiel zwischen Architektur, Natur und den ausgestellten Kunstwerken. Die Künstlerin arbeitet sensibel mit diesen besonderen Räumlichkeiten, und ihre Werke reagieren geradezu organisch auf die Einflüsse des (Tages-)Lichts.
Mit ihrer biomorphen Formensprache stellt Tara Donovan die Natur ins Zentrum ihres Schaffens. Hieraus ergibt sich eine enge Verbindung zu den Werken Hans Arps, die eine Etage höher als Sammlungspräsentation des Museums gezeigt werden. Der Vorreiter der abstrakt-orga­nischen Formensprache in der Plastik der Moderne wendete sich zu Beginn des letzten Jahrhunderts von der Vorstellung ab, dass ein Kunstwerk die Natur abbilden solle: „Wir wollen nicht die Natur nach­ahmen. Wir wollen nicht abbilden, wir wollen bilden.“ Auch Tara Donovan versucht, den natürlichen Gesetzmäßigkeiten, den (material)immanenten Wachstumskräften Gestalt zu verleihen: „It is not like I’m trying to simulate nature. It’s ­more of a mimicking of the way of nature, the way things actually grow.“
29. September 2013 bis 9. März 2014

Informationen

Arp Museum Bahnhof Rolandseck

Hans-Arp-Allee 1, D-53424 Remagen

Tel. +49 (0) 22 28/94 25-0 und -16

Di–So und Fei 11–18 Uhr

www.arpmuseum.org

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