Von links: Roland Renner, Bernd Michael Lade, Vinzenz Kiefer, Ilja Roßbander, Cosma Shiva Hagen, Intendant Dieter Wedel, Susanne Uhlen, Peter Englert, Markus ­Majowski, André Eisermann, Loretta Pflaum und Tilo Keiner © Rudolf Uhrig und Eichfelder ArtBrunhild (Kathrin von Steinburg) © Rudolf UhrigKönigin Ute (Susanne Uhlen) mit Sohn König Gunther (Bernd Michael Lade) © Rudolf UhrigKriemhild (Cosma Shiva Hagen) © Rudolf Uhrig

Hebbels Nibelungen – born to die

Dieter Wedel inszeniert den Klassiker als Fantasymärchen und setzt neue Akzente bei der Nibelungengeschichte.
Von-Steuben-Straße 5, D-67549 Worms

Festspielintendant Dieter Wedel inszeniert vom 5. bis 21. Juli 2013 Hebbels Klassi-ker als Fantasymärchen mit vielen Stars. Durch Feuer- und Magieeffekte, fantastische Kostüme und spektakuläre Bühnenbilder werden die Nibelungen am Originalschauplatz der großen deutschen Heldensage wieder lebendig. Hebbels Nibelungen – born to die ist eine Geschichte voll bizarrer Komik, düsterer Poesie, voll imposanter Kämpfe und unstillbarer Leidenschaft. Namhafte Schauspieler wie Cosma Shiva Hagen als Kriemhild, Susanne Uhlen als Königin Ute, Bernd Michael Lade als Gunther, Markus Majowski als Volker, Vinzenz Kiefer als Siegfried, Lars Rudolph als Hagen und Kathrin von Steinburg als Brunhild gehören zum Ensemble der Nibelungen-Festspiele 2013. André Eisermann (Kaplan) und Roland Renner (Rüdiger von Bechelaren) sind auch in diesem Jahr wieder dabei.
Dieter Wedel freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Schauspielern. Er sagt über Cosma Shiva Hagen: „Wir beide machen uns auf zu einem Abenteuer. So eine Rolle hat sie noch nicht gespielt, aber das, was wir in den Probeaufnahmen beide empfunden haben, war eine große Neugier, diese Arbeit umzusetzen.“ Mit Susanne Uhlen hat der Regisseur schon vor über 20 Jahren für ein Filmprojekt zusammengearbeitet. „Sie hat etwas bezaubernd Mädchenhaftes, das ihr nie abhandengekommen ist. Deswegen scheint sie mir für die Rolle der lebenslustigen Königin, die eine heiratsfähige Tochter hat, genau die richtige Besetzung zu sein.“
Für Bernd Michael Lade und Markus Majowski ist es die erste Arbeit mit dem Regisseur. Sie werden vor dem Wormser Kaiserdom so zu sehen sein, wie es das Publikum gerade nicht erwartet. Dieter Wedel über Markus Majowski: „Sein von vielen Comedysendungen bekanntes Gesicht schafft beim Publikum eine gewisse Erwartungshaltung, welche die schauspielerische Bandbreite von Markus Majowski noch übertreffen wird.“ Und über Bernd Michael Lade, der als Tatort-Kommissar den meisten Zuschauern noch in bester Erinnerung ist, sagt er: „Sein schauspiele­risches Können, das er schon an vielen Thea­tern bewiesen hat, geht weit über das hinaus, was bei Krimis üblicherweise gefordert wird.“
Nach vier Jahren Pause stehen nun die Nibelungen wieder auf dem Spielplan der Wormser Festspiele. Dieter Wedel inszeniert das erste Mal den Klassiker von Friedrich Hebbel. Was ist dabei die größte Herausforderung? Der Festspielintendant: „Friedrich Hebbel. Wie spricht man diese Verse heute? Manchmal sind es sprachliche Arien, wundervoll geschriebene Berichte. Aber eben Berichte, verrätselt, voller schwingender Poesie.“ Und der Regisseur stellt bei dem Stück völlig neue Fragen: „War der Mord an Siegfried zu verhindern? Und wenn ja: wann? Zu welchem Zeitpunkt? Hätte sich Empörung beschwichtigen, hätten sich furchtbare Verletzungen heilen lassen können?“
Mit Hebbels Nibelungen – born to die zeigt Dieter Wedel ein Fantasymärchen, irgendwo angesiedelt zwischen ferner Vergangenheit und fantastischer Zukunft. In einer Zeit, in der die alten heidnischen Götter noch allgegenwärtig sind und im Widerstreit mit der christlichen Religion liegen.
Die Burgunder wollen aus ihrer verschlafenen Provinz ausbrechen. Sie träumen sich in die große weite Welt hinaus und berauschen sich an der Vorstellung von der Eroberung schöner, unerreichbarer Frauen und sagenumwobener Reichtümer. Aber Gunthers Traum, die nordische Königin Brunhild mithilfe des legendären Drachentöters Siegfried zur Frau zu nehmen, wird zum Albtraum. Es geht aber nicht nur um Macht und Verrat, vor allem geht es um die unbändige, brennende Liebe zweier Frauen und um ihren Kampf um den Mann, den sie begehren und lieber tot sehen wollen, als ihn der anderen zu überlassen. „Ein Mann muss sterben!“ Oder lässt es sich diesmal doch noch verhindern?
Ein einzigartiges Schauspielensemble bringt die halbstarken Provinzfürsten und nordischen Götterwelten mit viel Musik, Tanz, Akrobatik und Tieren vor der Kulisse des Wormser Kaiserdoms auf die Bühne.
Die Nibelungen als Fantasymärchen – eine spannende, ungewöhnliche Mischung. „In den letzten Jahren ist uns aufgefallen, wie ungeniert sich amerikanische Fantasy- und Comicverfilmungen beim Nibelungenlied bedienen, diesem großen, düsteren, auch komischen Märchen“, sagt Dieter Wedel. „Die Nibelungen-Festspiele haben in der Vergangenheit immer wieder in der alten Sage aktuelle Bezüge zu unserer Gegenwart entdeckt und darzustellen versucht. Diesmal versuchen wir, uns nur weit genug in die Zukunft vorzutasten, um vielleicht in der Vergangenheit anzukommen.“
5. bis 21. Juli 2013, 21 Uhr
Westseite des ­Wormser Kaiserdoms

Außergewöhnliches Kulturprogramm
Bei den Theaterbegegnungen geht es dieses Mal um die Zukunft der deutschen Theater- und Fernsehlandschaft. Wie kann diese aussehen, was wünschen und planen die Macher? Was erwarten die Zuschauer, was erhoffen die Kritiker? Matthias Matussek, Journalist und Buchautor, wird einen Vortrag halten. Und Dieter Wedel spricht mit Theaterintendanten, Filmemachern, Kritikern, Politikern und Sponsoren über ihre Erfahrungen und Pläne.
Außerdem lesen Schauspieler des Nibelungen-Ensembles aus Goethes Vorspiel auf dem Theater. Meret Becker wird mit Liedern und Musik aus der Welt des Theaters ebenfalls dabei sein.
7. Juli 2013, 11–16 Uhr, Heylshofpark

Sky du Mont setzt die Nibelungen auf die Anklagebank. In keinem anderen deutschen Opernwerk wird so oft gegen Recht und Moral verstoßen wie im Ring. Der bekannte Schauspieler wird Wagners Monumentalwerk Der Ring des Nibelungen in zwei Stunden kurzweilig erzählen und dem Publikum inhaltlich näherbringen. Es unterstützt ihn dabei die legendäre Wagner-Interpretin Dame Gwyneth Jones.
8. Juli 2013, 20 Uhr, Wormser Theater

Vive la France! Jürgen Tarrach – auch er stand schon auf der Bühne vor dem Wormser Kaiserdom – präsentiert im Rahmen der „Bunten Reihe“ französische Chansons. Er wird gemeinsam mit dem Pianisten, Komponisten und Arrangeur Ingvo Clauder zu hören sein.
9. Juli 2013, 20 Uhr, Blauer Saal, Schloss Herrnsheim

Informationen und Karten

TicketService Worms

Rathenaustraße 11 (Haupteingang Das Wormser)

Ticket-Hotline: Tel. +49 (0) 1805 337 171

(0,14 Euro pro Minute aus dem deutschen Festnetz

Mobilfunk maximal 0,42 Euro pro Minute)

http://www.nibelungenfestspiele.de

Ebenso bieten alle angeschlossenen

Ticket-­Regional-Vorverkaufsstellen die Karten an

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