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Symbole der Toleranz

Internationaler Erfolg für das kulturhistorische Projekt „Die Kaiser von Carnuntum veränderten die Welt/Orte großer Weltgeschichte”.
Römisches Amphitheater Petronell-Carnuntum, -

Ein Denkmal für Kaiser Konstantin wurde kürzlich in der serbischen Stadt Niš enthüllt. Das Denkmal in der Nähe der Festungs­brücke beruht auf einem Entwurf des Leiters von Art Carnuntum, Piero Bordin, der bei der Enthüllung persönlich anwesend war. Bordin – zugleich Initiator des Projekts Die Kaiser von Carnuntum veränderten die Welt, das auf die Kaiserkonferenz des Jahres 308 in Carnuntum Bezug nimmt – gestaltete das Monument als „Symbol der Toleranz“; dies vor allem mit Blick auf die Vereinbarung von Mailand, deren 1700-Jahr-Gedenken 2013 erinnert wird.

Die Vereinbarung zwischen den Kaisern Konstantin und Licinius brachte allen Bewohnern des damaligen Römischen Reichs Religionsfreiheit. Weil Konstantin in Niš – dem einstigen römischen Naissus – geboren wurde, werden in der serbischen Stadt große Feiern für 2013 vorbereitet.

Wie Piero Bordin betonte, sei es im Zug der Initiative Die Kaiser von Carnuntum veränderten die Welt in den vergangenen Jahren gelungen, „Kontakte und freundschaftliche Verbindungen“ über nationale und konfessionelle Grenzen hinweg zu knüpfen. Im Zeichen der Toleranz seien Österreicher, Serben und Türken, katholische, evangelische und orthodoxe Christen und Muslime einander nähergekommen.


Great Places Of World History

Vor vier Jahren begann eine abenteuerliche Reise in die Geschichte unserer europäischen Kultur: Am 1700. Jahrestag der sogenannten „Kaiserkonferenz von Car­nun­tum“, am 11. November 2008, wurde auf Initiative von Piero Bordin an dem Ort, an dem einst das Fundament für eine der größten Umwälzungen in der Geschichte der Menschheit gelegt wurde, der Grundstein für ein „Monument für ­einen wichtigen Moment in der Geschichte“ gelegt. Im Vorjahr konnte dieses Monument von Dr. Michael Spindelegger, Vizekanzler und Bundes­minister für europäische und internationale Angelegenheiten, gemeinsam mit Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll in Carnuntum enthüllt werden.

Gewidmet ist dieses Monument der Kaiserkonferenz von Carnuntum, an der unter der Leitung des damals bereits abgedankten Kaisers Diokletian die vier Tetrarchen offiziell zur Macht kamen, welche die Welt für immer verändern sollten: Galerius und Maximinus für das Oströmische und Licinius und Konstantin für das Weströmische Reich.

Kurz danach und innerhalb von fünf Jahren veränderten diese Kaiser durch deren Toleranzedikte den Lauf der Welt: Mit dem Edikt von Nikomedia wurde am 30. April 311 erstmals das Christentum toleriert und die Verfolgung der Christen aufgehoben. Wieder zwei Jahre später folgte die sogenannte Vereinbarung von Mailand durch Konstantin und Licinius, welche die Freiheit der Glaubensentscheidung für alle Religionen bedeutete. Aufgrund des Symposiums Art Carnuntum wurde 2011 auch in der türkischen Wirtschaftsmetropole İzmit – dem antiken Nikomedia – ein Denkmal zum ersten Toleranzedikt errichtet.

Am 30. September des heurigen Jahres wird es im Amphitheater von Carnuntum einen ökumenischen Gedenkgottesdienst aller christlichen Kirchen Österreichs geben, um der Opfer der Christenverfolgung im Römischen Reich zu gedenken, die erst durch die Toleranzvereinbarungen der Jahre 311 bis 313 beendet wurde. Am 27. und 28. Oktober wird sich die Initiative Die Kaiser von Carnuntum veränderten die Welt an den römischen Gedenkfeiern auf der Ponte Milvio beteiligen. Damals hatte Konstantin seinen Konkurrenten Maxentius besiegt; in der Nacht vor der Schlacht hatte er der Legende zufolge die Vision des Christusmonogramms mit der Verheißung „In hoc signo vinces“ (in diesem Zeichen wirst du siegen).

Von 9. bis 11. November wird es in Car­nuntum wieder – wie schon mehrfach seit 2008 – ein internationales Symposion zur Bedeutung der weltgeschichtlichen Weichenstellungen in der einstigen römischen Donaumetropole vor 1700 Jahren geben.

www.artcarnuntum.at


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