Ausstellung „Die Liebe ist ein seltsames Spiel”: Pablo Picasso, Faune dévoilant une femme (Blatt 27 der Suite Vollard), 1936, Radierung, Sprengel Museum Hannover, © VG Bild-Kunst, Bonn 2011, Foto: Michael Herling/Aline GwoseAusstellung „Die Liebe ist ein seltsames Spiel”: Niki de Saint Phalle, Why don't you love me?, 1968, Farbsiebdruck, Sprengel Museum Hannover, Schenkung Niki de Saint Phalle, © VG Bild-Kunst, Bonn 2011, Foto: Michael Herling/Aline GwoseAusstellung „Power Up! Female Pop Art”: Kiki Kogelnik, War Baby, 1972, Öl und Acryl auf Leinwand, © 2011 Kiki Kogelnik Foundation Wien/New YorkAusstellung „Power Up! Female Pop Art”: Dorothy Iannone, The Next Great Moment in History is Ours, 1970, Siebdruck, Courtesy Air de Paris, Paris © Dorothy IannoneAusstellung „Power Up! Female Pop Art”: Evelyne Axell, Ice Cream, 1964, Öl auf Leinwand, Courtesy Serge Goisse, Belgien, © Estate of Evelyne Axell und VG Bild-Kunst, Bonn 2011, Foto: Paul Louis

Die Liebe ist ein seltsames Spiel …

Liebesgeschichten von Klinger bis Picasso.
Hauptstraße 60-64, D-74321 Bietigheim-Bissingen
Die Liebe beschäftigt seit jeher Musiker, Literaten und bildende Künstler. Sie umfasst die Sehnsucht und den Rausch des Glücks ebenso wie die Eifersucht und das quälende Leid. Grafiken vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1970er-Jahre legen die unterschiedlichen künstlerischen Vorstellungen von der Liebe anhand bedeutender Positionen dar. Werke aus fast 100 Jahren zeigen, wie im Schutz der oftmals intimen Grafik flüchtige Lebensgefühle zu leidenschaftlichen Motiven kondensieren. Dergestalt eröffnet die Ausstellung den Blick auf die Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten, die Künstler für dieses seltsame Spiel gefunden haben, das in unseren Köpfen und Herzen umgeht. Ausgangspunkte bilden am Ende des 19. Jahrhunderts zum einen Max Klingers Zyklus Opus X: Eine Liebe und zum anderen Henri de Toulouse-Lautrecs berühmte Motive des französischen Bohèmelebens. Unter dem Topos der Zweisamkeit folgen dann Werke von Edvard Munch und Emil Nolde. Die Expressionisten behandeln das Thema als Facette eines utopistischen Lebensentwurfs, während die Werke der 1920er-Jahre den Verlust paradiesischer Unschuld unter den neuen gesellschaftlichen Bedingungen zum Ausdruck bringen. Die Surrealisten liefern den Betrachter Tag- und Albträumen aus. Liebe und Kunst verschmelzen bei Pablo Picasso zu Allegorien. Künstler der Nachkriegsgenerationen führen dem Betrachter dann existenzielle Fragen der Liebe vor Augen. Mit Niki de Saint Phalles gezeichneten Liebesbriefen mündet die Ausstellung in die Pop-Art.

noch bis 10. Juli 2011

Power Up! Female Pop Art

Die nachfolgende Ausstellung knüpft hier schlüssig an: Power Up! Female Pop Art entdeckt herausragende weibliche Positionen der Pop-Art. Diese bis heute vor allem mit männlichen Protagonisten verbundene Kunstrichtung wird in dieser Ausstellung einer Neuinterpretation unterzogen. Plastik, grelle Farben, reduzierte Formen und grafische Konturen – die Arbeiten der sieben teilnehmenden Künstlerinnen ähneln in vielem denen ihrer männlichen Kollegen. Auch die Popfrauen treffen den Geschmack der Masse, bleiben jedoch als feministische Vorreiterinnen kämpferisch und kritisch: Sie zeigen die Oberflächlichkeit der Konsumkultur auf, überhöhen ironisch Alltagsgegenstände zu überdimensionierten Kitschobjekten oder thematisieren die Klischees der Massenmedien. Sie stellen den nackten Körper, Liebe und Sexualität offen zur Schau oder beschreiben das Korsett, in dem die Fremd- und Selbstdarstellung der Frau gefangen sind, und bündeln Aufmerksamkeit durch gekonnte Selbstinszenierung. Die in Kooperation mit der Kunsthalle Wien entstandene Ausstellung zeigt Gemälde, Skulpturen, Collagen, Zeichnungen und Siebdrucke von Evelyne Axell, Sister Corita, Christa Dichgans, Jann Haworth, Dorothy Iannone, Kiki Kogelnik und Marisol. Die Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen ist die einzige weitere Station der viel beachteten und mehrfach ausgezeichneten Schau. 23. Juli bis 9. Oktober 2011

Informationen

Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen

Hauptstraße 60–64, D-74321 Bietigheim-Bissingen

Tel. +49 (0) 71 42/74-483

Di–Fr 14–18 Uhr, Do 14–20 Uhr,Sa, So, Fei 11–18 Uhr

[email protected]

www.bietigheim-bissingen.de

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