Bild: Ketil Bjørnstad Bild: Camilla HoitengaBild: Orjan Hartveit

Norwegen

Zwischen der Südspitze Norwegens und dem legendären Nordkap liegt ein Land mit einer unermesslichen Vielfalt an Natur, aber auch eine alte und sich immer wieder neu erfindende Kultur. Das EQUINOX Musikfestival Köln 2009 stellt dieses Land vor.
Lukasstraße 12d, D-50823 Köln

Im dritten Jahr angelangt, hat sich das EQUINOX Musikfestival Köln endgültig zu einem kleinen, aber gewichtigen Farbtupfer der Kulturszene entwickelt. Getreu seiner Zielrichtung „Nordeuropa“, widmet es sich in diesem Jahr ausschließlich dem Thema „Norwegen“.
Das Festival, das zwischen 17. und 20. September im Alten Pfandhaus in der Kölner Südstadt stattfindet, bietet wie gewohnt eine große Spannweite an musikalischen Stilrichtungen und hat mit dem Ketil-Bjørnstad-Trio und dem EOS-Kammerorchester mit der renommierten Flötistin Camilla Hoitenga zwei Highlights als Eckpunkte. Die Einbindung in die Kölner Musiknacht – bereits im Jahr 2008 erfolgreich praktiziert – garantiert maximale Aufmerksamkeit auch für die Auftritte junger Nachwuchskünstler, ein Aspekt, der dem Festival besonders am Herzen liegt.
Der erste Abend widmet sich mit zwei Konzerten dem norwegischen Jazz. Ketil Bjørnstad zählt zu den bedeutendsten Pianisten Norwegens. Seine Kompositionen wurden unter anderem in Filmen von Jean-Luc Godard und Ken Loach verwendet. Einem noch größeren Publikum ist er darüber hinaus als Schriftsteller bekannt. Seine Novelle Vindings Spiel stand auch in Deutschland in den Bestsellerlisten an vorderster Stelle.
Spät in der Nacht folgt die Gruppe Uhuru. Ihr Programm Symbiose beschwört mit Musik und einer Lichtshow sphärische Soundlandschaften. Ungewöhnlich das Instrumentarium mit elektronisch verfremdetem Obertongesang, Flöten, Gitarren, Didgeridoo und einem breiten Arsenal an Perkussionsinstrumenten.
Eine Neuheit des Festivals ist der live begleitete Stummfilmabend. Der Film Brudeferden i Hardanger (Brautfahrt in Hardanger) entstand 1920 unter der Regie des Pioniers des skandinavischen Films Rasmus Breistein und gilt als Klassiker des Genres. Musikalisch stilecht kommentiert wird er vom Kölner Geiger Albrecht Maurer auf seiner Fiedel.
In Kooperation mit der Kölner Musiknacht wird der junge norwegische Bariton Ørjan Hartveit mit einem Liedprogramm norwegischer Komponisten wie Edvard Grieg, Geirr Tveitt und Øystein Sommerfeldt zu hören sein.
Das EOS-Kammerorchester Köln – Programmhöhepunkt des letzten Tages – wurde 2008 gegründet und hat sich rasch einen Namen als engagierter Klangkörper für die Musik des 19. und 20. Jahrhunderts gemacht. Zusammen mit der international für Neue Musik bekannten Flötistin Camilla Hoitenga spielen die jungen Musiker in der romanischen Kirche Sankt Georg Werke von Jean Sibelius, Erkki-Sven Tüür, Lukas Jónsson und anderen nordeuropäischen Komponisten.
Der Abschluss des Festivals, ein Diavortrag des Abenteuerreisenden Bjørn Klauer, zeigt noch einmal die einmalige landschaftliche Schönheit Norwegens.

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