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Händels erste Oper auf Schloss Greinburg

Ganz im Zeichen des Jahresregenten Georg Friedrich Händel – sein Todestag jährt sich 2009 zum 250. Mal – steht das Herzstück der donauFESTWOCHEN: Händels erste, heute selten gespielte Oper Almira, Königin von Kastilien (1705) gilt es, auf Schloss Greinburg zu entdecken.
Stadtplatz 7, A-4360 Grein

Almira, Händels Opernerstling
Für die musikalische Umsetzung dieses „Anfangs der deutschen Oper“ sorgt erstmals das Barockorchester der Internationalen Opernakademie Grein unter der musikalischen Leitung von Intendantin Michi Gaigg (Regie: Ches Themann).
Georg Friedrich Händel komponierte seine erste Oper, Almira, während eines dreijährigen Aufenthalts in Hamburg, wo er 1703 als 18-Jähriger an der Oper am Gänsemarkt sein erstes festes Engagement außerhalb seiner Geburtsstadt Halle antrat. Reinhard Keiser prägte in dieser Zeit das Bühnenleben der Hansestadt und machte Hamburg zum Zentrum der frühen deutschen Opernkultur. Händel war hier zunächst als Geiger verpflichtet. Wenig später bewies er seine Fähigkeiten auch als Cembalist, und schließlich komponierte er vier Opern. Einziges erhaltenes Bühnenwerk aus jenen Jahren ist Almira, Königin von Kastilien. 1705 am Gänsemarkt uraufgeführt, erzielte Händels Opernerstling mit 20 Wiederholungen einen durchschlagenden Erfolg. Die Vorboten einer noch fernen Stilepoche kündigen sich an und lugen zwischen den Zeilen der Partitur hervor: Sturm und Drang am Vorabend der Klassik!
Schauen Sie einem der ganz Großen der Musikgeschichte über die Schulter, als er den Grundstein zu seinem genialen Œuvre in einem Werk legte, das bereits den großen Europäer in nuce ahnen lässt, der hier schon als junges Genie von noch kaum 20 Jahren italienische, französische und deutsche Stilmittel in einem Werk vereint und zu einer Symbiose führt. Die herrschaftliche Kulisse von Schloss Greinburg bietet den kongenialen Rahmen für das Spiel der Protagonisten, aufgespannt und zerrissen von Sehnsucht, Zwang und Verzicht. Solist(inn)en: Barbara Kraus, Elfi Burger, Maximilian Kiener, Christian Zenker, Michael Wagner und Tiberius Binder.
Spieltage: 8., 9., 14., 15. und 16. August 2009, jeweils 18 Uhr, Schloss Greinburg,
Grein an der Donau

Unerhörtes aus Barock, Wiener Klassik und dem 20. Jahrhundert in der Konzertreihe (Intendanz: Michi Gaigg).
Eröffnung mit Haydn und Elfriede Czurda
Roberto Sensi und sein Piccolo Concer-to Wien eröffnen die donauFESTWOCHEN 2009 mit entdeckenswerter frühklassischer Kammermusik aus dem Umfeld Joseph Haydns. Die Brücke von der Musik zum gesprochenen Wort schlägt beim Auftakt traditionell der Festredner beziehungsweise die Festrednerin. Mit Elfriede Czurda übernimmt 2009 nach Anna Mitgutsch und Kathrin Röggla erneut eine wichtige Vertreterin der österreichischen Gegenwartsliteratur diese Rolle.
31. Juli 2009, Schloss Greinburg,
Grein an der Donau

Lieder von Wind, Wasser und Gezeiten aus Renaissance und Barock
Mit seinem neuen Programm ist das Quadriga Consort Gast in der Stiftskirche Ardagger: Ships ahoy! verspricht eine emotionale Begegnung mit populärer Musik von den Britischen Inseln aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Das österreichische Originalklangensemble überrascht stets aufs Neue mit kompromisslosen Interpretationen und ungekannter Frische fernab aller Kategorisierungen.
1. August 2009, Stiftskirche Ardagger

Händel in Rom und London
Das Orchesterkonzert mit dem Harmony of Nations Baroque Orchestra unter der musikalischen Leitung von Nicholas Robinson steht im Zeichen von „Händels Begegnungen in Rom und London mit Corelli und seinen Schülern“. Georg Muffats Vorstellung von „Derer Völcker erwünschte[n] Zusammenstimmung“, in der englischen Übersetzung „harmony of nations“, prägte von Anfang an den Geist dieses jungen, aufstrebenden Kammerorchesters, das 14 Nationalitäten vereint.
2. August 2009, Stiftskirche Waldhausen

Orgelrezital mit Elisabeth Ullmann
Die renommierte, vielfach ausgezeichne-te Organistin Elisabeth Ullmann präsentiert ein speziell für die Barockorgel des „Machlanddoms“ konzipiertes Programm mit Werken von Johann Sebastian Bach und Komponisten aus Österreich und dem süddeutschen Raum.
6. August 2009, Stiftskirche Baumgartenberg

Inspirationsquell Italien
In Musik gesetzten menschlichen Leidenschaften gilt es, mit Annegret Siedel (Barockvioline) und Brett Leighton (Cembalo) nachzuspüren. Von tiefer Verzweiflung zum höchsten Jubel erzählen Werke von Händel, Jean-Marie Leclair, Francesco Maria Veracini und Bach.
7. August 2009, Filialkirche Altenburg, Windhaag bei Perg
Im Ton der Liebe musizieren
Als „in Liebe zerflossenes Gefühl“ bezeichnete Christian Friedrich Daniel Schubart um 1785 die Klarinette. Das Andrassy-Trio auf historischen Klarinetten und Bassetthörnern stellt dieses Zitat mit Wolfgang Amadeus Mozart, Christoph Grauper und historischen Bearbeitungen berühmter Opernmelodien aus dem 18. Jahrhundert auf die Probe.
15. August 2009, Gießenbachmühle, Sankt Nikola

Kontrapunkt
Der Kontrapunkt aus der Moderne ist in drei Konzerten prominent vertreten: das traweegensemble lässt zeitgenössische Komponisten aus Oberösterreich – Alois Wimmer, Balduin Sulzer, Rudolf Jungwirth und NebojsŠa Krulanovic´ – in Jahreszeiten denken (13. August, Pfarrkirche Bad Kreuzen). Das oberösterreichische David-Trio und der Klarinettist Ernst Reiter führen den Oberösterreichbezug mit dem Klarinettenquartett des 1969 geborenen Helmut Schmidinger fort und stellen diesem Tonschöpfungen der Vorgängergeneration, unter anderem von Johann Nepomuk David, gegenüber (16. August, Strindbergmuseum Saxen). Das „königliche Instrument des Jazz“, die Trompete, steht im Mittelpunkt der donauFESTWOCHEN Jazz-line: Komponist und Gitarrist Klaus Wienerroither hat legendären Trompetern wie Louis Armstrong, Dizzy Gillespie oder Miles Davis Kompositionen gewidmet und stellt sie deren Meisterwerken gegenüber. Unterstützung findet er dabei bei Lorenz Raab (Trompete) und dem Bassisten Raphael Preuschl (9. August, Ardagger). Zeitgenössische bildende Kunst trifft erneut auf das landschaftliche Idyll im Naturpark Mühlviertel (Rechberg): Willibald Katteneder setzt sich in seinem Land-Art-Projekt Schlicht mit dem landschaftsprägenden und -strukturierenden Element des Scheiterstoßes auseinander.

Kulturlandschaft Strudengau
Man kennt den Strudengau. Oder man muss ihn suchen. Dort, wo das östliche Mühlviertel (Oberösterreich) in die Donau fällt (Niederösterreich). Vom grünen Hügelrand zum blauen Donaustrand. Großraum Kulturhauptstadt Linz 2009.

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