Bild: Villa VoithBild: Gernot Winischhofer

20 Jahre Kulturaustausch zwischen Ost und West

In einer abwechslungsreichen Konzertreihe präsentieren sich international angesehene Künstler und Ensembles an stimmungsvollen historischen Aufführungsstätten in Sankt Pölten, Stift Herzogenburg, Schloss Heiligenkreuz und im Weltkulturerbe Wachau in Spitz.
Delugstraße 11, A-1190 Wien

Die Konzerte sowie die Meisterkurse mit dem Beethoven-Wettbewerb für Violine und Viola stehen seit dem Gründungsdatum im Dienst des internationalen Kulturaustauschs zwischen Ost und West und der Förderung des musikbegeisterten und -talentierten Nachwuchses. So bilden die – zumindest bis 1990 äußerst schwierig
zu realisierende – Idee des Kulturaustauschs zwischen Ost und West wie auch die Jugendausbildung nach wie vor den gültigen programmatischen Schwerpunkt, mithin auch die Voraussetzung für den jährlich wechselnden musikalischen Fokus: Mit Valery Oistrach als Solisten, Ehrengast und Gesprächspartner, der die Geigerdynastie in dritter Generation fortsetzt, sowie speziellen, David Oistrach zugeeigneten Konzertprogrammen würdigte das Ost-West-Musikfest im letzten Jahr den 100. Geburtstag des Dynastiegründers und unbestrittenen Violinvirtuosen von Weltgeltung. Künstlerischer Leiter dieses Kammermusikfestivals ist der Wiener Geiger Prof. Gernot Winischhofer, der am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau während seiner Studienzeit bei Valery Klimov, dem Nachfolger David Oistrachs, einschlägige Erfahrungen sammelte und Kontakte knüpfte, die unter anderem zur Gründung dieses Musikfests führten.
Im 20. Jahr seines Bestehens stellt dieses Festival den Jahresregenten Joseph Haydn mit einigen Programmen in den Mittelpunkt, wobei besonders auf die Matinee „Galakonzert Rotary“ am 9. August im Stift Herzogenburg und auf die Matinee „Kammermusik & Anekdoten“ am 20. September im Schloss Heiligenkreuz hinzuweisen ist, aber auch auf das Finale und das Preisträgerkonzert des seit fünf Jahren stattfindenden Beethoven-Wettbewerbs mit dem Festival-Kammerorchester unter der Leitung von Prof. Gernot Winischhofer am 8. August in der Villa Voith in Sankt Pölten: Die Wettbewerbsteilnehmer des Violinwettbewerbs werden die vier romantischen Stücke von Josef Suk und das dem Konzertmeister Joseph Haydns, Luigi Tomassini, gewidmete Violinkonzert spielen. Der gleichnamige Enkel Josef Suk, einer der berühmtesten Geiger dieser Zeit, hat dieses Festival mit seiner Teilnahme und Freundschaft mit dem künstlerischen Leiter von Anfang an entscheidend geprägt, indem er sämtliche Kammermusik seines Urgroßvaters Antonín DvorŠák mit den jungen Musikern aufführte. Ein fixer Programmpunkt dieses Festivals ist auch das Orgelkonzert von Franz Haselböck in der Stiftskirche Göttweig, wo am 26. Juli „Festliches für Orgel und Bläser“ (von Georg Friedrich Händel bis Richard Strauss) erklingen wird.
Ein hervorragendes Ambiente bietet auch die Villa Voith in Sankt Pölten, wo einerseits die Meisterkurse stattfinden und auch einige der Konzerte, wie etwa die Klaviermatinee mit Laura Nocchiero und der Chopin-Klavierabend mit Sergej Maltsev als Interpreten. Der russische Pianist fungiert neben seiner regen Konzerttätigkeit, die durch Europa und Asien führte, als Professor am Konservatorium in Sankt Petersburg. Maltsev zählte neben Grigorij Sokolov und Pavel Gililov zu den herausragendsten Schülern von Prof. Moisei Halfin. Den Studierenden der Meisterkurse dieses Festivals ist Maltsev seit vielen Jahren als beliebter Klavierpädagoge ein Begriff. In der Krypta der Kirche in Spitz wird in diesem Jahr Fabio Montomoli mit einem spanisch-italienischen Programm als Gitarrenvirtuose hervortreten, und das Duo Cuenca aus Spanien präsentiert in der Villa Voith Werke für Gitarre und Klavier von Luigi Boccherini, Manuel de Falla und anderen. Einen Bogen von Ludwig van Beethoven bis Georges Bizet spannt das Duo Westermayr/Nova (Querflöte/Klavier) in einer weiteren Matinee im Schloss Heiligenkreuz.

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