Das Jahresthema des Sigmund Freud Museums 2023 „Gewalt/Violence“ beschäftigt sich mit Formen der Gewalt, die uns umgeben und ebenso von uns selbst ausgehen. Dieses Thema, das oft schwer in Worte zu fassen ist, wird anhand zweier Filme verhandelt, die Bezüge zwischen dem inneren Erleben und der Außenwelt darstellen. Welchen Ausdruck finden unbewusste Zustände, Dynamiken und Prozesse im animierten Bild? Diese und andere Fragen werden im Anschluss an jede Filmvorführung mit Expertinnen der Psychoanalyse und der Kulturwissenschaften gemeinsam mit dem Publikum diskutiert.
Letter to a Pig
Tal Kantor, IL/FR 2022, Sprache: HE mit engl. UT, 16'40
Ein Holocaust-Überlebender liest in einer Schulklasse einen Brief vor, den er einst an das Schwein schrieb, das ihm das Leben rettete. Eine Schülerin, die seinen Bericht hört, versinkt in einem verworrenen Traum, in dem sie sich mit Fragen der Identität, des kollektiven Traumas und den Extremen der menschlichen Natur konfrontiert sieht.
Daniela Kammerer ist seit 2014 als Psychoanalytikerin in freier Praxis tätig und seit 2022 eingetragene Psychotherapeutin des Bundesministeriums für Gesundheit. Sie beschäftigt sich mit der Vielfalt psychoanalytischer Ansätze, ihr besonderes Interesse gilt jedoch der strukturalen Psychoanalyse sowie Fragestellungen der klinischen Arbeit.
Marina Rauchenbacher ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, derzeit tätig an der Universität Wien und an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie forscht und lehrt unter anderem zu deutschsprachiger Literatur, Comics, Gender Studies und visuellen Kulturen.
Am 22. Juni 2023 findet Abend II von Tricky Women/Tricky Realities: Animationsfilm – Gewalt – Psychoanalyse zum Film Beware of Trains von Emma Calder statt.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen Tricky Women/Tricky Realities Animationsfilmfestival und dem Sigmund Freud Museum.
Anmeldung erforderlich!