GRETA

Doch der Zustand der Welt verträgt diese Radikalität, braucht sie vielleicht sogar. Sind die Zeiten des sanften Widerstands vorbei? Greta Thunberg ist der einflussreichste, vielleicht auch der gefürchteste Teenager der Welt. Als sie sich 2018 vor das schwedische Parlament stellte und mit ihrem Skolstrejk för klimatet-Schild zu
streiken begann, hätte niemand geahnt, dass die einsame Jugendliche bald Millionen von Menschen in Bewegung setzen und ein neues politisches Bewusstsein schaffen würde. Durch ihre eiserne Kompromisslosigkeit bringt Greta Thunberg selbst geübte Entscheidungsträger*innen ins Schwitzen, sie nimmt kein Blatt vor den Mund, auch wenn sie vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos oder einer UN-Versammlung das Wort ergreift. Wir gehen dem „Phänomen Greta“ nach: Jenseits der Person hinterfragen wir die Bewegung, die Ikone, aber auch die Reaktionen und Erzählungen, die sie auslöst…
Wieviel Inszenierung braucht es, um die politische Lage zu ändern?
Wieviel projizieren wir auf Heldenfiguren, um uns möglicherweise selbst aus der Verantwortung zu ziehen? Wie ist es um die Welt bestellt, wenn es einer solchen Außenseiterin bedarf?
Wie kann die Verbindung von Idealismus und Wissenschaft funktionieren? Haben wir es mit einer neuen Moral zu tun, oder gar einer Religion? Und wie können und wollen wir auf die epochale Herausforderung reagieren, mit der uns das Mädchen aus dem Norden konfrontiert?

eine theatralische Recherche

Jugendstück ab 12 Jahren

Regie: Azelia Opak