Die Jury begründet ihre Entscheidung über die Geschichte eines an Multipler Sklerose erkrankten Mannes, der sich nach Sterbehilfe sehnt, folgendermaßen: „In der Gratwanderung zwischen todtraurigem Thema und fulminantem Sprachwitz wird es hinter dem Rücken der Figur zu einem Plädoyer für das Leben.“ Wie faszinierend Wisser zwischen lakonischem Witz und bitterer Ernsthaftigkeit auch gesellschaftspolitische Wirklichkeit abbilden kann, beweist er ein weiteres Mal in seinem 2021 entstandenen Familienroman „Wir bleiben noch“. Unkonventionell in seinen sprachlichen Mitteln werden Emojis und Whatsapp-Nachrichten eingebaut, die Referenz zu den Chats von korrupten österreichischen Politikern liegt nahe. Daniel Wisser gehört zu den „spannendsten Stimmen der österreichischen Gegenwartsliteratur“ (Süddeutsche Zeitung).
Neben einer Lesung der Schauspieler*innen aus dem Werk wird Journalist und Autor Günter Kaindlstorfer mit Daniel Wisser über die Hintergründe seines Schreibens sowie auch über seine neue Veröffentlichung „Die erfundene Frau“ sprechen.
mit
Daniel Wisser, Günter Kaindlstorfer