Gregor Bloéb


Gregor Bloéb - In alter und neuer Herzlichkeit!

29. Nov. 2014
In Joseph Roths umfangreichstem erhaltenen Briefwechsel lässt sich die Freundschaft mit Stefan Zweig über mehr als zehn Jahre verfolgen. Obwohl viele Briefe Zweigs verloren sind, gibt die Direktheit des Geschriebenen den vertrauten Charakter der Verbindung wunderbar wieder: auf Beschönigungen wird – vor allem bei Streitthemen – meist verzichtet. Der gegenseitige Respekt ist nicht zuletzt darin erkennbar, dass sich beide bis zum Ende siezen.

Joseph Roth ist 1927 erst einem Fachpublikum ein Begriff, Zweig dagegen bereits eine bekannte Persönlichkeit. Die künstlerische Unterstützung des 13 Jahre älteren Stefan Zweig ist von eminenter Wichtigkeit für Joseph Roth, da er als einer der ersten Roths schriftstellerisches Potential erkennt. Joseph Roth äußert sich nur selten über Zweigs literarische Arbeit, vielmehr rückt er seine persönliche Lebenssituation in den Fokus der Korrespondenz. Im Gegensatz zu Stefan Zweig stammt Roth aus ärmlichen Verhältnissen, ein Hang zur ausschweifenden Lebensführung sowie der sich verstärkende Alkoholismus lassen ihn ständig am finanziellen Kollaps entlang schrammen. 1930 bittet er schließlich erstmals um finanzielle Unterstützung – und Stefan Zweig zögert nicht zu geben. Er steht dem jüngeren Freund in Folge beständig zur Seite, hilft bei Verhandlungen mit Roths Verlegern und versucht ihn bis zum Schluss von seiner Alkoholsucht zu befreien.

Details zur Spielstätte:
Rathausplatz 11, A-3100 St. Pölten

Veranstaltungsvorschau: Gregor Bloéb - In alter und neuer Herzlichkeit! - Landestheater Niederösterreich

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