Für seine Zeitgenossen war Luigi Cherubini Vorbild, ja Lichtgestalt: "Ein großer Komponist, dessen Leben fast durchgängig allen jüngeren Künstlern als Muster aufgestellt werden kann", verbeugte sich beispielsweise Hector Berlioz vor Cherubini. Im Jahr 1788 zog es den gebürtigen Florentiner nach Paris, wo er das Musikleben seiner Zeit als Komponist zentral prägte und ab 1822 auch als Direktor des Pariser Konservatoriums wirkte. Seine 1797 uraufgeführte Oper Medée ist Cherubinis heute bekanntestes Werk, für das er auf den antiken Mythos in der Tradition der Tragödien von Euripides und Pierre Corneille zurückgriff.
Ambivalente Ikone Medea: Komplizin im Raub des Goldenen Vlies’ aus Kolchis, Gefährtin und Gattin von Jason, dem Anführer der Argonauten, Verstoßene, Rächerin, Kindsmörderin. Die Stärke und Wucht dieser Figur fasziniert bis heute und erregt gleichermaßen Irritation wie Empathie. Medée brachte Cherubini die Anerkennung zahlreicher auch späterer Komponistenkollegen wie etwa Johannes Brahms ein, der begeistert kundtat: "Diese Medea ist das, was wir Musiker unter uns als das Höchste an dramatischer Musik anerkennen."
Musikalische Leitung Bruno Weil
Inszenierung Guy Montavon
Bühne und Kostüme Annemarie Woods
Dramaturgie Magdalena Hoisbauer
Bruckner Orchester Linz