2023 wird der vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport gestiftete „Manès Sperber-Preis“ an den aus Bulgarien stammenden, in Wien lebenden Schriftsteller, Theater- und Drehbuchautor Dimitré Dinev vergeben.
Dimitré Dinev, geb. 1968 in Plowdiw (Bulgarien), maturierte 1987 an einem deutschsprachigen Gymnasium in der bulgarischen Stadt Pasardschik. Drei Jahre später flüchtete er über die „grüne Grenze“ nach Österreich, wo er seither lebt. Hier verspürte er am eigenen Leib, was später zum Thema seiner Schriften wurde: die Enge des Flüchtlingslagers und der Massenquartiere für illegale Hilfsarbeiter. Er schlug sich als Gelegenheitsarbeiter durch und begann parallel dazu mit einem Studium der Philosophie und russischen Philologie in Wien. Zu seinen Werken zählt der preisgekrönte Roman „Engelszungen“ (2003) sowie die Bände mit Erzählungen ‚“Ein Licht über dem Kopf“ (2005) und „Barmherzigkeit“ (2010). Hinzu kommen etliche Theaterstücke, Essays und zuletzt ein Filmdrehbuch. Im Zentrum seines Werks steht das Fluchterlebnis und dessen Konsequenzen wie Armut und Fremdsein, der migrantische Hintergrund ist stets präsent, Lebenserfahrungen im Kommunismus vermengen sich mit jenen als unerwünschter Flüchtling in Österreich.
Laudatio: Jochen Hörisch, Literatur- und Medienwissenschaftler
Überreichung der Urkunde: Jürgen Meindl, Leitung der Sektion Kunst und Kultur des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport
Gespräch: Dimitré Dinev und Wolfgang Müller-Funk, Präsident der Manès Sperber-Gesellschaft
Moderation: Barbara Staudinger, Jüdisches Museum Wien
Musik: Konstantin Wladigeroff (Klavier & Klarinette), Alexander Wladigeroff (Trompete & Flügelhorn), Benjy Fox Rosen (Bass & Gesang)
Eine Kooperationsveranstaltung der Manès Sperber-Gesellschaft und dem Jüdischen Museum Wien
Einlass: 18:00 Uhr
Eintritt frei
Um Anmeldung wird gebeten: Tel.: +43 1 535 04 31-1510 oder E-Mail: [email protected]