Die beiden glänzen mit luziden Liedern, mal minimal, mal manisch, mal maliziös. Dabei immer virtuos-vertrackt, gleichzeitig simpel-spartanisch, formal streng und streng formal.
Sebastian Krämer, mehrfach preisgekrönt (u.a. NDR-„Kultur-Förderpreis 2004“ und zweimaliger German International Poetry-Slam-Champion) macht aus seinem Herzen weiterhin keine Mördergrube und spricht unbeirrt all das aus, was niemand sagen möchte, aber auch niemand denkt. Das Ergebnis sind Lieder, die harmlos beginnen und im Wahnwitz eskalieren.
Marco Tschirpkes Lieder hingegen sind Meisterwerke der Andeutung und des Unvollständigen, die oft die 30-Sekundenschwelle gerade mit Mühe und Not überschreiten. Reduktion ist hier Programm, kein Ton und kein Wort zuviel und trotzdem vermisst man nichts. Dazu textliche Entgleisungen - dargeboten mit einem Höchstmaß an musikalischer Virtuosität - die ihn gleichermaßen zum Komiker und Klangkünstler machen.
„Lapsuslieder“ nennt Marco Tschipke seine Songminiaturen und hat damit ein neues Genre begründet.
Dieser Mann verschont uns mit Wesentlichem und sagt trotzdem alles.
Ein ewiger Wechsel: Yin und Yang, kalt und heiß, Soll und Haben, Krämer und Tschirpke.
Ich'n Lied, du'n Lied.