„Ein Mann und eine Frau, da passt doch ois genau, Östrogen trifft auf Testosteron, zwei Stimmen klingen zu einem Ton!“ – der dann natürlich danebengeht und gar nicht harmonisch klingen will. Aber der Mensch menschelt halt nun mal. Man darf sich nur nicht dafür geniern!
So schräg, skurril und schrill die Sketche über das ewig junge Thema „Ehe und Alltag“ oder „Mann und Frau“ auch sein mögen, wenn Herbert & Schnipsi zwischenmenschliche Abgründe unter ihre satirische Lupe nehmen, dann doch immer mit ebenso viel Gefühl wie Witz. Auch wenn die Abgründe noch so tief sind.
Der ganz normale Wahnsinn des Alltags zieht sich wie ein roter Faden durchs Programm. Worauf andere sich schon in jungen Jahren freuen, nämlich die Auszahlung einer Lebensversicherung, stürzt Hanns alias Herbert Haberkorn in eine ausgewachsene Midlifecrisis. Der Blick in den Spiegel hat ihn nie interessiert, aber die Auszahlung seiner Lebensversicherung lässt an seinem Alter nun keinen Zweifel mehr:„Mei Nasn! Is de länger worn?“
Schnipsi hat das Alter schon lang akzeptiert: „Mit meinen Batzlaugen und Hängebacken seh ich ja aus wie ein Hamster!“ Ihrem Temperament und ihrer Lebenslust tut das keinen Abbruch. Wer Meilhamer & Schlenger kennt, weiß, wie schnell sich „neue Hüften“ auf „Kur mit Düften“ und „Lätschn lüften“ reimt. Besonders eindrucksvoll sind die Momente, wenn Lieder dazu erklingen, meist aus der Feder von Hanns Meilhamer, gespielt auf nicht alltäglichen Instrumenten wie Ukulele, besonders großen oder besonders kleinen Orgelpfeifen. Und natürlich immer begleitet von einem mit allen Wassern gewaschenen Pianisten (Michael Armann oder Klaus Reichardt).