In einem vom kongolesischen Bildhauer Freddy Tsimba entworfenen Bühnenbild aus gebrauchten Patronenhülsen – Zeichen des allgegenwärtigen Bürgerkriegs – erklingen Arien von Georg Friedrich Händel und Christoph Willibald Gluck. Serge Kakudji bringt die allegorische Lebensfreude dieser Musik und ihre klare und doch ziselierte, manchmal fast übernatürliche Attitüde in seine Heimat.
Für die szenische Umsetzung ließen sich der Countertenor aus Lubumbashi und der belgische Choreograf Alain Platel von den Sapeurs, den Dandys aus Kinshasa, inspirieren: ein französischer Maßanzug, die blaue Hermès-Krawatte perfekt gebunden, ein lachsfarbener Seidenschal, von Gianfranco Ferré ist der aufgespannte Regenschirm, wie angegossen sitzt der Burberry-Trenchcoat. Die Sapeurs pflegen einen Auftritt, als würden sie nicht nur den Kongo regieren, sondern die ganze Welt – eine gleichsam barocke wie lebensbejahende Attitüde in einem seit Jahrzehnten von Krieg und Zerstörung gezeichnetem Land.
Konzept und Idee: Serge Kakudji
Musikalische Leitung: Fabrizio Cassol, Rodriguez Vangama
Künstlerische Leitung: Alain Platel
Mitarbeit künstlerische Leitung: Romain Guion
Bühne: Freddy Tsimba
Kostüme: Dorine Demuynck
Licht: Carlo Bourguignon
Sound: Max Stuurman