Ein Phänomen, das bereits mit Weltstars wie Joshua Redman oder Wynton Marsalis spielte und 2002 in Ingolstadt bei den Audi-Sommerkonzerten mit Herbie Hancock und dem zwischenzeitlich verstorbenen Michael Brecker sowie mehrmals im Neuburger „Birdland“ auf der Bühne stand. Ein Chamäleon, das sowohl mit virtuosem Bebop und Hardbop, aber auch mit kubanisch angehauchten Rhythmen die Fans im Sturm erobert und das Pop- und R’n’B-Größen wie Erykah Badu oder D’Angelo gerne an ihrer Seite wissen. Obgleich Hargrove mit seinem Markenzeichen, dem kontrollierten Feuer an der Trompete, liebend gerne experimentiert, deutet alles darauf hin, dass er diesmal doch weitgehend berechenbar bleibt. Die Erfahrung lehrt freilich, dass der Mann trotz klassischer Quintett-Besetzung mit dem Altsaxofonisten Justin Robinson, dem Pianisten Sullivan Fortner, dem Bassisten Ameen Saleem und dem Schlagzeuger Quincy Philipps nie davor zurückschreckt, den einen oder anderen Funk- und Soulfarbklecks auf das beschauliche Jazz-Stillleben zu werfen.
Roy Hargrove (tp), Justin Robinson (sax), Sullivan Fortner (p), Ameen Saleem (b), Quincy Phillips (dr)
Stilrichtung: Hardbop