Angesiedelt zwischen Modern Jazz, Impressionismus und einer Spur Neo-Romantik, widmet Böhm die Stücke seiner Familie. Eine wichtige Rolle im Bandkontext nimmt Tenorsaxofonist Johannes Enders ein. Ein alter Bekannter, auch in Neuburg, mit dem Böhm eine jahrelange, musikalische Partnerschaft verbindet. Dabei bestechen vor allem die charmant-verträumten, leicht melancholischen Dialoge zwischen Klavier und Saxofon. Nicht minder auf Augenhöhe agieren Schlagzeuger Peter Gall, den Böhm während seiner Studienzeit in New York kennen lernte, sowie Bassist Arne Huber. Die Vier jagen teilweise in halsbrecherischem Tempo durch die Tunes und reichen den solistischen Staffelstab ebenso wie die Energie der außergewöhnlichen Böhm-Stücke von einem Instrument zum nächsten. Mit jeder Übergabe verstärkt sich die Dynamik, ein eher beschaulicher Auftakt mündet in ein furioses Finale, in dem der deutsche Jazz einmal beweisen kann, dass er längst zum absoluten Weltklasseniveau aufgeschlossen hat.
Rainer Böhm (p), Johannes Enders (ts), Arne Huber (b), Peter Gall (dr)
Stilrichtung: Modern