Als der legendäre Pianist Kenny Kirkland 1986 die Michael Brecker Band verließ, schaffte er damals Platz für einen ein neuen hellen Stern am Jazzhimmel: den des 21-jährigen Joey Calderazzo. Sein extrem dynamisches Spiel, das die pianistische Pranke eines McCoy Tyner mit den Interplay-Fähigkeiten von Herbie Hancock oder Chick Corea verbindet, ließ ihn geschwind in die Weltspitze der Tastenkünstler aufrücken und 1991 unter anderem auch im Neuburger „Birdland“ gastieren. Aber selbst ein Vertrag mit dem Blue Note-Label konnte ihn nicht dazu bewegen, seiner natürlichen Bestimmung als kommender Superstar des Genres zu folgen. Stattdessen blieb Calderazzo lieber Michael Brecker treu, bis er 1999 – wieder als Nachfolger des verstorbenen Kirkland – ins Branford Marsalis Quartet wechselte. Mit diesem realisierte er einige spektakuläre Projekte wie etwa „A Love Supreme Live“, trat mit als gefeiertes Duo in Erscheinung und veröffentlichte zum ersten Mal ein Soloalbum („Haiku“).
Joey Calderazzo (p), Orlando LeFleming (b), Donald Edwards (dr)