Schließlich beherrschen beide dieses Instrument vortrefflich, haben unabhängig voneinander eine völlig eigenständige Klangsprache kreiert und zählen seit Jahrzehnten zu den profiliertesten Vertretern der pianistischen Avantgarde. Verheiratet sind sie zudem, leben seit gut einem Vierteljahrhundert in Berlin und haben von dort aus Weltkarrieren mit Kollegen wie Han Bennink, Evan Parker, David Murray, Maria João, Silke Eberhard oder Rudi Mahall (Takase) sowie Tony Oxley, Sam Rivers und Sunny Murray (Schlippenbach) auf den Weg gebracht. Trotz aller Gemeinsamkeiten sagt Aki Takase, dass ihre musikalischen Auffassungen grundverschieden seien. So entwickeln sich spannende Auseinandersetzungen. Wie zwei Orchester nutzt das Paar die 88 Tasten, aus den konträren Spielverläufen entwickelt sich ein gemeinsamer Handlungsstrang. Was allein zählt, ist die Freiheit, aus der stetigen Entwicklung heraus etwas Neues zu schaffen. So etwas hält jede Ehe frisch. Bis hin zur Eisernen Hochzeit.
Aki Takase (p), Alexander von Schlippenbach (p)