Ausstellung

Museen, Galerien, Führungen, Architektur, Fotografie, Vernissagen
  

Von Arman bis Andy Warhol

Die Ausstellung Von Arman bis Andy Warhol. Die neuen Meisterwerke im Ludwig Museum ist zum einen eine Neupräsentation von Werken, die nun als Bestandserweiterung in das Ludwig Museum integriert werden, als auch eine Exposition von Werken, die zum Teil schon seit Längerem nicht mehr ausgestellt wurden.
Danziger Freiheit 1, D-56068 Koblenz

Das mit der Ausstellung Atelier de France im September 1992 eingeweihte Ludwig Museum widmet sich ausschließlich der zeitgenössischen Kunst und bildet mit seinem Grundstock an Sammlungsbeständen einen Schwerpunkt in der zeitgenössischen französischen Kunst. Wie in einem dialogischen Zueinander bereichern deutsche wie auch amerikanische Positionen der Kunst nach 1945 dieses Spektrum. Die Koblenzer Sammlung wurde im Kern bereits zur Eröffnung des Museums mit den Beständen der Sammlung Ludwig konzipiert. Sie beruht im Wesentlichen auf Dauerleihgaben sowie Schenkungen, wobei namhafte Künstler des Nachbarlands Frankreich (Pablo Picasso, Jean Dubuffet, Pierre Soulages, Serge Poliakoff) in einem engen zeitlichen Dialog mit amerikanischen (Jasper Johns, Willem de Kooning, Robert Rauschenberg) und deutschen Künstlern der Zeit nach 1945 (K. O. Götz, Bernhard Schultze, Karl Fred Dahmen) stehen.
Im Lauf der letzten Jahre konnte die Sammlung durch diverse Schenkungen (zum Beispiel im Jahr 2008 Fotoarbeiten der in Hamburg lebenden Bulgarin Pepa Hristova sowie die Skulptur Fatty des Chinesen Mu Boyan) und Neuerwerbungen (unter anderen Patrick Raynaud, Jacques Monory, Olivier Debré) sinnvoll ergänzt und erweitert werden.
Zu den Schwerpunkten der Sammlung gehören die Werke derjenigen Künstlergeneration, die um 1960 in der Öffentlichkeit in Erscheinung trat und sich in Gruppen wie den Nouveaux Réalistes (Arman, César, Jean Tinguely, Martial Raysse, Niki de Saint Phalle, Daniel Spoerri) sowie einigen Fluxus-Künstlern (Ben Vautier, Wolfgang Vostell) formierten. Hinzu kommen Künstler, die eine französische Variante der Pop-Art entwickelten, wie Alain Jacquet oder der aus Island stammende Maler Erró.
Werke von Claude Viallat und Louis Cane vermitteln einen Eindruck von der abstrakten Kunst der im Jahr 1969 gegründeten Gruppe Support-Surface. Die sich 1980 konstituierende „Figuration libre“, die französische Variante der neuen Wilden, wird unter anderem durch Werke
von Jean-Charles Blais, François Boisrond, Hervé di Rosa und Robert Combas repräsentiert.
Das Ludwig Museum nutzt neben seinen Ausstellungsräumen auf vier Etagen auch das angrenzende Parkareal, das sich als „Open Space“ für markante Skulpturen und Objekte anbietet. Dauerhaft verankert finden Besucher hier den Daumen von César und die Installation Stätte der Erinnerung und des Vergessens von Anne und Patrick Poirier, die diese monumentale Arbeit eigens zur Museumsgründung entwickelt haben. Letztere befindet sich auf der Mauerkrone des historischen „Deutschen Ecks“, in der unmittelbaren Blickachse zum Historismusdenkmal am „Deutschen Eck“ mit seinem sich von Frankreich abwendenden Kaiser Wilhelm I. So bildet diese „Stätte“ nicht ohne Hintersinn einen zeitgenössischen Gegenpart und leistet mit ihrer antikisierenden Form eine visuelle Vermittlung zwischen dem Alten und dem Neuen.
Das Ludwig Museum bedarf nach nunmehr 17 Jahren einer Erweiterung seiner Sammlungsbestände. Sicherlich nicht nur vor dem Hintergrund, dass Wechsel und neue Sichten auf Sammlungsbestände stets neu aktiviert werden müssen, sondern auch im Hinblick auf die eigenen Ausleihmöglichkeiten, die ihrerseits die Zusammenarbeit mit vergleichbaren Institutionen erst ermöglichen werden. So entstand vor mehr als eineinhalb Jahren zwischen dem Museum Ludwig in Köln und dem Ludwig Museum in Koblenz ein Dialog, der auf einen langfristigen Tausch bestimmter Werke ausgerichtet sein sollte, um das Profil jeder der beiden Institutionen zu stärken. Bereits bei der Neueröffnung des Museums Ludwig in Köln im Jahr 2001 lieh das Ludwig Museum drei Hauptwerke aus, mit denen die Kölner Präsentation Museum unserer Wünsche bereichert wurde. Dies waren je eine Arbeit von Daniel Buren, Pierre Klossowski und Robert Filliou. Diese drei Hauptwerke der Koblenzer Sammlung sind dann in gegenseitigem Einverständnis in Köln verblieben.
Um diese, aber auch weitere Lücken der Sammlung in Koblenz schließen beziehungsweise um auch neue Akzente setzen zu können, wurde in den letzten Monaten daran gearbeitet, weitere Werke aus dem Sammlungsbestand aus Köln als Dauerleihgaben für Koblenz auszuwählen und im Einverständnis mit Frau Prof.in Dr. h. c. mult. Irene Ludwig ab dem Frühjahr 2009 nach Koblenz zu transferieren.
Unter den ausgewählten Werken befinden sich nun ebenfalls einige Schlüsselwerke, die das Sammlungsprofil in Koblenz stärker herausarbeiten. Es sei exemplarisch verwiesen auf die große dreiteilige Arbeit Nominativ von Arman, das zweiteilige Roman Colour Chart von Jim Dine und das Porträt Peter Ludwig von Andy Warhol. Gedacht ist auch an eine Präsentation der Skulptur Ceridwen – Out of Fossiles von Nancy Stevenson Graves im Außenbereich des Ludwig Museums (für 2009 vorerst temporär, dann im Rahmen der BUGA 2011 gegebenenfalls mit neuem Sockel auf Dauer).
Die Ausstellung Von Arman bis Andy Warhol. Die neuen Meisterwerke im Ludwig Museum dient der Neu- und Wiederpräsentation von Werken, die nun als Bestandserweiterung in das Ludwig Museum integriert werden, wie auch der Exposition von Werken, die zum Teil schon seit Längerem im Depot lagern (zum Beispiel Jean Olivier Huxleux, Peter Klasen, Gérard Garouste). Diese Überblicksschau wird die Bedeutung der wichtigen Sammlung in Koblenz und in Rheinland-Pfalz deutlich steigern. Sie soll zugleich den Besuchern Spaß machen und diese visuell und intellektuell bereichern und darüber hinaus eine Möglichkeit bieten, eine eigene Bestandsaufnahme und Positionsbestimmung zu wagen.
In diesem Zusammenhang entsteht ein Bestandskatalog, der alle wichtigen Werke mit Abbildungen vorstellt (144 Seiten, modo Verlag, Freiburg).

Informationen
Von Arman bis Andy Warhol. Die neuen Meisterwerke im Ludwig Museum
10. Mai bis 5. Juli 2009
Sonderveranstaltungen:
Internationaler Museumstag
Am Sonntag 17. Mai 2009 findet im Rahmen des Internationalen Museumstags ein vielfältiges Programm für Groß und Klein statt.

LA FÊTE Ludwig
Am Sonntag, 21. Juni 2009, gibt es im Museum und im Blumenhof ein großes Sommerfest.

Brunch du Dimanche
Am letzten Ausstellungstag, Sonntag, 5. Juli 2009, starten das Ludwig Museum und das Restaurant-Café Blumenhof mit einer neuen Veranstaltungsreihe für Sie: Zwischen 11 und 15 Uhr gibt es ab sofort jedes Vierteljahr einen Sonntags-Brunch inklusive Kunstgenuss!

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  Beeindruckende Felsformationen im Naturreservat Valle de la Luna, dem „Tal des Mondes“, in der Provinz San Juan, Foto: Bernd HerDiese originalen versteinerten Dinosaurier-Eier aus der Kreidezeit sind Teil eines kompletten Nestes mit sechs Eiern, Foto:  Mus

Dinosaurier – Giganten Argentiniens

Weltpremiere für eine spektakuläre erdgeschichtliche Zeitreise.
Rathausstraße 24 , D-83022 Rosenheim

Sie sind Kreaturen der Superlative: Der längste misst fast 40 Meter, der älteste lebte vor 235 Millionen Jahren – Dinosaurier faszinieren Wissenschaftler, beschäftigen Filmregisseure und begeistern Kinder und Erwachsene. Das Ausstellungszentrum Lokschuppen Rosenheim präsentiert in seiner neuen Ausstellung Dinosaurier – Giganten Argentiniens weltweit erstmalig spektakuläre Funde und entführt die Besucher damit, passend zum 200. Geburtstag von Charles Darwin, dem Schöpfer der Evolutionstheorie, auf eine Zeitreise in die Erdgeschichte.
Dinosaurier zählen zu den imposantesten Kreaturen, welche die Evolution je hervorgebracht hat. Sowohl die ältesten als auch die größten Exemplare wurden in Argentinien gefunden. Das Ausstellungszentrum Lokschuppen kann mit einigen Superlativen aufwarten, so zum Beispiel mit dem Argentinosaurus. Mit einer Länge von fast 40 Metern und einer Schulterhöhe von acht Metern war er der größte Pflanzenfresser der Welt. Auf dem Laziseplatz vor dem Lokschuppen wurde für den riesigen Skelettabguss eigens eine Halle errichtet. Der Eoraptor ist mit seinen 235 Millionen Jahren der älteste Saurierfund. Erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird der Austroraptor. Der Raubsaurier wurde erst Ende 2008 in der argentinischen Provinz Rio Negro entdeckt und lebte vor rund 70 Millionen Jahren. Das weltweit einzige Exemplar wird zum ersten Mal öffentlich gezeigt.
Zu bestaunen sind in der Ausstellung auch zahlreiche wertvolle Originale, darunter zum Beispiel Dinosauriereier, ein seltener Hautabdruck, Knochen des Patagosaurus und Landschaftsbilder von den Fundorten in Argentinien. Insgesamt werden 24 Dinosaurier als Skelett oder lebensnahe Rekonstruktion ausgestellt.
Ein umfangreiches museumspädagogisches Programm wird Kinder und Schulklassen in die Welt der Dinosaurier führen. So können Schulkinder in einem Forscherquartier erleben, wie es an einer Ausgrabungsstätte zugeht. Mit speziellen Werkzeugen ausgestattet, betätigen sie sich als Paläontologen. Geheimnisvoll und faszinierend ist die Taschenlampenführung durch die Ausstellung. An jedem ersten Freitag im Monat erwarten die Teilnehmer Licht- und Schattenstimmungen, sich scheinbar bewegende Skelette und spannende Blicke auf die Giganten der Urzeit.
Führende Paläontologen aus der ganzen Welt arbeiten und forschen in Argentinien, sieben namhafte argentinische Museen sind Partner und Leihgeber. Entstanden ist die Ausstellung durch eine Arbeitsgemeinschaft namhafter argentinischer Museen in Zusammenarbeit mit „expona“ aus Bozen und „Cubo“ in Venedig.
Die Regierung Argentiniens hat dem Projekt das Qualitätsmerkmal für außerordentliche Kulturprojekte verliehen. Wissenschaftlicher Partner des Ausstellungszentrums Lokschuppen ist in Argentinien das Nationale Komitee für Wissenschaft und Technik (CONICET). Es stellte Exponate aus den wichtigsten Naturkundemuseen Argentiniens zur Verfügung. Wissenschaftlicher Partner in Deutschland ist das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt.

29. April bis 25. Oktober 2009

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Manufaktur Du Paquier, Wien, Henkelkrug, 1730/35, Hartporzellan, polychrome Auf-Glas-Glasurfarben, PrivatsammlungTondorahmen, Florenz, 16. Jahrhundert, innen mit originalem, rechteckigem Rahmen für die Tafel © Sammlungen des Fürsten von und

Einzigartige Werke einer exquisiten Privatsammlung

Das LIECHTENSTEIN MUSEUM mit den Fürstlichen Sammlungen nimmt national wie international eine herausragende Stellung ein. Es ist die große Vielfalt an Gemälden, Skulpturen, Möbeln, Porzellanen und Tapisserien, die im Zusammenspiel mit der Architektur des Gartenpalais Liechtenstein die noble und warme Atmosphäre einer Familiensammlung schafft.
Fürstengasse 1, A-1090 Wien

Das Museum gilt als Premiummarke im Wiener Kulturangebot und präsentiert eindrucksvoll das über fünf Jahrhunderte bis in unsere heutige Zeit reichende Mäzenatentum der Fürstenfamilie Liechtenstein.

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Josef Maria Auchentaller, Porträt von Peter, 1906, Pastell, Aquarell auf Papier, PrivatsammlungEdvard Munch, Angst, 1894 Josef Maria Auchentaller, Plakat Seebad Grado, 1906, Wien MuseumEdvard Munch, Rot und Weiss, 1894, Munch Museum, OsloJosef Maria Auchentaller, Zeichnung für Ver Sacrum, 1901, Archiv der Wiener SecessionAlfred Kubin, Das Grausen, um 1902, Leopold Museum, Wien

Josef Maria Auchentaller (1865–1949) und Edvard Munch und das Unheimliche

Die Sommerausstellung des Leopold Museum präsentiert Werke von Josef Maria Auchentaller, einen Künsler der Seccession, und in der großen Herbstausstellung zeigt das Leopold Museum Edvard Munch und das Unheimliche.
Museumsplatz 1, A-1070 Wien

Josef Maria Auchentaller (Wien 1865 bis 1949 Grado) war einer jener Künstler, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der Wiener Kunstrevolution teilgenommen hatten. Der Maler und Grafiker war mehr als ein Jahrzehnt lang aktiver Protagonist der Secession, die 1897 von Gustav Klimt in Wien gegründet worden war. Er hatte, teilweise auch als Verantwortlicher, an vielen der um 1900 organisierten Ausstellungen der Secession mitgewirkt und mit der Zeitschrift Ver Sacrum, dem offiziellen Organ der Secession, zusammengearbeitet. Seine Entscheidung, Wien schon im Jahr 1903 zu verlassen und zusammen mit seiner Frau Emma das „touristische“ Abenteuer in Grado zu wagen, isolierte ihn vorzeitig vom Wiener Ambiente.
Auch der Kunstkritik ist es in den vergangenen Jahrzehnten nicht leichtgefallen, Auchentaller in den Kreis der Wiener Secessionskünstler einzuordnen. Von seinen Verdiensten ganz abgesehen, hat die Schwierigkeit, seine Werke auszumachen (viele befinden sich in Privatsammlungen der Erben), mit dazu beigetragen, dass der Künstler wenig oder gar nicht bekannt ist. Die unveröffentlichte Doktorarbeit von Vera Vogelsberger (Innsbruck, 1985) stellt den einzigen Beitrag aus jüngerer Zeit dar, und sie ist auch als erster seriöser Versuch zur Neuordnung und Katalogisierung von Auchentallers Gemälden und Grafiken anzusehen.
Die Ausstellung umfasst rund 300, in acht Sektionen unterteilte Werke: Gemälde, Zeichnungen, Studien, Plakate, Entwürfe, Schmuckstücke und Fotografien, von denen viele noch niemals präsentiert wurden. Der künstlerische Werdegang Auchentallers wird von seiner Ausbildung in Wien und München über die einschneidende Beeinflussung durch die Secession bis zu seiner Reife verfolgt, als er sich nunmehr in Grado niedergelassen hat, wo er sich der Landschafts- und Porträtmalerei widmet.
11. Juni bis 21. September 2009

Edvard Munch und das Unheimliche
Thema der großen Herbstausstellung des Leopold Museums ist „das Unheimliche“. 150 Werke von Munch, James Ensor, Alfred Kubin, Egon Schiele und anderen werden die Untiefen der Seelenlandschaften in der bildenden Kunst des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts ausloten. Der Titel ist einem berühmten Aufsatz Sigmund Freuds aus dem Jahr 1919 entliehen, in dem er die linguistischen, künstlerischen und psychologischen Konnotationen dieses Begriffs untersucht.
Beginnend mit Johann Heinrich Füsslis Gemälde Der Nachtmahr von 1781, wurde die Darstellung des Unheimlichen, Unerklärlichen, Erschreckenden geradezu eine Obsession für Künstler des 19. Jahrhunderts in ganz Europa.
Die Intention dieses Ausstellungsprojekts ist es, die große künstlerische Bandbreite zu zeigen, in der sich „das Unheimliche“ in der Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts manifestiert. Inhaltliche Schwerpunkte werden das „Gothic Movement“ in England um 1800 sein, weiters französischer und deutscher Symbolismus und schließlich die frühen Spuren psychologischer Erkenntnisse in den Werken Munchs, Ensors, Schieles, Kubins und anderer Künstler der Jahrhundertwende. Neben den bereits genannten Werken sind Gemälde, Zeichnungen und Grafiken von Odilon Redon, Gustave Moreau, Max Klinger, Franz von Stuck oder Arnold Böcklin zu sehen.
Die Leihgaben stammen aus internationalen und österreichischen Museen, unter anderem dem Munch Museet in Oslo, dem Musée d’Orsay in Paris, der Albertina in Wien oder der Oberösterreichischen Landesgalerie Linz sowie aus Privatbesitz.
16. Oktober 2009 bis 18. Januar 2010

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Faszination Siegel – Neuerwerbungen eines leidenschaftlichen Sammlers Faszination Siegel – Neuerwerbungen eines leidenschaftlichen Sammlers Faszination Siegel – Neuerwerbungen eines leidenschaftlichen Sammlers Faszination Siegel – Neuerwerbungen eines leidenschaftlichen Sammlers lebensspuren Museum

Spuren bewahren – Kultur erleben – Zeichen setzen

Zwei interessante Sonderausstellungen im lebensspuren.museum.
Pollheimerstrasse 4, A-4600 Wels

Wenige Schritte vom historischen Wel-ser Stadtplatz entfernt befindet sich das lebensspuren.museum. Der Lederfabrikant Wilhelm Ploberger legte den Grundstein für die prächtige Villa, die in den Jahren 1916 bis 1918 vom Berliner Architekten Hermann Muthesius im englischen Landhausstil erbaut wurde und heute unter Denkmalschutz steht. Das klassische Gebäude in edlem Weinrot hebt sich durch seine Schlichtheit von den damals üblichen, mit Stuck und Ornamenten überwucherten historischen Villen deutlich ab. Nach wechselnden Eigentümern ging das Haus 1997 in den Besitz von Trodat-Senior Walter Just über. Er ließ es aufwendig renovieren, um darin im Jahr 1999 ein Spezialmuseum zu den Themen Siegel und Stempel zu eröffnen. Die private Sammlung des kulturhistorisch orientierten Museums umfasst zirka 700 Exponate aus allen Kontinenten der Erde. Eine interessante Ausstellung ist auch der Gründung und Entwicklung der Firma Trodat gewidmet.
Die Sonderausstellung Faszination Siegel – Neuerwerbungen eines leidenschaftlichen Sammlers wird wegen des anhaltenden Interesses – speziell von Schulklassen – bis 12. Juli 2009 verlängert. Zahlreiche neue, kunstvoll gearbeitete Siegel geben Einblick in die international ausgerichtete und überregional bedeutende Basissammlung des Trodat-Privatmuseums.
Vom 3. Oktober bis 20. Dezember 2009 können sich Besucher(innen) intensiv mit ihrem eigenen Körper auseinandersetzen. Die Sonderausstellung Der durchschaute Mensch – Bilder aus deinem Innersten ist eine Bilderreise in das Innere des Menschen. Präsentiert werden Aufnahmen, die mittels modernster bildgebender technischer Verfahren wie Computertomografie und Magnetresonanztomografie hergestellt wurden. Diese Bilder zeigen, wie der menschliche Körper im Inneren aussieht und welche Strukturen durch die Haut bedeckt sind, und lassen Aufbau sowie Funktionen von Körperteilen erkennen.
Die in Kooperation mit Primarius Dr. Franz Fellner vom AKH Linz entstandene Ausstellung ist nicht nur lehrreich – aufgrund von Verfahren der Nachbearbeitung der Bilder wirkt das Gezeigte auch sehr ästhetisch.

Informationen
Zu den beiden Sonderausstellungen werden individuelle Führungen, Vermittlungsprogramme und Workshops für Erwachsene, Kinder und Jugendliche inner- und außerhalb des Klassenverbands angeboten. Infos und Anmeldungen: Tel. (+43-72 42) 70 6 49

Faszination Siegel – Neuerwerbungen eines leidenschaftlichen Sammlers
bis 12. Juli 2009

Der durchschaute Mensch – Bilder aus deinem Innersten
3. Oktober bis 20. Dezember 2009

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Ameisen – unbekannte Faszination vor der Haustür Ameisen – unbekannte Faszination vor der Haustür Ameisen – unbekannte Faszination vor der Haustür Ameisen – unbekannte Faszination vor der Haustür Ameisen – unbekannte Faszination vor der Haustür

Ameisen – unbekannte Faszination vor der Haustür

Die aufwendig gestaltete Sonderausstellung zum Thema Ameisen setzt die Reihe naturwissenschaftlicher Präsentationen im Niederösterreichischen Landesmuseum fort und bietet Informationen zu einer Tiergruppe direkt vor unserer Haustür. Allein hierzulande leben rund 130 unterschiedliche Arten, die eine faszinierende Vielfalt an Verhaltensweisen zeigen.
Kulturbezirk 5, A-3100 St. Pölten

Von den einen werden sie als Gesundheitspolizei geschätzt, von den anderen als Plage gehasst. Trotz ihrer Allgegenwart ist es mit unserem Wissen um die emsigen Tierchen meist nicht sehr gut bestellt. Wer weiß schon, was es mit den „fliegenden Ameisen“ für eine Bewandtnis hat? „Das Landesmuseum leistet wieder einmal einen Beitrag für Jung und Alt, Zusammenhänge in der Natur besser zu verstehen“, so Landeshauptmann Erwin Pröll zum Ausstellungsprojekt.
Die Schau zeigt, wie Ameisenstaaten organisiert sind, wie die verschiedenen Aufgaben auf Königinnen, Arbeiterinnen und Männchen verteilt sind. Ein augenscheinliches Kennzeichen ist ihre soziale Lebensweise, und tatsächlich lebt keine Ameise allein. Ihr Zusammenhalt wird durch den Nestgeruch bewirkt, der die Unterscheidung von Freund und Feind möglich macht.
Auch dürfte es weitgehend unbekannt sein, dass von den weltweit mehr als 11000 Arten die einen stechen, die anderen beißen und sie sich erheblich in ihrer Größe unterscheiden. Auch wenn Ameisen scheinbar überall vorkommen, sind sie nicht zufällig verteilt. Nestwahl und Nahrungsbeschaffung orientieren sich an ihren Ansprüchen und ihrem Raumbedarf. So findet ein vollständiges Schmalbrustameisenvolk in einer einzigen Eichel Platz, eine Kolonie der Kleinen Waldameise kann hingegen ganze Landstriche bevölkern. Manche betreiben Viehzucht auf Bäumen, andere beherbergen harmlose oder sogar gefährliche Untermieter.
Während viele Ameisenarten friedfertig ihre Kolonien gründen, dringen Königinnen anderer Arten als Sozialparasiten in die Nester fremder Arten ein und schrecken selbst vor Meuchelmord und Hofintrige nicht zurück. Die nach dem kriegerischen Frauenvolk benannten Amazonenameisen führen Sklavenraubzüge durch, während sich die Pförtnerameise als ausgesprochen pazifistisch erweist. Der Ameisenstaat – ein Abbild menschlichen Lebens?
Die Ausstellungsbesucher(innen) werden überdies das geschäftige Treiben der bekannten Waldameise und einer Reihe anderer Ameisenarten in sogenannten Formikarien live beobachten können und dabei viel über die Funktion eines Ameisenhaufens als Sonnenkollektor erfahren. Einstige volksmedizinische und wirtschaftliche Bedeutung („Ameisler“) sowie Alltags- und Volkskultur sind ebenfalls Thema der Schau.
Abseits von gängigen Klischees sollte das eine oder andere Aha-Erlebnis dazu führen, die Kleinlebewesen mit anderen Augen zu sehen, unterstützt von einer spannenden Ausstellungsarchitektur, die den Besucher auf Ameisengröße schrumpfen lässt. Faszinierende Einblicke also, die nicht im tropischen Regenwald zu entdecken und zu erforschen sind, sondern direkt vor unserer Haustür und jetzt im Niederösterreichischen Landesmuseum.

Ameisen – unbekannte Faszination
vor der Haustür
bis 7. Februar 2010

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Plakat der Jahresausstellung

Eine kulturelle Reise der besonderen Art

Erleben Sie eine interessante und spannende Welt mit wertvollen Schausammlungen sowie hochwertigen Sonder- und Themenausstellungen. Das Landesmuseum bietet eine kulturelle Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Lassen Sie sich durch ein faszinierendes Reich der Wissenschaft, Kunst und Kultur führen.
Museumgasse 2, A-9021 Klagenfurt am Wörthersee

Mit dem Archäologischen Park Magdalensberg in Pischeldorf, dem Römermuseum Teurnia in Sankt Peter in Holz und dem Botanischen Garten mit dem Botanikzentrum auf dem Kreuzbergl in Klagenfurt verfügt das Landesmuseum Kärnten zudem über drei bedeutungsvolle und sehenswerte Außenstellen. Darüber hinaus werden der Wappensaal im Landhaus in Klagenfurt, das Archäologische Museum Globasnitz/Hemmaberg sowie das Freilichtmuseum Maria Saal, das älteste Museum seiner Art in Österreich, wissenschaftlich betreut.

Ausstellungsprogramm 2009
Karambolage 1809 – Kärnten und der Franzosenkaiser
Der „Zusammenstoß“ Napoleons mit der Habsburgermonarchie im Jahr 1809 markierte viele Wendepunkte für Kärnten, Österreich und Napoleon selbst. Diese für Kärnten durch die Schlachten bei Malborghet und Predil eingeläuteten Umbrüche reichen von der Eingliederung Oberkärntens in die illyrischen Provinzen, der Sprengung der Klagenfurter Stadtmauer, der Hinrichtung des zum Kärntner „Robin Hood“ stilisierten Briganten Krapfenbäck Simale bis hin zum Zusammenbruch der österreichischen Finanzen, der tief greifenden Änderung in der Politik der Habsburgermonarchie gegenüber Napoleon, die durch die Ablösung Stadions durch Metternich wohl auch das Ende des Franzosenkaisers ankündigte.
bis 26. November 2009

Architektur trifft Archäologie
Die Römerstadt Teurnia (Sankt Peter in Holz) war im 5. und 6. Jahrhundert die Hauptstadt der Provinz Noricum. Das einstige Leben der Stadt wird im neuen Römermuseum dokumentiert. Heuer sollten die Kooperationen zwischen Fachhochschule Spittal und dem Landesmuseum Kärnten in der Ausstellung Architektur trifft Archäologie gezeigt werden.
Zwei einwöchige Workshops des Studiengangs Architektur an der Fachhochschule Technikum Kärnten hatten den Schutz der Kirchenruine zum Thema, wobei mit unterschiedlichen Materialien gearbeitet wurde. In einem Fall mussten die Studierenden leichte Flächentragwerke entwerfen, die mit Membranen bespannt wurden, sodass sich gleichsam „luftige Zelte“ ergaben. Im zweiten Fall sollte es ein geschlossener Schutzbau sein, in dem die Besucher geführt und informiert werden. Das Ergebnis waren interessante und vielfältige Lösungen, die als Modelle und Entwürfe in der Ausstellung gezeigt werden.
7. Mai bis 15. Oktober 2009

Fledermäuse – Jäger der Nacht
In der neuen Themenausstellung können Sie in die aufregende Welt der nächtlichen Jäger eintauchen und verschiedene Lebensräume von Fledermäusen, wie Höhle, Dachboden oder Wald, erforschen. Unheimlich mutet es an, das lichtscheue Getier, dem die neue Themenausstellung im LMK gewidmet ist. Die Dämmerung und die Nacht sind ihre Zeit, in der sie, die Fledermäuse, mit Ultraschallortung im sichersten Blindflug auch noch so flinke Nachtinsekten erjagen. Ihre unterschiedlichen Lebensweisen und Quartiere in Kirchtürmen, Baumspalten, Höhlen und unter so mancher Hausverschalung gewähren nur dem genauen Beobachter Einblick in ihre Welt. Eine andere Blickweise, auch einmal kopfüber wie die der Fledermäuse, lässt die Welt der Flattertiere in einem anderen Licht erscheinen. Als besondere Attraktion können die Tiere durch eine Liveübertragung aus dem Fledermaushaus in Feistritz an der Gail am Großbildschirm beobachtet werden, ohne sie zu stören.
5. Juni 2009 bis 31. Dezember 2010

Schokolade – Geschichte einer Versuchung
Der Weg der Kakaobohne zur Confiserieschokolade. Die Kulturgeschichte der Schokolade. Die Schokolade als einstige Götterspeise und heute als Köstlichkeit in Supermärkten. Als Medizin und Anteil in Kosmetika. Schokolade mit allen Sinnen genießen – als ursprünglich heißes, bitteres bis süßes Getränk – und die Entwicklung zur Supermarktschokolade und Confiserie. Lernen Sie Schokolade richtig genießen und gute Schokolade erkennen. Erfahren Sie über Kombinationsmöglichkeiten in guter Küche und exquisiten Getränken. Stellen Sie Ihre eigenen Pralinen oder Ihre eigene Schokoladentafel her. Erleben Sie eine außergewöhnliche Ausstellung!
18. September 2009 bis 10. Januar 2010

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Kunsthaus HornRapsfeldLindenhofRenaissanceschloss Telc

Österreich. Tschechien. geteilt – getrennt – vereint.

Mit der ersten grenzüberschreitenden Niederösterreichischen Landesausstellung tauchen die Besucher in die bewegte Vergangenheit zweier Länder ein: Österreich. Tschechien. geteilt – getrennt – vereint. zeigt an drei Ausstellungsorten im Waldviertel und im tschechischen Kreis Vysocˇina Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Nachbarländer im Spiegel der wechselhaften Geschichte, der trennenden Grenze und der verbindenden Kultur.
Wiener Straße 2, A-3580 Horn

Drei Standorte – drei Schwerpunkte
An jedem Standort – im Kunsthaus in Horn, im Lindenhof in Raabs und im tschechischen Telcˇ – werden inhaltliche Schwerpunkte gesetzt:
In Horn beginnt die Zeitreise mit Schwerpunkt auf dem 20. Jahrhundert. Der Verlauf und die Ereignisse des letzten Jahrhunderts spannen einen weiten Bogen: von der „grenzenlosen“ gemeinsamen Geschichte in der k. u. k. Monarchie unter der Herrschaft der Habsburger über die getrennten Wege nach 1918, die Schrecken der NS-Zeit, den Kalten Krieg und den Prager Frühling 1968 bis hin zur Öffnung des Eisernen Vorhangs und der Mitgliedschaft Österreichs und Tschechiens in der Europäischen Union.
In Raabs wird die Grenze erlebbar: Dem Besucher werden die konkrete, physische Grenze, das Leben an und mit der Grenze, aber auch die „Grenze in unseren Köpfen“ präsentiert: Ideologien, Nationalismus, Symbole, Kultur und Religion können auch Grenzen erzeugen. Neben den Symbolen der Trennung werden auch Beispiele für das Überwinden von Grenzen gezeigt.
Das gemeinsame Kulturschaffen Österreichs und Tschechiens wird in Telcˇ in seiner Vielfalt gezeigt: von der Musik über die Literatur, die bildende und die darstellende Kunst bis hin zur Architektur. Gustav Mahler, Josef Hoffmann oder Egon Schiele sind nur einige der vielen Künstler, deren persönliche Geschichte mit beiden Ländern verbunden wird.

Geschichte erleben – Waldviertel genießen
Geschichte ist nicht das Einzige, was das Waldviertel 2009 zu bieten hat. Das Waldviertel lädt alle Besucher ein, seine Geheimnisse zu entdecken, unberührte Natur zu erforschen oder einfach die Gastfreundlichkeit der Region zu genießen. Dafür wird es im Landesausstellungsjahr einige besondere Extras geben, zum Beispiel einen dreisprachigen virtuellen Ausflugsplaner für die Landesausstellungsregion, ein erweitertes Freizeitangebot oder eine neue Wander- und Radwegekarte mit Anbindung an das tschechische Wegenetz. Zahlreiche Veranstaltungen, von der Airshow 09 bis zum Drachenbootrennen, runden das Angebot rund um die Niederösterreichische Landesausstellung 2009 ab.
Lassen Sie sich diese grenzenlose Zeitreise nicht entgehen – tauchen Sie ein in die wechselhafte, gemeinsame Geschichte Österreichs und Tschechiens.

Österreich. Tschechien.
geteilt – getrennt – vereint.
Horn, Raabs, Telcˇ
18. April bis 1. November 2009

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Das Leben in den zerstörten Städten verlangte von den Menschen nicht nur Überlebenswillen, sondern auch viel Einfallsreichtum. DHalbstarke, Foto: Haus der Bayerischen GeschichteSpülwettbewerb, Foto: Haus der Bayerischen GeschichteUrlaub im Süden: Diesen Traum konnten sich viele Deutsche erst ab den späten 50er erfüllen. Hier eine Nürnbergerin mit ihrem Käf

Wiederaufbau und Wirtschaftswunder

Trümmerfrauen, Nierentisch und Petticoat – mit der Zeit des Wiederaufbaus nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem beginnenden Wirtschaftswunder in den frühen 50er-Jahren verbinden sich viele Erinnerungen.
Residenzplatz 2, D-97070 Würzburg

Die Bayerische Landesausstellung 2009 macht diese Zeit des Aufbruchs wieder lebendig: Von den Entbehrungen der Nachkriegszeit bis zum neuen Wohlstand der 50er-Jahre, von der Politik bis zur Kultur spannt sich der historische Bogen. Zum ersten Mal können sich die Besucher einer Landesausstellung dabei auch mit ihren eigenen Geschichten einbringen.
Die Entwicklungen und Entscheidungen dieser Jahre prägen Bayern bis heute. Das gilt für Stadtgrundrisse und Wirtschaftsstandorte ebenso wie für die Architektur von Kaufhäusern, Kinos und Kirchen. Wohnhäuser und staatliche Gebäude entstanden durch das Engagement von Privatleuten, Kommunen und oberster Baubehörde neu. Dabei wollte sich das neue Bauen durch einen leichten, transparenten Stil von der monumentalen NS-Architektur unterscheiden. In der Inneneinrichtung hingegen dominierten geschwungene Formen: Nierentisch und Sideboard, Tütenlampe und Wohnzimmercouch hielten auch in den bayerischen Wohnungen Einzug.
Für den Wiederaufbau der zerbombten Städte ist Würzburg das beste Beispiel, und die Residenz selbst dient 2009 als begehbares Ausstellungsobjekt. Aus einer ausgebrannten Ruine entstand das barocke Kleinod neu. Dabei war heftig umstritten, ob man das Schloss originalgetreu wiederaufbauen sollte. Doch nicht nur in der Architektur, auch in vielen politischen und gesellschaftlichen Fragen schwankte die Stimmung in den 50er-Jahren zwischen Tradition und Moderne. In den frühen 60er-Jahren ließ das Wirtschaftswunder, das den Menschen finanzielle Absicherung und auch eine gehörige Portion Fortschrittsglauben bescherte, das Pendel zugunsten der Moderne ausschlagen.
Das machte sich auch im Alltag bemerkbar – hier liegen Welten zwischen den Jahren 1952 und 1962: 1952 war die größte Not überstanden, Wohnungen und Straßen waren instand gesetzt, in den Alltag der Menschen war wieder eine Art von Normalität eingekehrt. Zehn Jahre später, in der Zeit des Wirtschaftswunders, musste die bayerische Hausfrau nicht mehr improvisieren. Sie hatte hilfreiche Elektrogeräte wie Staubsauger und Mixer zur Hand und brachte für die Familie so exotische Gerichte wie den Hawaii-Toast auf den Tisch, während im Wohnzimmer der Fernseher lief und vor der Haustür das eigene Auto parkte.
Die Bayerische Landesausstellung 2009 in der Würzburger Residenz wird die vielfältigen Entwicklungen in ihren Widersprüchen behandeln und den Besucherinnen und Besuchern einen Eindruck von dem Ausmaß der Leistungen vermitteln, das der Wiederaufbau Bayerns nach 1945 darstellt. Zahlreiche Exponate stammen dabei aus Würzburger Privatbesitz: Unter dem Motto „Von Trümmernot zum Petticoat“ stellten Bürgerinnen und Bürger Erinnerungsstücke und Familienschätze zur Verfügung. Damit bringen sich die Besucher einer Landesausstellung zum ersten Mal selbst mit ihren Geschichten ein. Über die Präsentation in der Residenz hinaus können auf der Website des Hauses der Bayerischen Geschichte eigene Erinnerungsstücke mit ihren Geschichten hochgeladen werden – eine virtuelle Landesausstellung für ganz Bayern.
Diese Erinnerungen, zeitgenössische Schlager und Filme lassen den Geist der 50er-Jahre wieder erstehen. Dadurch wird Geschichte zum Erlebnis – für Zeitzeugen, die noch einmal in Erinnerungen schwelgen möchten, und für junge Besucher, welche die faszinierende Zeit von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder kennenlernen können.

Informationen
9. Mai bis 4. Oktober 2009, Residenz Würzburg, täglich 9–18 Uhr

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Dresdner Knabe, römische Kopie der frühen Kaiserzeit nach einem Bronzewerk des Polyklet oder seiner Schule, gegen 430 vor ChristGeburtsbesteck © FahrenbachCarl Gustav Carus, Eichen am Meer, Insel Vilm, 1835, Öl auf Leinwand, Galerie Neue MeisterSerpentinschale der Magdalena Sybilla, Hendrik Langemarck zugeschrieben, Kopenhagen 1651Japanisches Palais, Foto: E. Winkler

Dresdner Kunstsommer 2009

Die sächsische Residenz lockt diesen Sommer mit hochkarätigen Ausstellungen in malerischer Architektur.
Residenzschloss, Taschenberg 2, D-01067 Dresden

In diesem Sommer machen die Staatlichen Kunstsammlungen die Reise nach Dresden um einige Höhepunkte reicher: Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten wie Frauenkirche, Zwinger oder Semperoper gibt es eine ganze Menge Neues zu entdecken: So wird seit Anfang des Jahres das Residenzschloss von der modernen Kuppel des Architekturbüros Kulka bekrönt, und schon im August soll mit der Fürstengalerie der Wettiner der nächste Bauabschnitt des Schlosses vollendet werden. Der vollständig rekonstruierte, 60 Meter lange Raum im ersten Obergeschoss des Residenzschlosses gehörte einst zum Wohnbereich der sächsischen Herrscher und wird Gemälde und Skulpturen aus der Gemäldegalerie Alte Meister, der Rüstkammer und der Skulpturensammlung zeigen, welche die Reihe der wettinischen Kurfürsten und Könige mit ihren Gemahlinnen abbilden.
Als sei dies nicht genug, feiern mehrere erstklassige Ausstellungen den Sommer und die Stadt und laden die Dresdner und ihre Gäste ein, auf beiden Seiten der Elbe Kunst in einzigartiger Kulisse zu genießen.

Verwandelte Götter. Antike Skulpturen des Museo del Prado zu Gast in Dresden
Die Ausstellung Verwandelte Götter. Antike Skulpturen des Museo del Prado zu Gast in Dresden führt Hauptwerke aus zwei Museen von Weltrang zusammen. Die rund 70 gezeigten antiken Skulpturen stammen aus den königlichen Sammlungen des Museo Nacional del Prado in Madrid und der Skulpturensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die zu den bedeutendsten Antikensammlungen außerhalb Italiens zählen. Gemeinsam präsentieren sie exemplarische Schlüsselwerke der Antike – von der griechischen Klassik bis zur spätantiken römischen Kunst. Ein Großteil der Dresdner Werke wurde eigens für die Ausstellung aufwendig restauriert und wissenschaftlich neu bearbeitet.
Diese bereits im Prado umjubelt gezeigte Ausstellung findet von Mai bis September im barocken Japanischen Palais in Dresden eine würdige Unterkunft, war doch das Haus in seiner fast 300-jährigen Geschichte als Museum bereits einmal Ausstellungsort der königlichen Antikensammlung. Schon ab dem Jahr 1786 konnte die Öffentlichkeit die damals etwa 400 Stücke umfassende Antikensammlung im Erdgeschoss des Palais bewundern. Mit seinem imposanten Innenhof und dem Canaletto-Blick über die Elbe bildet es nun erneut die Kulisse für eine einmalige Inszenierung.

Carl Gustav Carus. Natur und Idee
Nur durch die Elbe getrennt und damit in Fußnähe, im Zwinger und im Residenzschloss, widmet sich die Ausstellung Carl Gustav Carus. Natur und Idee dem nicht nur für Dresden so bedeutenden Maler und Wissenschaftler. Carus (1789–1869) gehörte zu den herausragenden Persönlichkeiten des geistigen und gesellschaftlichen Lebens in Deutschland im 19. Jahrhundert und gilt zugleich als Begründer der Psychosomatik. Carus war ein „Universalgelehrter“ im Sinne Goethes und Alexander von Humboldts und als Vertreter der Romantik in Dresden im Umfeld von Caspar David Friedrich und Johan Christian Dahl.
Die Ausstellung zeigt Carus’ umfangreiches und außerordentlich vielfältiges Lebenswerk in all seinen Facetten. Neben Gemälden und Zeichnungen des Künstlers Carus sind auch medizinische Geräte, Briefe, seine Schriften, anatomische Modelle oder die Schädelsammlung zu sehen, die Carus als Mediziner anlegte. Werke aus internationalen Museen ergänzen die Objekte aus zahlreichen Dresdner Sammlungen, unter ihnen die Sächsische Landesbibliothek, die Staats- und Universitätsbibliothek und das Museum für Völkerkunde.

Mit Fortuna übers Meer
Der dritte Ausstellungshöhepunkt des Sommers widmet sich dem sächsischen Hof und dessen intensi-ven Beziehungen zu Dänemark im 16. und 17. Jahrhundert. Im Mittelpunkt der Schau Mit Fortuna übers Meer stehen vor allem die Eheschließungen zwischen dem Kurfürstentum Sachsen und dem damals mächtigsten Königreich im Norden Europas und damit die Frauen selbst, die im dynastischen Auftrag über das Meer reisten. Mit der Hochzeit zwischen Herzog August und der dänischen Prinzessin Anna im Jahr 1548 begründeten Dresden und Kopenhagen eine lang andauernde Allianz. Einzigartige Kunstwerke aus Renaissance und Barock zeugen noch heute vom prachtvollen Kunstbesitz der sächsisch-dänischen Paare und künden vom hohen Standard fürstlicher Sammelleidenschaft. Zur Vielzahl der gezeigten Werke gehören Gemälde, mit Edelsteinen verzierte Schmuckstücke, filigrane Elfenbeindrechseleien, Medaillen und Gläser, aber auch fürstliche Werkzeuge, Prunkwaffen und höfische Gewänder. Die Ausstellung vermittelt darüber hinaus einen Abglanz der prunkvollen Hochzeitsfeierlichkeiten: In Ringrennen, allegorischen Umzügen, Feuerwerken und musikalischen Darbietungen zeigten sich Machtanspruch und Reichtum der sächsischen und dänischen Herrscher.
Informationen
Verwandelte Götter. Antike Skulpturen des Museo del Prado zu Gast in Dresden
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Museo Nacional del Prado, Madrid
20. Mai bis 27. September 2009
Japanisches Palais
Palaisplatz 11, D-01097 Dresden
täglich 10–18 Uhr, Do 10–22 Uhr

Carl Gustav Carus. Natur und Idee
Kupferstich-Kabinett und Galerie Neue Meister in Zusammenarbeit mit der Alten Nationalgalerie Berlin
26. Juni bis 20. September 2009
Semperbau am Zwinger, Theaterplatz 1,
und Residenzschloss Dresden, Eingang Schlossstraße und Sophienstraße, D-01067 Dresden täglich 10–18 Uhr

Mit Fortuna übers Meer. Sachsen und Dänemark – Ehen und Allianzen im Spiegel der Kunst (1548–1709)
Staatliche Kunstsammlungen Dresden und Königlich Dänische Sammlungen, Schloss Rosenborg
23. August 2009 bis 4. Januar 2010
Residenzschloss Dresden, Eingang Schlossstraße und Sophienstraße, D-01067 Dresden
Mi–Mo 10–18 Uhr, Di geschlossen

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