Salome

15. Okt. 2011 bis 17. Okt. 2013
Der Einakter über die Prinzessin von Judäa verschaffte Richard Strauss schlagartig Weltgeltung als Opernkomponist. Er selbst nannte sein bahnbrechendes Werk "ein Scherzo mit tödlichem Ausgang".

Die "Vorführung einer perversen Sinnlichkeit, wie sie in der Figur der Salome verkörpert ist", wirkt "sittlich verletzend". Mit diesem Urteil fegte der Hofzensor Gustav Mahlers Ansuchen, die Oper von Richard Strauss zu produzieren, vom Tisch. Der wurde Weg frei für andere Wiener Bühnen, das 1905 in Dresden uraufgeführte Werk zu präsentieren. Nach einem Breslauer Gastspiel 1907 im Volkstheater war es die Volksoper, welche die erste Wiener Neuproduktion der "Salome" im Dezember 1910 beherbergte. Nun spielt unser Haus das Werk wieder, in einer Koproduktion mit der Opéra de Monte Carlo.

Eine Orientoper, die wirklich "östliches Kolorit und glühende Sonne" aufzuweisen hat, reizte Strauss schon seit längerem. Doch statt sich eines Libretto-Entwurf des Dichters Anton Lindner zu bedienen, komponierte Strauss nach einem Vorstellungsbesuch in Max Reinhardts "Kleinem Theater" in Berlin 1903 Wildes Theaterstück vom Blatt, wobei er selbst die nötigen Einrichtungen und Kürzungen vornahm. Das Drama wurde durch die Raffung, vor allem aber durch die Vertonung noch verschärft: die blutjunge Prinzessin begehrt den eingekerkerten Propheten Jochanaan; als er sich verweigert, ertanzt sich Salome von ihrem Stiefvater Herodes den Kopf Jochanaans und küsst diesen - Herodes lässt das Mädchen umbringen. "Der Wunsch nach schärfster Personencharakteristik" führte Strauss an die Grenzen der traditionellen Harmonik. Er ahnte wohl, dass er konservative Zeitgenossen überfordern würde; als er Proben des neuen Werkes auf dem Klavier vorspielte, rief sein Vater aus: "Gott, diese nervöse Musik! Das ist ja gerade, als wenn einem lauter Maikäfer in der Hose herumkrabbelten!" Cosima Wagner meinte: "Das ist der Wahnsinn!" Auch die Sänger zeigten sich anfangs unfähig oder unwillig, der "Salome" gerecht zu werden. Doch unter der Leitung des Dirigenten Ernst von Schuch errang das Werk bei seiner Uraufführung in Dresden am 9. Dezember 1905 einen bedeutenden Publikumserfolg, dem mehrheitlich Zeitungsverrisse gegenüberstanden. Innerhalb von zwei Jahren erschien "Salome" auf fünfzig Bühnen, während sie mancherorts mit Zensurschwierigkeiten zu kämpfen hatte: Kaiser Wilhelms II. Bedenken wurden erst beruhigt, als man ihm versprach, bei der Berliner Premiere würde am Schluss der Stern von Betlehem sichtbar werden; in New York und London war die Oper vorübergehend verboten; an der Wiener Hofoper bemühte sich Direktor Gustav Mahler vergeblich um die Erlaubnis zur Erstaufführung, die erst 1918 stattfand, sieben Jahre nach der Volksopern-Aufführung. (Im April 1911 gab Richard Strauss übrigens als "Salome"-Dirigent sein Volksoperndebüt.) Spätestens dann hatte sich das Stück als eines der aufregendsten Meisterwerke der Opernliteratur überhaupt durchgesetzt.

Details zur Spielstätte:
Währingerstraße 78, A-1090 Wien

Veranstaltungsvorschau: Salome - Volksoper Wien

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